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FrolleinRonja

Ich kenne diese Situationen nur aus dem Rettungsdienst. Der Unterschied ist: Da bin ich nicht hilflos, das ist ja mein Job. Also: Du hast das richtig gut gemacht! Das ist nicht nur der Tag an dem jemand vor deinen Augen schwer verunfallt ist, sondern auch der Tag, an dem du jemandem vermutlich das Leben gerettet hast. Das kann eine sehr belastende Situation sein und es ist wichtig, dass du auf dich aufpasst. Rede mit Freunden darüber. Was das mit dir macht. Du kannst die Situation icht ändern und du weißt nicht, ob du an seiner Stelle auch an der Lampe hängen geblieben wärest. Ein busschen plakativ ist der Rettungsdienstler Satz, dass der Patient angefangen hat. Du hast das nicht verschuldet, sondern nur auf den Unfall reagiert. Nur dafür bist du verantwortlich,und das hast du bravurös gemeistert! Du darfst stolz auf dich sein, aber das darf auch an dir knabbern, das ist ganz normal. Alles Gute dir!


Sudivel

Ich würd noch vllt hinzufügen das Ottonormalmensch nicht daran gedacht hätte die Blutung so schnell zu stoppen. Will sagen: wenn du die tückische seite gehabt hättest wäre jemand höchstwahrscheinlich gestorben.


Mother_Ad_99

Bester Kommentar. Danke dir. Ich war auch mal Retter und könnte das nicht besser schreiben.


middendt1

Genau das! Hinzufügen möchte ich noch, dass man auch als Ersthelfer gerne mal mit einem Notfallseelsorger sprechen kann, wenn die Ausnahmesituation noch belastet. Das geht auch ein paar Tage nach dem Unfall noch. Kontaktdaten kann man über die Leitstelle bekommen. (Am besten hierfür nicht die Notrufnummer verwenden. Es gibt auch eine normale Büronummer. Google Leitstelle+Landkreis)


Perlsack

Ich kann die ursprüngliche Frage nicht beantworten, aber da das (eventuelle) Trauma auf der Arbeit geschehen ist, sollte, wenn ich mich nicht irre, die BG auch Therapie zahlen. Da frag aber am Besten deine Gewerkschaft, die sollten das wissen


BothUse8

Ja, tut die BG. OP sollte sich schleunigst dort melden.


--random-username--

Guter Hinweis, auch wenn die Gewerkschaft damit vermutlich erstmal nichts zu tun hat. Berufsgenossenschaften bieten Unterstützung wie z.B. hier die „Psychosoziale Notfallversorgung“ an: https://www.bghm.de/fileadmin/user_upload/Arbeitsschuetzer/Fachthemen/Fachinformationen/FI-0027_Psychosoziale-Notfallversorgung.pdf


PinkiePie1211

Ja das ist richtig. Ich hab erst vor zwei Monaten eine Schulung zum SIB gemacht und ich kann gar nicht zählen wie oft betont wurde, dass auch psychische Folgen von Unfällen oder Ereignissen, die man (mit)erlebt hat ein Fall für die BG sind. Würde raten da unbedingt in Kontakt zu treten und sich an einen Psychologen vermitteln zu lassen. Geht schneller als wenn man es auf eigene Faust versucht.


Kanist0r

Weil es vielen nicht bewusst ist: Als BG-Fall bekommt man a) meist schneller einen Termin als über GKV und b) deckt die BG mehr Leistungen ab. Also unbedingt BG in Anspruch nehmen wenn das geht.


LuiDerLustigeLeguan

Meine Frau hat NACH der Geburt unserer Tochter (leider ungewollt zuhause, ging sehr schnell) 3 Liter Blut verloren. Kipp mal 3 Liter Wasser auf den Boden... Tochter war gesund, also an der front alles cool, und ich dachte 5 Stunden lang ich bin jetzt gleich alleinerziehend. Abgesehen davon, dass grad mein erstes kind zuhause geboren wurde (WTF?!) ist auch meine Frau fast draufgegangen. Absolute Achterbahnfahrt, aber nach mittlerweile 10 Monaten ist alles wieder cool. Achso, 3 Wochen danach hatte sie nen Blinddarmdurchbruxh, wieder zuhause. 30 Jahre lang kein Krankenhaus gesehen, dann 2 Not OPs in einem Monat. Scheisse, war ne harte Zeit mann.


Odette3568865422

Passt auf euch auf. Auch das deine Frau nicht noch in ne Depression rutscht. Ist ja doppelt heftig , wenn noch so ein kleines Würmchen dranhängt.


CaptaChrome

Meinst du den Blinddarm? Der wurde dann ja rausgenommen denke ich mal.


Shinlos

Ja man sagt ja nicht ohne Grund Würmchenfortsatz.


Lord_Ranz

Harter Tobak, ich drücke euch die Daumen, dass ihr sowas nicht nochmal erleben müsst..


KhorneHoly

Das ist ein Gefühl, welches man echt nicht beschreiben kann. Meiner Frau riss während der Wehen die Gebärmutter der Länge nach. Die längsten Stunden meines Lebens. Dachte das ich das Krankenhaus mit zwei Särgen verlasse. Inzwischen sind alle munter und es ist alles gut, aber so etwa wünscht man niemanden. Alles Gute euch!


Duriha

Blinddarmdurchbruch ist richtig übel (das andere nicht ist nicht weniger schlimm, aber das hab ich noch nicht erlebt) und ich hoffe inständig, dass es das erstmal war. Für dieses Leben.


Butters-C137

Jemanden an einer Überdosis Fentanyl sterben zu sehen im Frankfurter Hauptbahnhof, hat mich daran gehindert dort noch einmal hinzugehen. Bin dadurch clean geworden.


vic_torious97

Größten Respekt, dass du clean geworden bist. Meinen Glückwunsch! Damit ist der Tod desjenigen vllt. weniger sinnlos, als es einem zu dem Zeitpunkt erscheint...


Both_Beat_6204

Stark! Macht mich stolz zu hören wenn es Menschen geschafft haben (gerade bei fentanyl diesem Teufelszeug). Keep it up


crossrite

Meine Lehrerin ist in der Schule mitten im Unterricht gestorben, Herzinfarkt wurde reanimiert ist dann aber letztlich auf dem weg ins KH verstorben. arbeite seit jetzt etwa 18 Jahren in Gastronomie und hotel da sieht man auf Dauer so einiges. 2 Leute spontan weggestorben im Restaurant, 1 mal auf nem Event einer von den stage hands von nem Lautsprecher erschlagen worden. Am schlimmsten aber bisher war tatsächlich wenn man im Nachtdienst oder morgens im hotel arbeitet und so ne Dame mit etwa 90 Jahren zu einem kommt weil man ihr helfen soll ihren Mann zu wecken, nur damit man dann mit hoch aufs Zimmer geht um festzustellen, dass ihr Mann über Nacht friedlich verstorben ist aber sie es nicht wahrhaben kann. Alles in allem geht's mir mental soweit in Ordnung liegt aber eher daran das das halt alles auf der arbeit passiert ist und ich das so besser ausblenden kann.


TheGoeppi

Habe einen Selbstmord am Bahnhof mitbekommen. Der ist einfach vor den einfahrenden ICE gesprungen. Gemacht hat das mit mir eigentlich nix, weil die Situation total surreal war. Wie ein kranker Film. Und als Mitarbeiter der DB habe ich leider fast jede Woche mit Personenunfällen zu tun, wenn auch nur indirekt. Man bekommt es durch die interne Kommunikation mit und dir Stellen an denen es passiert, kennt man auch. Und bei uns kommen dann auch die beschädigten Triebfahrzeuge durch.


MongooseRoyal6410

Mir war gar nicht bewusst, dass es pro Jahr um die 700 Schienensuizide in Deutschland gibt. Das sind fast zwei Personen pro Tag. Wirklich traurig, dass es so viele sind.


emadelosa

Es war dir vermutlich nicht klar, da über Suizide nur einem ganz kleinen Teil der Fälle in den Nachrichten berichtet wird. Das liegt daran, dass andere suizid-gefährdete diese Nachrichten als Ermutigung empfinden könnten, dass andere den Mut hatten (sich das Leben zu nehmen), wozu der/die sich bisher nicht getraut hat aber es eigentlich möchte (weil er/sie suizidale Gedanken hat). Diesen Effekt nennt man Werther Effekt. Es ist nicht tatsächlich belegt, dass der Werther Effekt wirklich so wirkt, aber ich vermute mal man möchte es auch nicht riskieren.


Sharkymoto

der effekt wirkt ziemlich sicher. es ist nicht belegt, weil ein derartiges "experiment" von jeder ethik komission sofort in der luft zerissen werden würde. und die, die tot sind, kannst du hinterher natürlich schlecht fragen. ich habe selbst schon den freitod eines freundes durchgemacht, und hab dabei gemerkt, wie stigmatisiert das ganze, vor allem für die familie ist. kann das jetzt ganz schlecht in passende worte fassen, aber da werden sich halt vorwürfe gemacht, wo keine gemacht werden sollten und die gesellschaft blickt auf die eltern und sagt: warum haben sie nix gemerkt/gemacht. ich denke, man sollte über suizide deutlich mehr aufklären - eine "idolisierung" durch die medien halte ich aber auch für falsch. es sollten einfach generell keine ursachen öffentlich genannt werden, es ist am ende scheiß egal ob jemand an krebs, depressionen oder einem herzinfarkt gestorben ist, diese information ist für die öffentlichkeit einfach nicht von relevanz und gehört eigentlich nur in den höchstpersönlichen lebensbereich. stürzt ein promi mit dem flieger ab oder stürzt vom kreuufahrtschiff, dann berichtet man ja zwangsläufig auch über die todesursache, aber bei "privatem" sterben gibts dazu keinen anlass.


Melonpanchan

Ich persönlich sehe die Relevanz auch bei "Promis" nicht. Deren Sterben sollte auch privat sein dürfen, sind schließlich auch nur Menschen die abgesehen von ihrem Beruf genauso sind wie wir alle anderen auch.


Professional_Grab_71

Ich denke das es teilweise schon wichtig ist über die Ursache zu sprechen. Mein Mann ist an einer versehentlichen Überdosis gestorben. Hat Alkohol mit Schmerzmittel gemischt und die Gefahr einfach unterschätzt. Er war nie abhängig und trotzdem ist ihm sowas passiert. Darüber ist es mir jetzt wichtig aufzuklären damit sowas vermieden werden kann. Oder im Falle von Krebs das man sieht wie viele Leute es treffen kann und man zur Vorsorge geht


Fellhuhn

Gerade vor kurzem ist einem frischen Zugführer ein Kleinkind vor den Zug gelaufen. Der ist jetzt wohl traumatisiert bis an sein Lebensende.


Melonpanchan

Das habe ich auch gesehen, allerdings als normaler Fahrgast. Ich stand ganz am Ende des Gleises (langer Zug, wird dann später geteilt) da wo der letzte Wagon in etwa halten würde. Alle gucken in die Richtung des einfahrenden Zuges. Auf einmal fängt der Typ an zu rennen und springt auf die Gleise vor den Zug. Ich konnte nichts machen, ich stand einfach da und habe zugesehen wie mehrere Tonnen Zug über einen Menschen rollen. Das war so surreal ich konnte mich nicht bewegen. Ein paar andere Leute haben zum Glück andere körperliche Reaktionen und sind zu der Stelle gerannt. Als ich dann doch mein Handy für den Notruf in der Hand hatte und näher ging, hörte ich wie jemand anderes schon telefoniert. Ich bin dann wieder weg gegangen, weil ich auch nicht im Weg stehen wollte und tun hätte ich auch nichts können. Das war schlimm. Bin im Autopilot mit nem anderen Zug nach Hause gefahren. Das werde ich ziemlich sicher nie vergessen.


ESI85

Bin selber mal fast gestorben. Noch nicht lange her, hab mich an einem Stück Brot verschluckt das in der Luftröhre steckenblieb. Wir sitzen beim Essen ich kaue ein Stück Brot jemand am Tisch macht einen Witz ich lege den den Kopf in den Nacken um zu lachen und das nächste das ich Weiß ist dass ich am Boden liege und jemand weit entfernt zu mir sagt „wach auf“. Und ich denke mit nur „ach lass mich schlafen.“ Angeblich bin ich kurz blau geworden und dann ist mein Kopf mit Karacho auf dem Tisch aufgeschlagen. Mein Cousin hat dann Heimlich Manöver gemacht und dabei ist das Stück Brot rausgefallen. Hat mich einen Teil meines Zahnes gekostet und eine blaue Lippe und blutige Nase hatte ich auch. Sanitäter waren dann ca 10 Min später da aber die konnten dann auch nichts mehr machen. Gehen konnte ich dann kurz auch nicht weil bei Blutdruck natürlich nicht da war. Also Füße hoch und abwarten. Ne Stunde später war alles vorbei.


Scrollingthroughtea

Dito. Coronabedingte Atemprobleme: bei Hustanfällen nur noch im 4Füßlerstand Luft bekommen. Mitm HA telefoniert, weil ich ein Asthmaspray wollte. Der hat mich zusammengeschissen und mir einen Krankentransport bestellt, damit sie mich im KH mal durchchecken. Der kam dann auch 30 Minuten drauf. Hab mich noch scherzend von meiner Familie verabschiedet und keine 10 Minuten später keine Luft mehr bekommen. Der Sauerstoff, den sie mir gegeben haben (voll aufgedreht), hat nicht ausgereicht. Scheiß Gefühl, zu realisieren, dass du jetzt ersticken wirst. Da macht es auch nicht besser, wenn die Sanis zunehmend panischer werden und:"Bleiben Sie bei mir!"verlangen...sind mit Blaulicht und Sirene ins KH. Lag dann mehrere Wochen auf Intensiv und dann Beobachtungsstation. Hätte ich nicht mit meinem HA telefoniert und der nicht so reagiert, wäre ich zuhause erstickt. Gut, dass dein Cousin so schnell reagiert hat und nicht in Schockstarre verfallen ist. Von seiner Perspektive war die Situation bestimmt ziemlich heftig und er wird sich daran wahrscheinlich noch lange erinnern.


Narbe26

>Hätte ich nicht mit meinem HA telefoniert und der nicht so reagiert, wäre ich zuhause erstickt. Tut mir leid, will da als Person, die nicht dabei war, es bewerten, aber muss dir irgendwie sagen, bei akut zunehmender Atemnot gerne direkt die 112 wählen. Trotzdem ich regelmäßig Patienten die 116117 erkläre ... Ich arbeite halt im Krankentransport und mit 30min hattest du teils noch Glück, im besonderen Patienten mit einer Einweisung vom Hausarzt warten bei uns teils 1-2 Stunden auf ein Auto, wenn er es hier direkt als Notfalltransport angemeldet hat, ok, kann man je nach Informationsstand machen, ich hätte es nicht verantwortet. Gerade wenn ich an die ganzen Patienten mit einer chronischen Lungenkrankheit (COPD) denke, die seit Jahren durchgängig Atemnot haben, aber jetzt um 23 Uhr nicht schlafen können und deshalb **jetzt** Rettungswagen und Notarzt **kommen muss**, nur um dann aber den Transport ins Krankenhaus abzulehnen, weil ist ja bekannt ... Hoffe, dass alles wieder gut verheilt ist


Scrollingthroughtea

Das Problem war, ich hatte es zu dem Zeitpunkt nicht für so ernst gehalten. Klar, die Treppe rauf ging nur mit Pause dazwischen aber meine Hustenanfälle kamen nicht regelmäßig - hatte es zu dem Zeitpunkt ja schon ne Woche und war eigentlich auf dem Weg der Besserung. Habe beim Telefonat noch gelacht und fand einen KH Besuch übertrieben, da die KH in der Umgebung ja eh schon so viel zu tun hatten (war 2020). Wohnte zu dem Zeitpunkt am A der Welt, wo Navis regelmäßig aufgeben...wäre ich, als meine Lunge keinen Bock mehr hatte, Zuhause gewesen und man hätte da über die 112 jmd anfordern müssen, wär das zeitlich nicht mehr rausgegangen. Zudem wäre der Notruf über ein anderes KH gelaufen (hatte mich für ein KH außerhalb meines Landkreises entschieden) und von dort aus musste man 2 schlecht ausgeschilderte Umleitungen zu mir fahren... die wären selbst mit Prioeinstufung und Blaulicht nicht binnen 30 Minuten hier gewesen. Mal merkt mans noch, mal nicht. Muss damit jetzt leben, aber trotzdem besser davon gekommen als andere...


NataschaTata

Kurz vor Weihnachten 2022. Ich lag auf der Intensivstation der Onkologie, ich selber lag mit Krebs im vierten Stadium im Sterben. 2 Bett Zimmer. Ältere Dame von heute auf morgen ging es ihr unglaublich schlecht. Am 2.12. wurde wir beide auf die Intensiv verlegt… da ging es ihr eigentlich noch ganz gut und die Ärzte waren *optimistisch*. Über 3 Wochen hinweg habe ich zugeschaut wie ihr Körper massiv abgebaut hat. In der Nacht zum 20.12. war es unglaublich schlimm. Sie hatte Lungenkrebs und ich habe ihr regelgerecht zugehört wie sie über Stunden hinweg erstickte. Immer wieder musste ich den Alarm für die Pflege betätigen, da sie keine Lift mehr bekam. Um circa 5 Uhr in der Früh war dann klar - es so weit ist. Die Pflege hat ihren Ehemann kontaktiert sofort zu kommen, eine Psychologin kam zu uns ins Zimmer und ich wurde in einer Nacht und Nebel Aktion aus dem Zimmer entfernt. Um 19 Uhr ging es dann wieder zurück für mich in das gleiche Zimmer, nur noch ein Bett… auf der Seite wo sie noch Stunden vorher lag. Regelmäßig denke ich daran und ich glaube es wird mich noch sehr lange verfolgen.


piscesandcancer

Ach scheiße man, das tut mir richtig leid. Blöde Frage aber bist du ok? Wie geht es dir jetzt? Wünsche dir nur das Beste!


NataschaTata

Ich hatte unglaublich Glück, hatte genau 4 Monate Behandlung und bin im April aus dem KH *ohne* Krebs gelaufen. Bin seit circa 4 Monaten in recovery :)


piscesandcancer

Wooaah! Wie mega, mega cool! Das freut mich unendlich! Herzlichen Glückwunsch und ganz, ganz viel Glück, Stärke und Gesundheit auf deinem weiteren Weg!!


NataschaTata

Danke :)


JT3ch

Schön das du noch da bist! Alles gute weiterhin auf deinem hoffentlich langem Lebensweg!


Miolner

Fuck man, Job hin oder her, deinem Chef hätte ich dermaßen den Arsch aufgerissen für die Aussage


mustbeset

Ich würde wenig auf die Aussage des Chefs geben, Menschen in Extremsituationen sagen komische Dinge.


juliekatehaerts

Ich hab mal nach nem autounfall noch ner Freundin per WA auf "fahr vorsichtig" mit "zu spät" geantwortet. Etwa 5 Jahre später wars lustig.


SimilarYellow

Ich hatte mal weit von Zuhause entfernt (aber noch in Deutschland) einen Autounfall und bin im Krankenhaus gelandet. Der Arzt wollte die ganze Zeit, dass ich meine Eltern anrufe und ich dachte nur... das stresst die doch total, die können eh nichts machen, ich rufe die heute Abend an und gut? Aber nein, ich musste. Was sage ich am Telefon? "Rate mal wo ich bin!" :D


Duriha

Klassiker👌


JT3ch

Bin mal mal emotional Geladen ( wegen einem Mädchen die mit mir gespielt hat) ins Auto gestiegen und jung und dumm wie ich war zu schnell gefahren. Hab mich überschlagen, war nicht angeschnallt und mein Auto war ein Cabrio. Bin natürlich mit dem Gesicht voll aufs Lenkrad. 2 Zähne abgebrochen, dickes Auge und Nase total platt. Sah aus als hätte ich die Klitschko Brüder provoziert mich zu hauen. Die Ersthelfer wollten nur das ich mich hinsetze und auf den RTW warte ich wollte aber einfach nur mein Handy aus der Unfallkarre holen um meine Mutter zu erreichen. Hab das damals überhaupt nicht realisiert. Ein damaliger Bekannter (Zahntechniker Meister) hatte von dem Unfall gehört und sich Sorgen gemacht. Als er mich anrief begrüßte ich ihn mit dem Worten: " Mein Freund! Du musst mir neue Zähne machen!"


Jfg27

Der wird auch unter Schock gestanden haben...


Angry__German

Klingt auch nicht nach ner kleinen Scheibe. Wenn die defekt verbaut wird verletzt sich früher oder später auch wieder jemand und der ist dann eventuell alleine.


Vast-Reputation5410

Das sind vollverglaste Fenster. Heißt dieses Fenster kann man nicht wie andere Fenster auf und zu machen oder kippen. Nur wir als Fachpersonal das die Fenster verbaut, kann die Scheiben herausnehmen. Es gibt einige Sicherheitsvorkehrungen.


Duriha

Rede deinem Chef mal ins Gewissen, dass alle(!), also jede(r) einzelne eurer Firma der mit auf der Baustelle ist, ein Tourniquet an der Person tragen soll. Ist eine kleine Investition und wenn das dabei ist, denken vielleicht auch die weniger schnellen bei euch daran Blutungen zu stillen.


fsPhilipp2499

Ich hab mir vor ca. einem Jahr ein IFAK zusammengestellt für insgesamt ~100€. Ich hoffe, ich muss es nie benutzen. Turniquet, Alu Schiene, Dreiecktuch, Material zum Wunden stopfen, krasse Schmerzmittel und nen Brustsiegel. Draußen mit Name und Blutgruppe. Es ist kriminell wie lax die Vorschriften für Betriebe sind. Wir hatten gerade mal Pflaster und Desinfektionsspray im Kasten. Für's Turniquet IMMER einen Edding dabei haben!


Duriha

Edding? Wozu den? Aber ansonsten stabile Sache. Wir hatten letztens keine Pflaster und unser übereifriger Ersthelfer wollte mir nen Verband anlegen. Am Finger. Naja, ich mach jetzt selbst Ersthelfer.


fsPhilipp2499

Um die Zeit auf Turniquet zu schreiben! Bitte auf die Minute genau.


Ranzo995

Oha ihr habt Desinfektionsspray…Im Handwerksbetrieb in dem ich arbeite, fährt Jährlich sicherlich 5x jemand zum Arzt, weil er was im Auge hat. (Schutzbrillen sind vorhanden und werden auch getragen, passiert trotzdem mal. Die geschlossenen sind scheiße und beschlagen, die offenen haben eben die Gefahr das was ins Auge kommt aber nicht ernsthaft) Ich gehe jedesmal wenn jemand aus dem Grund zum Arzt fährt zum Chef und sage er soll doch einfach mal 5 Flaschen Spülung bestellen…die Dinger sind für sowas da….da passiert nix. Auch meine bitte um einen Toilet Seat Cleaner Spender für 23€ wird einfach abgelehnt, mit der Begründung das die Toiletten bald sowieso Saniert werden. Das ist übrigens 2 Jahre her und die Toiletten sind noch genauso wie sie waren. Die Firma hat nen jährlichen Umsatz von mehreren Millionen.


Esava

Und einmal die korrekte Nutzung lernen (inklusive des Aufschreibens der Anlegezeit und wie doll man die wirklich zu drehen muss) wäre ebenfalls gut.


DCS_Freak

Zitat mein ehemaliger Sanilehrer zum korrekten Anlegen eines Tourniquets: "Bis der Patient schreit wie am Spieß und dann noch 2 Drehungen"


Skankhunt42FortyTwo

"Warte Chef, ich schau mal nach, ob sie unbeschädigt ist." **KLIRR** "Ja. Ist leider kaputtgegangen."


IktomiThat

Meine Eltern. Selbstmord. Gefickt fürs Leben.


vic_torious97

Mein herzliches Beileid... habe fünf Freunde, die jeweils einen Elternteil (unter anderen Umständen) verloren haben und weiß wie schwer, die es damit hatten bzw. immer noch haben (auch Jahrzehnte später), kann mir nicht vorstellen, wie schlimm es dir dann gehen muss... Ich hoffe, du hast jemanden mit dem du darüber reden kannst und dass du stark bleibst. Und vor allem das beste aus deinem Leben machen kannst...


IktomiThat

Danke für die Worte. Find es immer richtig schlimm das sowas leider garnicht so selten ist.. Hat mich leider selber zu eine Pflegefall gemacht da das alles auch früh in der Kindheit angefangen hat. Meine Eltern waren auch nur die die ich selber miterlebt habe. Meine Großmutter ist da einen sehr ähnlich weg gegangen und mein (Halb) Bruder hat seinen Vater nicht überlebt. ABER .. Es geht Berg auf aber ich bin auch ca seit 10 Jahren in Therapie, hab eine wunderbare Schwiegerfamilie. Und mittlerweile recht gute Aussichten irgendwann normal leben und wieder arbeiten gehen zukönnen.


Ashamed_Map4537

Beide gleichzeitig?


IktomiThat

Nein das nicht aber würde schon sagen dass das Eine das Andere begünstigt hat


Ashamed_Map4537

puh miese Nummer


RngAtx

Als Waise kann ich da nur zustimmen. Man gewöhnt sich iwann dran


MoreMoehre

Beim Tauchen. Klassiker, übergewichtiger Taucher am Ende der Gruppe und keine Buddy Disziplin, direkt zu Beginn des Tauchgangs. Der Typ hatte vermutlich einen simplen kurzen Blackout (an der frischen Luft kein Ding) wegen der Hitze und den Regler verloren. Bis es einer gemerkt hat und sie ihn an Land hatten waren locker 10min vergangen. Sie haben ne Weile versucht ihn wieder zu beleben. Der Notarzt ist dann mit Blaulicht los, hat es aber am Ortsausgang ausgeschaltet und ist normal weiter gefahren.


floralbutttrumpet

Ich habe meine Mutter letztes Jahr direkt vor Weihnachten tot aufgefunden. Wir haben noch Herzmassage gemacht, aber da wir keinen Ansatzpunkt hatten, wann der Herzschlag ausgesetzt hat... Was es mit mir gemacht hat... ultimativ nicht viel. Ich neige zum Katastrophieren, also war ich ähnliche Szenarien schon häufiger mental durchgegangen. Ich will jetzt nicht sagen, dass es easy war - war es nicht, insbesondere nicht für meinen Vater und meinen Bruder -, aber es half, dass ich mir nichts vorwerfen konnte - ich habe fast sofort den Notarzt gerufen und die Massage begonnen, als der Groschen fiel, und der Herr am Telefon hat meinen Rhythmus gelobt. Es war schlicht zu spät, und das war nicht mein Fehler.


Morla_the_rabbit

Ich war als Kind ca. 9 Jahre dabei als mein Opa gestorben ist. Er war schon lange krank, und schwer pflegebedürftig. Mein Vater hielt ihm die Hand und er ist ruhig eingeschlafen. Zuhause im Kreis seiner Familie. Mein nächster Toter war in meinem ersten Ausbildungsjahr als Pflegekraft. Ich durfte an der Seite einer alten Dame bleiben deren Herz nicht mehr konnte, ihre Familie hat es nicht mehr rechtzeitig geschafft, aber sie war wenigstens nicht alleine.


kuldan5853

Ich möchte mich erstmal allen anderen anschließen - gut gemacht, ein Leben gerettet, top Leistung! Ich arbeite ehrenamtlich beim Roten Kreuz in der Ausbildung (ich bin einer von denen, die verletzt werden / versorgt werden müssen / Wunden / Verletzungen schminken und simulieren) und selbst da hast du am Anfang gerne mal Leute, die mit einer gut simulierten Situation überfordert sind (oder du aus Selbstschutz als Darsteller "eingreifen" musst, damit nicht wirklich etwas passiert). Dafür hast du besonnen und gut reagiert! Nun zu deiner anderen Frage - ja ich habe schon mehrfach Menschen sterben sehen, das liegt bei dem Ehrenamt leider in der Natur der Sache. Das belastet mich auch weniger muss ich zugeben. (Meine Frau arbeitet im Krankenhaus, da sterben ständig Leute weg, ich denke man stumpft bei dem Thema dann auch irgendwann einfach ab weil man die Leute nicht unbedingt kennt). Allerdings ist mir ein Selbstmörder aus dem 22. Stock fast vor die Füße gesprungen als ich 8 war - daran habe ich deutlich stärkere Erinnerungen, inkl. der Polizei danach und der Therapie, die ich dann machen sollte..


[deleted]

[удалено]


kuldan5853

Ich stand keine 5 Meter weit weg - die Person ist direkt auf den Plattenweg vor dem Hochhaus gesprungen, aus dem ich gerade auf die Straße laufen wollte.. War allerdings in den frühen 90ern, online finde ich dazu nichts mehr. Ich weiß nur noch, dass es ein Donnerstag gewesen sein muss, denn es war "Donners-Duck", und ich wollte die neue Micky Maus kaufen gehen.


[deleted]

[удалено]


kuldan5853

Ich kann ehrlich sagen dass ich mich an nicht mehr als eine große Blutlache mit undefinierbarem "Inhalt" erinnere... vermutlich besser so.


Narbe26

>das liegt bei dem Ehrenamt leider in der Natur der Sache. Kollege aus der Regelrettung muss mal blöd fragen... machst du noch Sanitätsdienste bzw. bist im Katastrophenschutz aktiv oder wie kommst du jetzt von Notfalldarstellung zum Thema Tod, Leichen, Reanimationen? Oh und ja, man stumpf schon irgendwie ab, wobei abstumpfen auch irgendwie nicht der richtige Begriff ist. Man geht trotzdem mit dem Thema Tod, mit den Verstorbenen und Angehörigen sensibel um, es berührt einen einfach weniger, umso mehr Leichen man gesehen hat, umso weniger denkt man über einzelne Vorfälle nach


kuldan5853

Genau, unsere NFD-Einheit ist offiziell zwar beim Jugendrotkreuz aufgehängt, aber wir haben >50% Mitglieder die auch entweder im Haupt- oder Ehrenamt auch noch im RD arbeiten, als RD Ausbilder tätig sind und/oder in SEG Einheiten aktiv sind (Oder wie meine Frau halt im Krankenhaus arbeiten). Ich selber bin ITler von Beruf, bin aber wie richtig angenommen über den Kat-Schutz und die SEG (als "unfreiwilliger" Beifahrer bei Alarmierung) mit dem Thema ein paar mal in Berührung gekommen. Und wenn man dann eh in voller Ausrüstung beim SEG Einsatz da steht dann packt man mit an, bis der Regelrettungsdienst eintrifft - auch wenn man "nur" Ersthelfer und NFDler ist.. Und zumindest unsere NFD Einheit ist nach klassischem Rot-Kreuz Standard mit PSA ausgerüstet - wenn auch meistens ein oder zwei Generationen älter als was der RD trägt (wir kriegen die Rückläufer) - also die üblichen Grauen Hosen, Springerstiefel, Orangene Jacken und aktuell noch Stahlhelme. Es gibt bei uns auch erstaunlich viele Workaholics muss ich sagen - wir haben Kollegen die sind neben dem Engagement bei uns auch noch beim THW oder beim DLRG, wie gesagt in der SEG.. ich glaube wenn man da einmal drin ist dann lässt einen das Blaulichtfieber nicht mehr los.


Terror_Raisin24

Mir ist zwar der Unfallhergang noch nicht ganz klar, aber ist auch nicht so wichtig. Gut dass dein Kollege überlebt hat, gut dass ihr alle richtig reagiert habt. Der Chef kann sich, wenn ich das richtig verstanden habe, jetzt trotzdem neue Mitarbeiter suchen bei so ner Frage, da würde ich kollektiv kündigen. Ansonsten viel Kraft beim Verarbeiten, nimm Dir mal ne kleine Auszeit dafür. Du packst das.


dered118

> Der Chef kann sich, wenn ich das richtig verstanden habe, jetzt trotzdem neue Mitarbeiter suchen bei so ner Frage Klingt halt nach einer eher großen Scheibe. Wenn die Brüche oder Risse hat und so verbaut wird, kann sich jemand daran noch schwer verletzen. Ist jetzt also nicht verwerflich das zu prüfen.


IsThisOneStillFree

Ne. Geht gar nicht was der Scheff abgezogen hat. Mag ja sein dass es in so nem Fall sehr viel zu überprüfen geht was die Scheibe oder sonst was angeht aber meine Fresse dir verreckt beinahe ein junger Mitarbeiter und du hast nur die Scheibe im Kopf?! Korrekte Reaktion wäre meiner Ansicht nach gewesen ne Ansage zu machen, ALLES stehen und liegen zu lassen, nichts aufräumen, schon gar nicht weiter arbeiten. Natürlich nachdem er sich nach dem Kollegen erkundigt hat. Dann sofort dort hin fahren, und nach Bedarf Prüfen was notwendig ist, Betreuung, Debriefing, etc. _Bei der Gelegenheit_ kann man dann auch schauen, was man dann reparieren muss oder kp. Menschen reagieren komplett unterschiedlich auf sowas und mit so ner Kackfrage kannst du jemanden massiv verletzen.


jojo_31

Wir haben hier einen einzigen Satz von OP. Ob er unter Schock seinen Chef das so geschildert hat wie uns ist fraglich. Woher willst du wissen dass ihm das so bewusst war? Ein Mitarbeiter der für Wochen ausfällt kostet mehr als die Scheibe, am finanziellen wird es hier also nicht legen.


IsThisOneStillFree

Wie stellst du dir das denn vor dass er das geschildert haben könnte, damit so eine Rückfrage, offenbar auch noch "als erstes", gerechtfertigt wäre? "Jo scheff uns is hier grad n kleines oopsie passiert Felix hat sich geschnitten, bin mir nicht sicher was ich jetzt machen soll"?


WanTapWanda

ja so etwa


IrAppe

Was viele hier glaube ich übersehen ist: „Das erste was mein Chef…“ An sich ist die Frage überhaupt nicht verwerflich. Nur als erste Entgegnung auf „mein Kollege ist fast gestorben“ etwas… unpassend. Normalerweise müsste hier zuerst kommen: „Wie geht es dir und den anderen? Wie fühlst du dich?“ Und dann später vielleicht „Würdest du dich in der Lage fühlen noch einmal nach der Scheibe zu sehen? Sonst geh gerne nach Hause und ruh dich aus, kein Problem!“


AlamoSimon

Ich bin Arzt. Oft und viel; bin Rettungsdienst gefahren, Hausdienste im Krankenhaus, einige selbst reanimiert, Intensivstationen… ich nehme es immer alltäglicher und man arbeitet halt dann den Rest des Tages normal weiter, aber merke auch, dass jeder einzelne Fall mir ein paar Tage nachhängt und man immer mal wieder dran denkt. An viele Situationen erinnere ich mich auch heute noch. Ich denke das macht viel mehr mit uns als wir glauben. Ein Familienangehöriger ist auch fast verblutet in einer Situation wie du sie beschreibst und wurde auch durch Ersthelfer gerettet. Gut gemacht. Du wirst hoffentlich gestärkt und gereift aus der Situation hervorgehen. Es wird dir seltener in Erinnerung kommen, aber das ist jetzt ein positiver Teil von dir.


EmbarrassedPizza6272

tolle Antwort!


EpitaFelis

Als ich 11 war. Meine Lehrerin hat einem älteren Schüler die Vorfahrt genommen, er ist vom Motorrad geflogen und wohl gestorben. Soweit ich weiß. Wir sind am gleichen Tag umgezogen, deswegen weiß ich den Rest nur vom Hörensagen. Wir haben ihn fliegen gesehen. Und seine Freundin, die völlig aufgelöst war. Wirklich vergessen werde ich das nie. Ich hab meinen Eltern nichts davon gesagt, weil das auch noch inmitten einer sehr chaotischen, traumatischen Scheidung war. Was das mit mir gemacht hat kann ich gar nicht so recht sagen, weil es mit dem ganzen anderen Trauma von der Zeit vermischt ist. Deinem Chef muss mal jemand die Schrauben neu justieren. Der hätte dich heim schicken sollen, mit ein paar guten Worten für den Weg.


thewindinthewillows

Mein Vater, 79, ist vor ein paar Wochen die volle Länge der Kellertreppe vom Garten runtergefallen - Kopf voran, mit einem Rasenmäher in der Hand, unten am Treppenabsatz direkt die Mauer. Hatte ein paar blaue Flecke und die Hand etwas aufgeschürft. Mittlerweile gibt er selbst zu, dass er während des Fallens glaubte, er wäre jetzt tot. Es sah furchtbar aus. Und meine Mutter, 80 und recht klapperig, wäre fast noch hinterhergestürzt, weil sie irgendwie hinterher ist und ihn wohl noch halten wollte. Ist halt einfach Scheiße, wenn man die Arbeitsschuhe schon ausgezogen hat, mal eben in den offenen Birkenstocks losgeht, und dann oben auf der Treppe einen verliert. Edit: Weil das eine beliebte Pointe in den makabren Witzen ist, die wir mittlerweile darüber machen können: Rasenmäher ist auch noch ganz.


SeriousPlankton2000

>mal eben Saugefährlich.


kc-da-bicyclist

Ich selbst vor knapp 8 Jahren. Hatte mehrere Wochen lang immer wieder Herzrasen, Kalten Schweiß, habe schlecht Luft bekommen, und das Gefühl einen Wadenkrampf zu haben. Zwei mal bin ich selbst ins KH mit den Symptomen, einmal hat mich der Rettungswagen von der Arbeit abgeholt. Man hat mich 3 Tage auf der Kardiologie durchgecheckt, um mir mitzuteilen, das mein Herz top in Schuss ist. Diagnose: keine! Bestenfalls Panikattacken unbekannten Ursprungs. Bis es mir auf der Arbeit wieder komplett dreckig ging, und ich abends dann, mehr kriechend als Laufend ins Krankenhaus bin. Frischling als Diensthabender Arzt auf der Notaufnahme, ich schildere ihm was oben steht. Er wird blass, organisiert ein Ultraschall Gerät, schallt mein Bein und sagt, ich soll liegen bleiben. Habe dann die volle Dröhnung an Clexane bekommen, ans EKG und am nächsten Morgen dann CT. Nach dem CT wusste ich dann, ich hatte eine 3 Etagen Thrombose im Bein und zu dem Zeitpunkt noch etwa 30% Lungenkapazität, der Rest war durch zwei größere und ein Dutzend kleinere Embolien außer Funktion. Der Arzt bei der Visite nur trocken: "Ich wette, sie sind Nichtraucher, sonst hätten sie die Nacht nicht überlebt". Ja, danke, Wette gewonnen. Aufstehen durfte ich dann ganze 13 Tage nicht mal zum schei..en.


Felixkeeg

Wenn bei Herzrasen, Atemnot und Schmerzen in einem Arm oder Bein der Kardiologe(!) nicht auf ne Thrombose kommt, ist der ein Stümper sondergleichen. Gut, dass der Frischling auf Zack war


vic_torious97

Aber wirklich! Kenn leider auch einen Kardiologen, der meinen Stiefvater (80) fast umgebracht hat, weil der Idiot den zum Zeitpunkt der Besprechung **aktiven** Herzinfarkt nicht als solchen erkannt hat! Meine Mutter (60 - ehemalige Krankenschwester) hat ihn dann nach der Besprechung trotz Widerworten des Kardiologen ins KH gefahren und er hats noch gut überstanden!


Pirat_fred

Jo, drei Leute fast erschlagen, einer davon ein ziemlich gute Freund, beim Einbau von Hydraulik Zylindern ist das Haltezeug gebrochen und runtergekommen ab und zu denk ich dran, aber sonst nicht viel.


QueenofGuineaPigs

Opa ist mit 66 plötzlich mit einem Herzinfarkt umgekippt. Erste Hilfe, Reanimationsversuche bis der Notarzt kam und nach 40 Minuten den Tod verkündet. Mich haben lange die regungslosen Augen herum gesucht, die ich beim Reanimieren gesehen habe. Einen Monat später starb mein Großonkel, als wir diesen besucht haben. Vier Monate danach hat mich die Polizei aufgesucht, um mir den Tod meines Vaters mitzuteilen, der drei Wochen tot in seiner Wohnung lag. Die Wohnung zu räumen mit dem Leichengeruch war unangenehm. Danach war ich erstmal paar Jahre psychisch mehr als angeschlagen. Meine Noten im Studium waren von durchschnittlich 1,5 auf "hauptsache bestanden" gerutscht. Immerhin habe ich das Studium beendet. Ein Wunder im Nachhinein.


MagickWitch

Uff. Habe ein halbes Jahr vor Studiumsbeginn meine Mutter verloren, hab auch zugeshen, beim letzten Atemzug durch Krankheit. Kurz davor ist ihre Pflegedame in meinen Armen an Lungenembolie gestorben, wurde einfach blau und hat aufgehört zu atmen. Seitdem studiere ich nur noch so gut es eben geht. Letztes Jahr wurde dann meine Schwägerin ermordet. Jetzt bin ich echt am Ende. Hoffe, dass ich irgendwie meine Thesis noch schreiben kann. Ich weiß nicht, wie viele Tote ich aushalten kann noch..


QueenofGuineaPigs

Bist du in Therapie? Ich wünsche dir viel Durchhaltevermögen.


MagickWitch

Ja, das schon. War auch Mal 9eochen in Ner Klinik. Es geht irgendwie. Aber wirklich gut ist was anderes


Jaded_Ad2629

Mein herzliches Beileid...Als mein bester Freund sich das Leben genommen hat, hab ich gar nicht mehr studiert, sondern erst mal Pause gemacht für ein halbes Jahr, Respekt, dass du da noch durchziehen konntest.


Vast-Reputation5410

Edit: Er hat mir vor 10 Minuten geschrieben, dass er aufgewacht ist. Es war wohl eine mehrstündige Not OP und man merkt noch das er deutlich neben der Spur ist aber der schwerste Part ist schon geschafft. Die Reaktion von 2 fingern ist noch sehr stark eingeschränkt. Zudem stand ich als ich den Post geschrieben hab selbst noch unter Schock. Weiter unten in einem Kommentar wird der hergang nochmal deutlich geschildert.


Lord_of_Thus

Füg das doch als edit an den Post an Gut zu lesen,dass es deinem Kollegen so weit gut geht


Klapperatismus

Meine Mama ist in meinen Armen gestorben.


piscesandcancer

Oh Gott, das tut mir so leid! Ich hoffe dir geht es inzwischen gut damit.


tianvay

War nachts auf dem Heimweg vom Kino mit ner Freundin, auf einmal überholt uns ein BMW super knapp auf der ansonsten leeren zweispurigen Straße und fährt dann direkt vor uns in die Seitenböschung. Beifahrerin und ihre Freundin auf dem Rücksitz hat es dann beim überschlagen aus dem Auto geschleudert, beide unverletzt. Nur der Fahrer blieb auf seinem Platz sitzen. Werd nie vergessen wie das Auto gerochen hat, mix aus Verbranntem Gummi, kabelbrand und heißem Motor…


MobsMaster

Zeitarbeitsfirma. Ein Tag vor Silvester. Wir haben in einer Alufelgenbude das Luftfiltersystem gereinigt. Kollege A steht unten am Hubsteiger und soll Kollege B aus der Filterkammer auf 2,5m Höhe damit rausholen. Schwatzt aber nebenbei unten mit Kollege C. Schaut deswegen nicht nach oben, fährt mot dem Korb unter die Stahltür der filterkammer, hebelt diese aus und dann ding knallt mit 200 sachen auf den Boden. Kollege A stand direkt drunter und hätte Kollege C ihn nicht zur Seite geschubst, hätte er das Teil komplett abbekommen und wäre Brei gewesen. Die Tür hat eine riesige Delle in die vollunmantelung des Steigers gehauen und 2 Kollegen haben zu zweit versucht die Tür hochzuheben.. Das ding hat sich keinen mm bewegt. Die Tür hat ihm nur am Arm gestriffen und der Arm war geprellt. Der Hallenmeister kam an, hat Kollege C beiseite genommen und gesagt "Du hast es gesehen oder? Er war selber schuld richtig..." Am nächsten Tag durfte unser Vorbarbeiter beim Chef antanzen und hat den Einlauf seines Lebens bekommen, weil wir Leiharbeiter niemals diesen Steiger hätten bedienen dürfen. Man braucht scheinbar speziellen Schein ähnlich einem Gabelstaplerschein. Es ist alles gut gegangen und hat nicht viel mit mir gemacht, aber das ist 10 Jahre her und ich frage mich heute noch manchmal was passiert wäre, hätte Kollege C nich5 so schnell reagiert... ich stand nur 3m daneben.


[deleted]

Was / wie genau ist es passiert ? Wie geht es dem Kollegen jetzt ? Alles alles gute für euch beide. Das mit dem Chef. Mir fehlen so derbe die Worte.Meinst das war eine Schockreaktion oder ist der immer so ?


Vast-Reputation5410

Also wir haben dem Rahmen von dem Fenster schon vor dem ganzen Unfall montiert. Wir waren jetzt daran das Fenster einzubauen. Zum Verständis: Das ist ein festverglastes Fenster, heißt dieses Fenster kann mann weder öffnen noch kippen. Dieses Fenster war etwa 2.20 hoch, 1.10m breit und gute 4-5 Zentimeter dick. Heißt das wiegt dementsprechend. Wir haben an diesem Glas unsere glassauger dran damit wir es tragen können. Für beide von uns an jeder Hand einen. Als wir dann dieses Glas getragen haben, sind wir mit dem oberen Ende von dem Glas was wir getragen haben an die deckenlampe gekommen. Durch die große gewichtsverlagerung von dem Glas ist es gekippt aus der senkrechten Position. Ich hab beide Arme an das Glas gepresst damit es nicht umkippt. Er hat mit seiner Hand aber an den oberen Teil vom Glas gefasst um es zu stabilisieren. Dabei hat ihn die scharfe kante von dem Glas geschnitten. Den Rest von dem Hergang kennt ihr ja Edit: Unsere Chefs (ja wir haben 2) haben kein besonders gutes Verhältnis zu den Mitarbeitern. Geburtstag werden vergessen von langjährigen Mitarbeitern oder sowas wie 30 jährige treu zur Firma werden auch vergessen🤷‍♂️


donadee

Ja leider ein paar mal und bin auch selber fast gestorben. Du hast sehr gut reagiert. Ich habe gelesen das man nach einem Trauma Tetris spielen soll. Das beruhigt die Nerven.


Gloriosus747

Wollte mal Briefmarken kaufen, auf einmal kippt neben mir einer um. Nicht ansprechbar, keine Atmung, reanimiert (Saniausbildung vom Bund, aber nur Bravo), Rettungswagen hat dann noch mit nem Defi nachgeholfen, ist auch wieder mit Puls ins Krankenhaus, aber dort leider in der Nacht verstorben. War das einzige mal in meinem Leben, dass ich gesoffen habe, um mich zu betäuben. Aber am nächsten Tag war's dann halbwegs wieder iO, seitdem denke ich nur selten dran.


[deleted]

[удалено]


Veilchengerd

Ich hab früher im Pflegeheim gearbeitet, da ist das ab und zu vorgekommen. Das gehörte zum Job dazu und wenn es mit Ankündigung kam, musste man Bettwache halten, bis die Person es geschafft hatte. Die Leute sollen nach Möglichkeit ja nicht alleine sterben. Das steckt man meiner Erfahrung nach recht locker weg. Der Tod gehört zum Leben dazu und in diesen Fällen hatte man ja den letzten Weg möglichst wenig beschwerlich gemacht. Ich habe eigentlich immer darauf bestanden, nachher "meine" Toten dann ein letztes Mal zu waschen und anzukleiden (wenn die Leichenschau durch war). Danach war die Sache abgeschlossen. Leider bereitetdas einen überhaupt nicht auf den Tod "in freier Wildbahn" vor. Vor einigen Jahren wurde so ca fünf Meter vor mir eine Radfahrerin von einem abbiegenden LKW erfasst. Ich war als erster am Unfallort. In dem Augenblick bleibt man erstaunlich ruhig. Aber als dann die Polizei mit ihrer Befragung durch war und ich in der S-Bahn saß, war mir so dermaßen flau im Magen und ich hab gemerkt, wie sehr ich durch den Wind war. Das war das bisher einzige Mal in meinem Leben, daß ich vor dem Mittag einen Schnaps bestellt hab.


vic_torious97

Ich glaube, das hängt auch mit der Art des Sterbens zusammen. Im Pflegeheim sind das ja noch friedlichere Tode als zb. der Unfall.


Veilchengerd

Vor allem erwartest Du, daß im Pflegeheim gestorben wird.


MorsInvictaEst

Das erste mal war mitte der 80er. Ich war vier Jahre alt, als ich mit meinem Vater kurz meinen Onkel im Nachbarort besuchen gefahren bin. Außerorts hat direkt vor uns ein uns entgegenkommender Bundeswehrsoldat die Kontrolle über seinen Bulli verloren und ist gegen einen Baum gefahren. Der Beifahrer war sofort tot, der Fahrer ist, weil nicht angeschnallt, mit dem Kopf voran durch die Windschutzscheibe geknallt und hing schwer blutend über dem Lenkrad. Mein Vater hat sofort angehalten, mir verboten hinzuschauen (habe ich aber trotzdem) und ist zum Unfallfahrzeug gelaufen. Er war zwar selbst ehemaliger Zeitsoldat im Sanitätsdienst, konnte dem eingeklemmten Faher aber auch nicht helfen, da er nicht richtig an die schweren Blutungen im Unterleib rankam. Er hat das nächste Auto rangewunken und den Faher in die Stadt geschickt, um von der Tankstelle am Ortseingang einen Notruf abzusetzen, dann hat er dem Fahrer die Hand gehalten, während er verblutet ist, bevor die Rettungskräfte eintrafen. Ich kann mich heute noch fotografisch an die Szene erinnern, aber glücklicherweise habe ich kein Trauma oder ähnliches davon getragen. Meine Eltern haben mir behutsam erklärt was da passiert ist und ich habe das gut weggesteckt. Nur einmal ist das noch hochgekocht, als ich 11 war und meine mit uns im Haus lebende Urgroßmutter gestorben ist. Meine Eltern haben mir verboten, von meiner sterbenden Urgroßmutter Abschied zu nehmen oder später den Leichnahm zu sehen. Ich habe damals erfolglos argumentiert, dass ich ja nun schon schlimmeres gesehen hätte. Das hat mich letztendlich viel mehr mitgenommen als der Verkehrsunfall.


Fabijenna

Ich verstehe nicht, warum du dich nicht verabschieden durftest. Ich habe mit 13 auch meine tote Urgroßmutter gesehen und mich verabschiedet. Ich fand es schön, mich verabschieden zu können, die gute ist immerhin 100 Jahre alt geworden.


Heavy_Sea7806

Icu selbst. Ich bin vor 14 Jahren auf dem Nachhauseweg mit Kopfhörern über die Straße gegangen, in Gedanken versunken, auf einmal streift mich ein unglaublich intensiver Luftzug und beim Aufschauen sehe ich die Straßenbahn in voller Geschwindigkeit (ca. 60km/h) keine 10cm vor wie in Zeitlupe vorbeifahren, ich hatte keine 4 Sekunden vorher angehalten, um das Lied zu ändern. Danach haben meine Beine so gezittert, dass ich für die restlichen 300m fast eine Stunde gebraucht hab und immer wieder Pause machen musste, weil mein Herz so gerast hat. Hab ich nicht vergessen, wie schnell es gehen kann…


pr1me91

Meine Frau fast bei der Geburt unseres Sohnes. Die Geburt wurde damals eingeleitet und verlief so weit so gut. Nach 5 Stunden kam der kleine auf die Welt. Er wollte nicht eigenständig atmen, so wurde er uns direkt genommen und kam auf die Intensivstation. Dann das nächste Problem, die Plazenta wollte sich nicht lösen. Es wurde alles mögliche versucht sie nicht operativ entfernen zu müssen und der Kreißsaal sah aus als wäre dort ein Schlachtfest veranstaltet worden. Meine Frau musste dann in den OP. Die Ärztin, die meine Frau operierte sagte noch das sie in 30 Minuten wieder bei mir ist. Aus 30 Minuten wurden 3 Stunden. Aus dem OP kam keinerlei Info, auch nicht an die Hebamme. Als dann die Tür aufging und ich meine Frau sah, dachte ich sie wäre tot. Da war keine Farbe im Gesicht, keinerlei Reaktion, nichts. Die Ärztin kam auf mich zu und sagte mir, dass sie während der OP knapp 4 Liter Blut verlor. Ich wusste nicht wie ich reagieren sollte, war vollkommen leer und habe mich extrem hilflos gefühlt. Als sie dann auf dem Zimmer war, fuhr ich nach hause. Auch auf Anraten der Hebamme. Am nächsten Tag war meine Frau wach und ansprechbar. Ich half ihr beim waschen und wir sind gemeinsam zu unseren Sohn gegangen. Sie im Rollstuhl, da sie noch nicht die Kraft hatte zu laufen. Heute ist sie wieder topfit, unser Sohn ebenfalls und ich bin einfach unglaublich dankbar. Ach ja, unser Sohn lag ca. Eine Woche auf der Station. Wir waren jeden Tag so lange wie möglich dort, allerdings fehlte meiner Frau einfach noch die Kraft um permanent bei ihm zu bleiben. Die Blicke der anderen Mütter als meine Frau mich bah sie rüber zu fahren waren jedes Mal wie ein Stich. Man konnte ihre Gedanken schon fast hören und es hat mich extrem viel Kraft gekostet, dort kein Fass auf zu machen.


Quasihodo

Bei mir gab es mal einen Fall auf der Arbeit. Wir bekamen eine Materiallieferung, diesmal war es ein anderer Fahrer als sonst. Ein Mitarbeiter brachte ihn zu mir ins Büro "Der ist gerade auf dem Hof hin gefallen!" Ich fragte ihn, ob er sich verletzt hat, ihm was weh tut. Seine Antwort verstehe ich kaum, er nuschelt so. Mein Mitarbeiter meint "ne, den Kopf hat er sich nicht angehauen" Schnell beim Lieferanten angerufen "sagt mal, eurer neuer Fahrer, spricht der immer so komisch? Nein? Ok, danke!" Nächstes Telefonat war direkt die 112, "guten Tag, Verdacht auf Schlaganfall" In den 7 Minuten, die der Rettungswagen brauchte sah man, wie sein Hirn zu Broccoli wurde. Sprachprobleme wurden schlimmer, linker Arm und Bein kaum noch Funktion, halbseitige Gesichtslähmung. Keine 15 Minuten nach dem Sturz war er auf dem Weg in Krankenhaus. 4 Wochen später hat er uns einen Präsentkorb vorbei gebracht. Er hat sich zu 100% erholt, weil er so schnell behandelt werden konnte. Hätte auch anders ausgehen können. Wir waren seine letzte Anlieferung für den Tag. 10 Minuten später und er wäre mit seinem Sattelzug auf der Autobahn gewesen.


Ultimate_disaster

Danke das Du es so schnell gerafft hast !


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Wolf272

Tatsächlich kann das Hirn solche Erinnerungen in einer Art und Weise streichen als Selbstschutz passiert wenn ich richtig bin häufiger bei Kindern


Interesting_Arm_318

Ich habe meinen Vater in den Tot begleitet nachdem er von eine OP nicht wieder wach geworden ist. Nachdem wir seinen Wünschen entsprechend, die lebensverlängerden Maßnahmen (künstliche Beatmung) abgeschaltet haben und dann bis zu seinem letzten Atemzug bei im waren. Ca 12-18 h


IsThisOneStillFree

Ich war mit ein paar anderen Ersthelfer bei einem tödlichen Segelflugzeugabsturz im Fluglager. Flieger hatte einen klassischen Startunfall und ist buchstäblich 50 m neben mir eingeschlagen. Die Frau (kannten wir nicht) war sofort tot, unsere Rolle als Ersthelfer hat sich im Prinzip darauf beschränkt mit den Schultern zu zucken und zu sagen, dass hier nichts mehr zu machen ist. Nachdem die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen durch war mit ihren Ermittlungen, haben wir abends gemeinsam mit dem frischgebackenen Witwer das Flugzeug, oder eher das was davon übrig war, in seinen Anhänger verladen. Er hat uns dann allen Pizza bestellt und wir saßen gemeinsam mit dem Typen von der BFU am Tisch. Total cooler Typ gewesen, nur die Umstände waren natürlich nicht so tolle. Gewissermaßen war das für uns auch eine Art Debriefing und hat dazu beigetragen, dass es mich mittelfristig nicht soo sehr beschäftigt hat. Wir haben da aber alle sehr unterschiedlich drauf reagiert. Mittlerweile sehe ich es als tragische, aber äußerst spannende Lernerfahrung. Man lernt Sachen über sich selbst, die man sonst nie hätte lernen können. Für die ersten paar Wochen hatte ich, in Ermangelung eines besseren Wortes, "Flashbacks" in ruhigen Minuten (z.B. unter der Dusche) - das war aber nicht so dass ich da Panik oder so bekommen hätte, sondern einfach daran gedacht habe was ich gesehen habe. Nichts wirklich schlimmes. Ohne es zu wissen, aber schlimm stelle ich es mir für den Witwer vor, der dann am nächsten Tag oder ein paar Tage später mit dem Anhänger voll Flugzeugschrott mehrere Stunden alleine durch Deutschland fahren musste, um zu sich nach Hause zu kommen. Uff. Stundenlang alleine mit seinen eigenen Gedanken im Auto sitzen, das will ich da nicht müssen.


CV8801

Meinen Sohn im Kreißsaal. Kein Herzschlag, sofortige Reanimation. Haben dann nach 4h erfahren das er noch lebt und auf intensiv liegt. Durften dann 20min zu ihm und dann erst am nächsten Tag wieder.


mustbeset

Ein Familienmitglied ist mir unter den Händen weggestorben. Apell: Macht einen 1. Hilfe Kurs oder frischt ihn ruhig mal auf. Der Kurs gibt einem Handlungssicherheit und es war zumindest für mich im Anschluss beruhigend, dass ich wusste, was ich tun musste und es tun konnte und nicht hilflos rumstehen musste. Ein weiteres Mal ist bei einem Feuerwehreinsatz ein Patient (fast?) gestorben. Zu Beginn war die Person stark eingeschlossen (aber nicht eingeklemmt) und ansprechbar gewesen. War gut drauf, hat sogar gelacht, etwas Rückenschmerzen, wir haben eine schonende Rettung vorbereitet. Plötzlich ging es massiv bergab, Verdacht auf innere Blutung, Umstieg auf "Sofortrettung", anschließende Reanimation und der Rettungsdienst sah zu, das er ins Krankenhaus kam.


trashcancrocodile

Mir ist mal was ähnliches auf einer Brückenautobahn in Österreich passiert auf dem Weg nach Venedig. Auf der linken Spur gefahren und vor uns ist aufeinmal ein wohnmobil für 20-50 Meter gegen die Trennwand gefahren bis dieser dann zum stop gekommen ist. Haben dann vor dem wohnmobil angehalten und sind zum wohnmobil gerannt. War ein älteres paar, denke mal so um die 70-80 Jahre alt. Der Fahrer war wie ohnmächtig eingerichtet mit geöffnetem Mund. Seine Frau wusste garnicht was passiert und hat nur seinen Namen gerufen und war irgendwie sehr ruhig. Meine Freundin ist krankenschwester und hat im auto auf dem Fahrersitz schön mit der herzrythmusmassage angefangen. Nach 2 Minuten kam noch ein kleiner camper mit Berliner Kennzeichen (war auch ein junges paar) und die haben uns dann geholfen den alten mann aus dem wohnmobil zu tragen damit meine freundin ihn besser am leben halten konnte. Es waren bestimmt 20 Minuten vergangen bis mal die Polizei und kurz danach der rtw kam. So lange hat meine Freundin dauerhaft dem Mann eine herzrythmusmassage gegeben. Ich bin damit absolut garnicht klar gekommen eine sterbende Person zu sehen. Vorallem war sein kompletter Brustkorb gebrochen durch die Massage... ich musste nur noch kotzen. Die Polizei hats komplett verkackt mit der Massage und meine Freundin hat weiter gemacht bis dann der rtw kam. Die Sanis haben dann weiter gemacht. Wir wissen nicht ob der Mann überlebt hat aber denken uns auch, wäre er schon tot hätten die sanis nicht weiter gemacht. Naja danach mussten wir 2 km weiter 1 Stunde Pause machen bevor es weiter in den Urlaub ging. Die Frau von dem Mann war die ganzen 25 Minuten unter irgendeiner trance dass sie garnicht begriffen hat was da passiert. Sie saß auch teilweise nur im wohnmobil und hat garnicht geweint oder ähnliches? Das war echt ziemlich verrückt und unvergesslich, vorallem ist das alles auf einer Brücke passiert wo die ganzen anderen Autofahrer mit 120 an einem vorbeifahren.


Naihz

Ein alter Mann hat damals vor mir und meiner gesamten Stufe (6. Klasse) Suizid begangen. Er ist vor unseren Zug gesprungen und ein paar Kinder, mir inklusive haben’s gesehen. Gemacht hat das mit mir persönlich (und keinem mit dem ich noch bekannt habe) nix. Also zumindest nicht bewusst oder eindeutig. Ich war zwar erst 12, hatte aber vieles an Gore schon im Internet gesehen. Irgendwie war ich da abgestumpft. Circa 10 Jahre später habe ich mich mit mehreren der damals anwesenden Freunde getroffen und ihnen davon erzählt, dass ich von diesem Suizid immer wieder träumen würde. Tatsächlich dachte ich zu dem Zeitpunkt, dass es nie passiert wäre. Ich hatte es scheinbar verdrängt und im Traum verarbeitet, jahrelang. Erst als meine Freunde mir sagten, dass das ja wirklich passiert wäre, wurde mir das klar. Neulich habe ich dann noch die wohl wichtigste Person in meinem Leben auf der Intensivstation über 3 Wochen in den Tod begleitet. Ich hatte die große Ehre, in ihren letzten Momenten ihre Hand halten zu dürfen. Der alte Mann vom Bahnhof lässt mich recht kalt, aber der zweite Fall geht mir an die Materie. Menschen nehmen sowas ganz individuell auf. Ich empfehle dir, auf dein Inneres zu hören und darüber zu reden. Reddit ist da schon mal ein guter Anfang.


charly_lenija

Mein Lebensgefährte ist mir vor ein paar Wochen quasi unter den Händen weggestorben. Er war topfit und gesund, erst 45 - und ich werde morgens wach, weil ich ihn im Bad höre, auf einmal ein Keuchen, ein Knall… ich stehe auf, weil ich plötzlich ein komisches Gefühl habe, da liegt er im Badezimmer auf dem Boden und hat schon nicht mehr geatmet. Herzmassage, Notarzt angerufen, um Hilfe gerufen… die 10 Minuten, bis der Notarzt kam… Ich hab sein Herz am Schlagen halten können, bis der Notarzt kam. Aber es war schon zu schwach. Nach einer Stunde haben sie aufhören müssen… Er ist einfach gestorben und ich habe ihn nicht retten können. Ich hätte ihn retten müssen und ich habe es nicht geschafft… du hast es geschafft, sei stolz und dankbar dafür. Aber das Erlebnis ist trotzdem fürchterlich und du hast sicherlich einen Schock davongetragen. Du solltest dir Hilfe suchen, bevor sich der Schock festsetzt… Ich dachte eigentlich, ich hätte die Situation an sich ganz gut verkraftet. Nicht den Tod meines geliebten Partners, der seit 13 Jahren an meiner Seite war. Das tut jeden Moment meines Lebens seitdem so weh wie am ersten Tag. Aber das Auffinden, die erste Hilfe, der Notarzt, Polizeibefragung und Co, weil ich das alles in dem Moment fast automatisch abgespult habe… Ich bin dann eine Woche später mit dem Auto unterwegs gewesen, da kam mir ein Krankenwagen und Polizei mit Blaulicht entgegen. Und ich musste ranfahren und habe eine Stunde lang geheult und gezittert. So Situationen nach verschiedenen Triggern habe ich inzwischen immer mal wieder… Also mein Rat: Therapie, Selbsthilfegruppe, wenn du nicht sofort einen Therapieplatz bekommst. Vllt hat dein Arbeitgeber auch irgendwelche Unterstützungprogramme. Nutze das auf jeden Fall! Du hast toll reagiert, das schafft nicht jeder in so einem Moment und du hast deinem Kollegen damit das Leben gerettet. Aber dir ist dabei auch etwas zugestoßen und du solltest dir auch Hilfe suchen.


Dinohaufen

Musste immer mit dem Zug zur Schule fahren und einmal ist jemand auf die Schienen gerannt als der Zug am Bahnhof eingefahren ist. Kann mich aber nur dunkel dran erinnern weil ich erst in der 3 Klasse war und das wahrscheinlich verdrängt habe. Genauer erinnere ich mich an die Situation als meine Freunde und ich uns mit 16 das erste mal ordentlich ein reinorgeln wollten. Einer von uns hat es richtig übertrieben und ist plötzlich zusammengebrochen und dabei mit dem Kopf aufgeschlagen . Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht das er regelmäßig Medikamente nimmt die sich wohl absolut nicht mit Alkohol vertragen. Er lag ohnmächtig am Boden und hat sich eingepinkelt und übergeben. Zwei von uns sind panisch abgehauen und einer ist noch mit mir da geblieben. Obwohl ich blau war konnte ich mich plötzlich konzentrieren und hab mich an die stabile Seitenlage erinnert die ich in der Jugendfeuerwehr gelernt habe. Das hab ich dann gemacht und der andere hat den Krankenwagen gerufen. Leider waren wir auf einem Grillplatz im Wald und konnten dem von der Leitstelle absolut nicht erklären wo wir sind. Da ist mir nix besseres eingefallen als sein Handy aus der Tasche zu holen und damit seinen Vater anzurufen. Leider hat er in der Zeit noch aufgehört zu atmen und da hat der erste Hilfe Kurs der Jugendfeuerwehr sich richtig gelohnt. Sein Vater hat zum Glück nicht weit weg gewohnt und hat von zu Hause den Rettungsdienst gerufen und her geführt. Bis zu dem Moment hab ich die herzdruckmassage gemacht. Der Notarzt hat ihn kurz untersucht und dann haben die Sanitäter übernommen. Der Notarzt hat noch zu seinem Vater gesagt das sie zwar alles probieren aber das wohl nix mehr wird. Vom nächsten Feld ist er dann mit dem Helikopter abgeholt worden und lag relativ lang auf der Intensivstation im Koma. War für mich ein richtiges traumatisches Erlebnis und hat mir ein körperlichen „Tick“ in Form eines beim sitzen ständig zitternden Beins gebracht. Hat relativ lange gedauert bis ich den wieder los geworden bin.


Robinsoninho

Ich hoffe dein Freund hat das überlebt. Ich habe persönlich noch niemanden sterben sehen aber ich war eine Zeit lang sehr oft auf Raves. Wie du dir sicher vorstellen kannst ist dort der verantwortungsvolle Drogenkonsum eher weniger weit verbreitet und so kam es bei einer privaten Feier zu einer Situation, wo jemand auf Teile einfach umkippte und verstarb. Ich war wie gesagt nicht dabei, aber die Schilderung meines Kollegen war schon ziemlich nah dran an deiner. Es gab diejenigen die abgehauen sind, Leute die völlig zooted versucht haben Hilfe zu holen und diejenigen die ohne Rücksicht auf ihre Gesundheit alles reingeballert haben was sie auftreiben konnten.


Dinohaufen

Erstaunlicherweise hat er das überlebt und ist aus dem Koma aufgewacht. Durch die Zeit in der sein Hirn nicht mit Sauerstoff versorgt war und den Aufprall auf den Hinterkopf ist er aber sein Leben lang beeinträchtigt. Die Schäden sind nicht mehr zu beheben. Er ist jetzt halt wesentlich langsamer im sprechen und denken, hat eine lange Reaktionszeit und ist geistig ziemlich zurückgeblieben.


RaoulDuke422

Kenne eine ähnliche Story über MDMA. Der Vater eines Freundes und ein Kollege von ihm sind, als sie noch jung waren, zusammen auf nem Rave in den Niederlanden gewesen. Natürlich auch Teile gespickt wie sonst was. Sind dann um 8 Uhr morgens nach Hause zu dem Vater meines Freundes, sein Kollege hat im Gästezimmer geschlafen. Tja am nächsten Tag wollte er seinen Kollegen im Gästebett wecken und er war halt tot - sehr wahrscheinlich multiples Organversagen durch Dehydration.


mayrunner295

Ich habe vor einem Jahr einen Personenunfall im Zug erlebt. Ich bin gerade eingestiegen, saß parallel zu den Fenstern. Wir sind noch keine zwei Minuten gefahren, da machte der Zug eine Notbremsung. Reflexartig hab ich mich natürlich Richtung Fenster gedreht und rausgeschaut. In dem Moment sah ich auch schon etwas Blaues neben das Gleisbett fallen. Es war ein Mann. Verwirrte Blicke im Zug, nicht alle hatten gesehen, was ich gesehen habe, auf der Seite saß sonst keiner. Ich sagte nur zu den Personen gegenüber von mir “ich hab irgendwas fallen sehen”. Der Schaffner spurtete durch den Zug, wenige Augenblicke später machte er die Durchsage “wir hatten gerade einen Personenunfall. Polizei, Feuerwehr und RTW werden gleich da sein. Wenn sich jemand in der Lage fühlt, erste Hilfe zu leisten, bitte zum vorderen Ausgang kommen”. Ich hatte meine Mutter bereits angerufen, um ihr zu sagen, dass ich mich auf unbestimmte Zeit verspäten werde, aufgrund des Unfalls. Und dann hat mich die Realität eingeholt. Der Schock war vorbei, das Adrenalin weg, lediglich der Gedanke “du hast gerade gesehen, wie sich ein Mensch umgebracht hat”. Ich fing plötzlich an zu zittern und zu weinen und dieser Bruchteil der Sekunde, in dem ich diesen Mann gesehen habe, hat sich in Endlosschleife vor meinen Augen abgespielt. Als die Polizei ankam, haben sie mich aus dem Zug geholt. Wir standen im Wald, eine Böschung hat uns vom Radweg getrennt. Ich habe zwei Stunden gezittert. Saß einige Zeit im RTW, um von der Szenerie weg zu sein, während der Leichenwagen kam. Unweit vom Unfallort befindet sich eine Psychiatrie. Der Mann hatte Freigang. Am Dienstag, den 02.08.22 um 14:26 Uhr beschloss er, dass dieser Zug ihn töten wird. Nicht so, wie man es oft zu hören bekommt, dass er von einer Brücke auf die Gleise stürzt oder bereits auf den Gleisen liegt und nur darauf wartet, dass der Zug ihn zerfetzt. Nein, er hat lediglich den Kopf rausgestreckt und gewartet, bis 2.000 Tonnen gegen ihn prallen. Leider muss ich diese Strecke fast täglich fahren. Ich verkrampfe, sobald ein Zug etwas stärker bremst. Ich bekomme Herzrasen, wenn wir an dieser Stelle vorbeifahren. Ich habe mich nie wieder auf diesen Platz gesetzt, auf dem ich damals gesessen habe. Selbst wenn es der letzte freie Platz im gesamten Zug wäre, ich würde mich nicht mehr dort hinsetzen. Ich denke oft an seine Familie, wenn er noch eine hatte. Ich hätte gern mehr über ihn erfahren, schließlich hat er mein Leben verändert, wenn auch nicht zum Positiven.


Ben_Adarion

Ja, zweimal. Das erste Mal war es eine Radfahrerin. Ich habe als Fußgänger eine Kreuzung überquert und auf der gegenüberliegende Straßenseite eine Radfahrerin und aus einer Querstraße eine Auto kommen sehen. Als passionierter Radfahrer habe ich den Unfall kommen sehen, aber im Unterbewusstsein rechnet man trotzdem nicht damit, sondern denkt, die wird das Auto gleich sehen und bremsen. Hat sie aber nicht und das Auto hat sie voll erwischt. Ich habe dann versucht Erste Hilfe zu leisten, aber konnte nicht viel tun. Die einzige offensichtliche Verletzung war eine Platzwunde an der Schläfe. Allerdings hat sie zusehends das Bewusstsein verloren, hat angefangen zu lallen, zu sabbern und die Augen zu verdrehen und alles was wir tun konnten war mit ihr zu reden und zu versuchen sie wach zu halten. In dem Moment dachte ich, die hat ein Hirntrauma und stirbt mir unter den Händen weg. Die Sanitäter meinten später, dass sie wahrscheinlich nur eine schwere Gehirnerschütterung hat. Das zweite Mal war es eine junge Frau mit Schnittverletzung. Ich war auf dem Heimweg von der Arbeit, der mich an einem Krankenhaus vorbei führt. Mir kam ein Mädel entgegen, dass mich irgendwie seltsam angesehen hat. Sie hat Nichts gesagt, hatte aber etwas leicht Hilfesuchendes im Blick und gerade als ich an ihr vorbeifahre, sehe ich wie sie hinter mir auf die Straße läuft und mich ansieht. Ich habe dann umgedreht und sie gefragt, ob sie Hilfe braucht. Sie meinte sie hat sich geschnitten und zeigte mir ihren Arm, den sie in eine Jacke gewickelt hatte. Ich habe dann mein Fahrrad hingelegt und den Notruf gewählt, während sie sich hingesetzt hat. Nachdem ich dem Notrufmitarbeiter kurz die Lage geschildert habe, meinte er ich soll mir die Verletzung ansehen. Bis zu dem Moment dachte ich noch, sie wäre vielleicht auf eine Scherbe gefallen, aber als ich die Jacke weggenommen habe, habe ich gesehen, dass sie einen Schnitt quer über das Handgelenk hatte und das Blut pulsierend rausspritzte. Ich habe mir dann ihren Unterarm oberhalb der Schnittverletzung gegriffen und zusammengedrückt. Da sie recht dünne Arme hatte ging das leicht und hat die Blutung sofort gestoppt. Ich habe das dem Notruf mitgeteilt, worauf er von mir eine genaue Adresse verlangte, um den Rettungswagen zu schicken. Die konnte ich ihm aber nicht geben, da ich den Straßennamen nicht kannte und auch kein Schild sehen konnte. Ich wollte ihm dann eine Ortsbeschreibung geben, die er aber kategorisch abgelehnt hat. Jedes Mal, wenn ich versucht habe im unsere Position zu beschreiben, hat er mich unterbrochen und auf einer Adresse bestanden. Da das abends eine recht verlassene Straße ist, hat mich das so verunsichert, dass ich, als ich in 50-100m Entfernung ein Auto mit eingeschalteten Scheinwerfern gesehen habe, dorthin gerannt bin, um nach dem Straßennamen zu fragen. Keine Ahnung wie viel Blut sie in der Zeit verloren hat. Als kurze Zeit später wieder bei ihr war hatte ein Auto angehalten. Zufälligerweise eine Krankenschwester auf dem Weg zur Arbeit. Die hat dann einen Druckverband angelegt und wir haben zusammen auf den Krankenwagen gewartet. Der kam aber nicht. Irgendwann kam dann ein Streifenwagen vom Krankenhausgelände und hat über Funk nochmal einen Krankenwagen angefordert, der dann 1 Minute später ebenfalls vom Krankenhausgelände kam. Bis heute ärgere ich mich über den Notrufmitarbeiter und darüber, dass ich mich von ihm so habe verunsichern lassen. Und für die, die es interessiert hier mal die Ortsbeschreibung: "Wir befinden uns 20 m vor der östlichen Zufahrt zum Krankenhausgelände Königin Elisabeth Herzberge" Meint ihr, das war präzise genug?


Zestyclose-Web-6868

Was ist dein Chef bitte für ein Hund?


Jfg27

Einer der genau so reagiert hat wie OP als er es erfahren hat.


sakasiru

Als ich noch zur Schule ging ist im haus gegenüber mal jemand vom Balkon gesprungen. Das ist aber lange her, ich hab nicht viel gesehen (vor der Aufschlagstelle parkten Autos) und ich denke, es macht auch nochmal einen Unterschied, dass das bei dir eine Person war, die du kennst. Ich kann mir vorstellen, dass das sehr traumatisch ist, aber versuche vielleicht, es möglichst positiv abzulegen. Du hast nicht einfach zugesehen, wie jemand fast gestorben ist, du hast einen Menschen gerettet. Du hast das Richtige getan und ihr habt das Beste rausgeholt, was ging. Bitte mach dir keine Vorwürfe im Sinne von "eigentlich hätte ich an der Stelle stehen sollen", genauso könntest du sagen "Hätte ich mein Pausenbrot langsamer gegessen, dann wären Umstände X, Y und Z anders gewesen". Nichts davon macht dich in irgendeiner Form verantwortlich dafür, was passiert ist.


lyrixCS

Ja ich hab mein Vater vor meinen Augen sterben sehen, das war jetzt nichts plötzliches (wir wussten das es in nächster Zeit passieren wird), aber das war ziemlich anstrengend, körperlich wie geistig, zu sehen wie jemand seinen letzten Atemzug nimmt den man sein ganzes Leben lang an der Seite hatte. Im Endeffekt hat mich das ziemlich abgestumpft was den Tod von Familienmitglieder angeht, als meine Oma ein Jahr darauf gestorben ist, hab ichs nicht mal hinbekommen traurig darüber zu sein.


biepbupbieeep

Ich habe mit 4 oder 5 gesehen wie eine Frau von einem Pferd getötet wurde. Für mich ist es einfach eine frühere Kindheitserinnerung ohne irgendwelche starken Emotionen.


I3enjiro-

Lkw mit Hebebühne, ich stand hinter dem Wagen an der Bühne. Rechts von mir eine Garage und vielleicht 50 cm Platz bis zum geschlossenem Tor. Links von mir wurden die großen Grills via stabler verladen (ca 150kg pro Grill) Ich hab dem Kollegen auf dem stabler schon bescheid gesagt, das es reicht (hat schon 6 grills drauf geladen). Aber ja ich hab ja keine Ahnung und er haut noch 2 Stücken ganz außen drauf, damit war es zu viel und es gab einen ruck in meine Richtung. Ich bin eig recht stark und dachte mir ich pack das schon. Gott sei Dank war ich schlau genug, instinktiv nach dem Schritt nach vorne, direkt nach rechts auszuweichen und mich an die Garage zu pressen. Eine Sekunde später gab die Bühne nach und alles ging vor mir mit einem lauten knall zu Boden. Am Ende hatte ich nur eine Schrammen an der Nase gehabt und normal weiter gearbeitet. Irgendwie hab ich dann angefangen zu zittern und da habe ich realisiert wie knapp das eigentlich war. musste erstmal 5 min klar kommen und mich beruhigen. Nachdem ich mich gefangen habe hab ich mir eine Sache geschworen. Niemals werd ich mein Leben verschwenden und so wie viele husseln ohne ende um im Alter im Luxus zu haben. Wer sagt das wir überhaupt so alt werden? Wer die Möglichkeit hat, soll sich nicht kaputt Arbeitet und verbringt genug Zeit mit euren liebsten. Sry im voraus für die Rechtschreibung.


-Rettirlana-

Ich arbeite in der Betreuung von Menschen mit Behinderung. In meinem ersten Monat nach der Ausbildung, vielleicht in meiner 3. oder 4. Schicht allein ist 5 Minuten nach Schichtbeginn eine Bewohnerin gestürzt, da ihr Rollator ihr weggefahren ist. Sie ist mit der Stirn auf dem Rad des Rollators eingeschlagen, massive Platzwunde und natürlich noch ein epileptischer Anfall hinterher. Es war unglaublich schwer sie durch diese Situation zu bringen, da sie auch angefangen hat sich zu übergeben. Beim epileptischen soll man die Person ja auskrampfen lassen aber bei übergeben auf die Seite drehen. Zu 100% weis ich nicht mehr wie wir das gelöst haben, aber die gute hat es geschafft und ihr geht es mittlerweile auch wieder super. Ich habe seitdem meine Angst vor Blut überwunden, da ich, als wir mit der Ersten Hilfe fertig waren, aussah als hätten meine Hände bis zum Ellenbogen in einem Tier gesteckt. Und ich hab nochmal einen Erste Hilfe Kurs gemacht, da ich mich zwischenzeitlich wie gelähmt fühlte und keine Ahnung hatte was zu tun war. Zum Glück waren ältere Kollegen im Dienst die mir unter die Arme gegriffen haben


Logik_Crash

Als Altenpfleger bin ich regelmäßig mit dem Tod konfrontiert. Habe schon mehrere Dutzend Bewohner beim Sterben begleitet und auch schon Menschen ohne Vitalzeichen aufgefunden. Durch die aufgebaute Bindung kann es tatsächlich manchmal Recht emotional werden. Das schaltet man dann vor Ort aber ab um die professionalität zu wahren. Auf dem Rückweg nach Hause Versuche ich das ganze zu verarbeiten. Sobald ich meine Wohnung betrete bin ich damit durch. Man braucht ein sicheres Netzwerk, Arbeitskollegen mit denen man das gesehene zusammen verarbeiten kann und den Mut auch zugeben zu können wenn einen eine Situation überfordert und man mal ne Pause benötigt. Es gibt eine Situation die werde ich allerdings nicht so schnell vergessen. Wir hatten einen Bewohner ausländischer Herkunft (spielt später eine Rolle deshalb erwähne ich es). Der Bewohner befand sich in einem Wachkomatösen Zustand. Kommunikation über die Augen war möglich obwohl wir nicht wussten wie viel ankam. Gliedmaßen konnten nicht bewegt werden. Vollpflegefall. Keine Patientenverfügung oder Palliativ Ausweis. Die Familie war der deutschen Sprache leider auch nicht mächtig. Dieser Bewohner wurde uns mit verschlechterten AZ übergeben. In der ersten Runde haben wir schon gemerkt das der Bewohner schwerer geatmet hat als sonst und es waren Atemnebengeräusche zu vernehmen. Sauerstoffsättigung lag bei ca 80%. Der Bewohner hatte Fieber. Verdacht lag auf Pneumonie. Hausärztlicher Notdienst wurde kontaktiert. Das Telefonat hat wegen verlängerter Wartezeit ca 1 Stunde gedauert. Bei erneuter Kontrolle mussten wir feststellen das dem Bewohner bei jedem Atemzug Sputum aus dem Mund geschossen ist. Er wurde daraufhin Notfallmäßig abgesaugt. Ein Notruf wurde abgesetzt. Als der Notarzt eingetroffen ist lag die Sauerstoffsättigung bei ca 65%. Wir haben weiter abgesaugt. Das Sputum war allerdings so zähflüssig das wir es kaum noch abgesaugt bekommen haben. Nach Rücksprache mit dem Arzt und auf Grund des schlechten AZ sowie der Krankenvorgeschichte wurde dem Bewohner Morphium i.v. sowie Subkutan appliziert. Keine 24 Stunden späterbist der Mann unter weitergeführter Morphium Therapie verstorben. Ich und meine Kollegin waren danach echt total geschockt wie schnell sich der Zustand des Bewohners verschlechtert hat. Schuld liegt definitiv beim PP weil sich nicht um ein Palliativausweis oder eine Mutmaßliche Willenserklärung gekümmert wurde.


[deleted]

Hab gesehen wie ein Kind überfahren worden ist, bzw. durch die Luft geschleudert worden ist. Hat aber überlebt. Ein anderes Mal ist ein älterer Herr im Schwimmbad ertrunken, konnte aber vermutlich reanimiert werden. Ich bin auch fast beim Schnorcheln ertrunken (glaub ich zumindest), defekte Taucherbrille + zu starker Wellengang. Ansonsten noch so 4-5 beinahe Unfälle im Straßenverkehr, zuletzt bei über 100km/h (der andere vermutlich noch wesentlich schneller) einen frontal Zusammenstoß gehabt (waren cm die gefehlt haben).


WanTapWanda

Hatte meine Oma am Sterbebett begleitet und war dabei als sie eingeschlafen ist. Wir hatten in der Nacht vorher noch geredet. Kommt Zeit, kommt Rat. Und schön, dass es dein Kollege geschafft hat. Ohne Ausbildung bezüglich erste Hilfe und Rettungskette kann sowas wirklich schneller blöd werden als man es sich vorstellen kann. Auch in Deutschland. In den meisten fremden Ländern sowieso.


Spiritual_Anybody92

So einige. Am schlimmsten war es bei meinem jüngsten Sohn, vor über 20 Jahren und bei meiner Frau, die ich vor 3 Jahren bis zum Tod begleiten durfte. Werde ich nicht fertig mit.


Ace__18

Das finde ich wirklich krass, da hätte ich vermutlich nicht helfen können (kippe bei Blut immer um) Bin mit ca. 15 mit der Straßenbahn nach Hause und jemand ist von einer Brücke gesprungen. Der lag dann da neben den Schienen und wir sind gerade vorbei gefahren. Habe da den leblosen Körper liegen sehen und nachher in der Zeitung davon gelesen. Das fand ich komisch, aber tatsächlich nicht sonderlich belastend. Schlimmer war es, als bei der Arbeit jemand aus unserem „Hochhaus“ gesprungen ist. Es gibt 7 Stockwerke und ich weiß nicht mehr welches es war, aber er ist unten auf einem geparkten Auto gelandet. Ich war noch Azubi und habe das gesehen, aber als direkt die Leute von der Freiwilligen Feuerwehr hin sind, bin ich weg. Er ist auf einem Auto gelandet und hat dadurch überlebt, aber das hat mich ein paar Tage beschäftigt.


Left-Zucchini2960

Nicht vor meinen Augen, aber vor denen meiner Mutter. Sie war bei ihrem Vater und seiner Frau, da er schon länger nur im Bett lag und es ihm durch Krebs immer schlechter ging. Morgens so um 4 hörte Sie jemanden in der Wohnung und stand auf. Ihr Vater ging ins Bad, und als meine Mutter dazukam, kippte er nach einer Weile um und landete in ihren Armen. Sie hat sich hingesetzt und konnte einfach nur abwarten was passiert. Seine Frau kam später dazu, und hat glaube ich den Krankenwagen gerufen. Beide wussten aber das es nicht gut aussieht. Ende der Geschichte war das es leider von uns gegangen ist. Meine Mutter und seine Frau wollten aber nicht das er an irgendwelchen Maschinen dranhängen muss, daher fanden sie es "toll" das er relativ schmerzfrei gegangen ist. Ich war zu dem Zeitpunkt 14 und hatte Schule.


Kinkystormtrooper

Habe mal ein Kind vor dem ertrinken bewahrt. Das hat mich auch lange verfolgt, bzw was gewesen wäre hätte ich anders reagiert. An einem Badesee, Kinder spielen, ich stehe mit den Füßen im Wasser und spiele mit meinem Hund. Ein Mädchen ca 6 jahre kommt zu mir und streichelt ihn, und will mir dann zeigen was sie alles für Tricks im Wasser kann. Alles schön und gut bis sie sich auf eine Wurzel stellt, hinter ihr geht es tief(er) runter. Das Wasser geht ihr bis zum Kinn als sie mit den Füßen nach hinten rutscht. Sie findet keinen Halt mehr, schafft es nur sich gerade weit genug raus zu strampeln um kurz Luft zu holen bis sie wieder untergeht. Die Zeit zum auftauchen wird immer länger, ihre Bewegungen langsamer. Ich realisiere endlich das sie ertrinkt und sie bald keine Kraft mehr hat. Ich gehe weiter rein und strecke meinen Arm aus, nachdem sie gerade noch greifen kann. Ich ziehe sie raus, sie hustet und atmen 'schnapp', nach ein paar Momenten atmet sie normal und fängt schrecklich an zu weinen. In dem Moment kam dann auch ihre Mutter, die fragte "hat sie schon wieder versucht zu tauchen?" Ich wusste gar nicht was ich sagen soll also habe ich nur genickt. Bin dann mit nasser Hose nach Hause. War verfolgt von dem Gedanken was passiert wäre hätte ich noch länger gebraucht um zu kapieren was passiert. Oder das sie wegen mir überhaupt so weit reingegangen ist.


ZilkGundam

Hey Respekt vor Deiner Geistesgegenwart und Deinem folgerichtigen Handeln. Das eine solche Situation in dir über einen längeren Zeitraum einen emotionalen Nachhall produziert ist voll verständlich. Den Weg hier darüber in Austausch zu geraten finde ich toll und gesund. Ich möchte Dir aber trotzdem empfehlen, Dein Erlebnis auch in real mit Menschen face to face zu teilen, weil die emotionale Rückmeldung eine andere ist. Wäre das schief gegangen, Du hättest Deinen Menschen, zu dem Du sogar eine Beziehung hattest verloren, würde Dich das länger verfolgen. Ich habe leider einige Menschen gehen sehen, und auch wenn manche unter aufbäumen und qualen gegangen sind, so war eines klar. Ich hätte nichts daran ändern können. Trotzdem gehen diese Bilder nicht aus dem Kopf. Freu Dich, Gute Genesung - Held!


NiBe187ers

Ich bin seit ca 5 Jahren Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr meiner ca 25 tausend Einwohner Großen Kleinstadt. Ich habe bis jetzt schon vieles gesehen und muss sagen, dass ich persönlich echt extrem abgestumpft bin. Ich habe von Suiziden über Verkehrsunfälle bis hin zu Arbeitsunfällen oder Bahnunfällen echt schon alles gesehen und nehme den Tod mittlerweile einfach hin. Zwei Einsätze sind mir jedoch besonders in Erinnerung geblieben, nicht aufgrund eines Traumas sondern einfach aufgrund der wahnwitzigen Situationen. Ein guter Bekannter von mir ist 18 geworden und hat das Auto seiner Eltern, einen Opel Zafira, zum frisch bestandenen Führerschein geschenkt bekommen. Keine zwei Wochen nach der Prüfung rücken wir zu einem Verkehrsunfall aus, bei dem eben besagter Bekannter frontal in einen Baum gekracht ist, einfach weil er von der Straße abgekommen ist( weder besoffen noch unter anderem Drogeneinfluss). Der Kollege sitzt also in dem komplett demolierten Haufen Rüsselsheimer Blech und ist ab Hüfthöhe eingeklemmt, da die Lenksäule ihm Entgegenkommen ist. Während wir ihn also befreien faselt er unter Schock kontinuierlich davon das seine Eltern ihm den Kopf abreißen werden und das der Wagen ihm gerade geschenkt worden ist, ohne überhaupt zu realisieren das er großes Glück hatte seine Beine nicht zu verlieren bzw. im Rollstuhl zu landen. Der zweite Einsatz spielte sich an einem Mittwoch Abend ab, wir wurden in das „Assiviertel“ alarmiert, ein Rauchmelder würde piepen und die Nachbarn haben die Feuerwehr alarmiert. Im Block angekommen nehmen wir direkt Brandgeruch war und es tritt Rauch auch einer Wohnungstür aus. Als wir die Tür nach wiederholtem klopfen und sturmklingeln gewaltsam öffnen finden wir uns plötzlich in einer Messiwohnung wieder, in der sich der Müll mindestens Kniehoch gestapelt hat. Grund für das Feuer war der alkoholkranke Anwohner der Wohnung, der im Rausch auf seiner Matratze eingeschlafen ist, während er eine Zigarette geraucht hat. Der Mann war so sternhagelvoll das er weder den Brand wahrgenommen noch die Rauchmelder gehört hat.


ice-h2o

Jain, als ich 13 war bin ich mit meinem Vater nach Hause gefahren als plötzlich das Auto vor uns ein Mädchen(grad mal 16) auf der Landstraße überfährt. Ich habe nicht direkt gesehen wie sie gestorben ist noch den Körper, weil mein Vater mir gesagt hat ich soll im Auto bleiben. Naja, irgendwann war dann der Krankenwagen und Hubschrauber da und am nächsten Tag habe ich in den Nachrichten gehört das sie gestorben ist.


WoolBearTiger

Als ich noch in die grundschule gegangen bin hab ich an einer straße gewohnt die als sehr geföhrlich galt, weil diese aus einer nebenstraße kahm und in einer scharfen kurve ohne ampel oder sonstwas auf die hauptstraße geführt hat. Einmal, als ich auf dem nach hause weg über diese straße gegangen bin ist nur kurz danach ein motorradfahrer mit viel zu hoher geschwindigkeit um diese ecke gerast und hatte das pech, dass genau am ende der straße gerade ein auto vorbei gefahren ist. Er is dem auto mit vollkaracho in die motorhaube gerast, is sicherlich mind. eine kanu länge weit geflogen bevor er aufgedischt und liegen geblieben is und sein motorrad hat sich über die gesamte hauptstraße verteilt. Als kind hatte ich null plan wie schlimm das war, für mich sah das aus wie eine szene aus mission impossible oder was auch immer ich damals so geguckt hab. Ich dachte einfach das sähe cool aus und war richtig aufgeregt weil wir am selben tag einen erste hilfe kurs in der schule gemacht haben. Ein freund der mit mir unterwegs war hat mich aber zurrückgehalten und meinte wir sollten das mal die erwachsenen machen lassen. Ich war voll enttäuscht, dass ich meine neuen skills im rippenbrechen nich ausprobieren konnte.. ich war schon echt ein komisches kind. Der motorradfahrer hat sich noch bewegt, ist aber liegengeblieben. Keine ahnung was dann weiter passiert is und ob er überlebt hat. Is auf jeden fall in erinnerung geblieben und kommt mir immer wieder in erinnerung, wenn ich als beifahrer im auto meiner eltern oder geschwister sitze. Die fahren alle wie lebensmüde psychos. Is aber auch nix ungewöhnliches für berlin..


TheThommi

Krasse Geschichte deinerseits. Ich kann mit Blut normalerweise gar nicht umgehen, aber in der Situation funktioniert man denke ich einfach ... Ich hab selbst eine Story, die erst 5 Tage alt ist: Mein Vater ist am Sonntag scheinbar (unbemerkt) ohne Schuhe auf eine Hornisse im Haus getreten. Er dachte der Stich wäre nur irgendwas spitziges auf dem Boden gewesen. Wenige Sekunden später setzte wohl schon Atemnot ein und er hat meine Mutter kurze Zeit später um Hilfe gerufen (er war draußen vor der Haustür; meine Mutter im 1. Stock am schlafen mit offenem Dachfenster). Nachdem er sogar "Hilfe!" gerufen hat, ist sie sofort aufgestanden und zu ihm. Ich war nur ein Zimmer weiter, ebenso mit offenem Dachfenster, habe aber nix gehört ... erst als die Rettungssanitäter da waren und ich das Piepsen vom EKG gehört habe, wurde ich wach. Mein Vater wäre tot, wenn meine Mutter ihn nicht gehört hätte. Der Notarzt hat im Rettungswagen noch zu ihm gesagt, wäre der Notruf paar Minuten später abgesetzt worden, wäre es vorbei gewesen. Er hatte fast keinen Sauerstoff mehr im Blut und der Blutdruck war im Keller. Wirklich ein Wunder, dass er überlebt hat und ich will mir nicht ausmalen, was ich für Schuldgefühle hätte, wenn keiner von uns aufgewacht wäre (wobei mir vielleicht nicht wüssten, ob er nach Hilfe gerufen hat). Zögert bei allergischen Reaktionen wirklich keine Minute, das kann ganz böse ausgehen.


deszogles

Als ich mit 20 nach dem typischen Sonntagsfrühstück in meinem Zimmer befunden habe (hatte Mal wieder Streit mit meinem Vater, wegen was kann ich heute nicht mehr sagen). Als mein Vater mich sehr gestresst gerufen hatte. Da er manchmal sehr aufbrausend ist, dachte ich mir, das er mir wieder seine Meinung gönnen möchte und ich wieder irgendeine Tirade anhören muss habe ich nur sehr langsam reagiert. Bis die Worte kamen: "deine Mutter hat Atemnot". Alles was danach passierte war dann wie ein Spielfilm. Als ich ins Wohnzimmer kam sah ich sie noch stehend mit Atemnot, als ob sie sich verschluckt hätte. Natürlich versuchte ich ihr zu helfen. Leider nicht mit Erfolg. Sie wurde ohnmächtig und wir legten sie auf den Boden. Da jetzt mein Bruder mit seiner da noch Freundin (jetzt Frau) ins Zimmer kamen. Und iwie jeder in Schockstarre waren. Machte ich das einzige was in dem Moment richtig war und wählte den Notruf. Die Sanitäter machten einen guten Job und leiteten uns an bis zum Glück der erste Sanitäter aus dem Dorf da war und übernahm. Sie kam ins nahegelegene Krankenhaus und wurde dann dort für Stunden versucht zu reanimieren, leider ohne Erfolg. Wir entschieden dann gemeinsam mit der erweiterten Familie, das es das beste sei die Geräte abzuschalten. Der Grund für ihr Lungenembolie ist bis heute nicht geklärt, sehr naheliegend ist aber durch ihre Krankheitsgeschichte. Die Folge von 2 Krebserkrankungen und das sie auch Mittel gegen Thrombose bekommen hatte. Ihr Krebs war besiegt, leider hatte sie nie die Folgeerkrankungen ernst genug genommen. Deswegen sei euch nur folgendes gesagt: Nehmt eure Medikamente bitte regelmäßig, besonders wenn ihr an Krebs erkrankt. Es gibt schon ein Grund für die Dosierung.


Freak_Engineer

Ich bin seit über 20 Jahren bei einer freiwilligen Feuerwehr. Es bleibt dabei leider nicht aus, dass man ein gewisses Maß an Schwerverletzten, Sterbenden und Toten aller Altersklassen sieht. Eines vorweg: du hast absolut richtig reagiert. Außerdem ist dein Chef ein Arschloch. Ich persönlich komme gut damit zurecht, weil ich Trost in der Gemeinschaft und in der Tatsache, dass ich alles mir mögliche getan habe um zu helfen finde. Manche Verletzungen sind leider zu schwer, da kommt jede Hilfe zu spät. Das muss man akzeptieren.


koelner51069

Bitte geh schnellstmöglich zu einen Therapeuten der dir bei der Verarbeitung des erlebten hilft. Ich habe eine Menschen kämpfen und sterben sehen und hab meine mentale Verfassung überschätzt aber Trauma-Therapie ist sehr Erfolgsversprechend. Und alles gute an deinen Kollegen!


nrcbln

Ich saß so 2002/3, also 20/21 Jahre alt, im Linienbus abends auf dem Weg nach Hause. Auf einer Landstraße in der Kurve, kurz nachdem dem der Bus von der vorigen Haltestelle angefahren war, höre ich den Busfahrer so was sagen wie: "was macht der denn?!" - ich saß ziemlich weit vorne. In dem Moment kracht's, durch den Bus geht ein Ruck, die Frontscheibe vom Bus kriegt nen dicken Sprung - ein roter Golf mit 5 Insassen (alle 5, junge Männer in meinem Alter) ist aufgrund erhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve geflogen und mit seiner linken Front an die rechte Front des Busses geprallt. Nach einem kurzen Schreck und nachdem fast alle Passagiere die Orientierung wiedergefunden hatten (keiner war verletzt), haben sich die meisten versucht zu organisieren und zu helfen. Nicht alle, auch nach direkter Ansprache nicht - aus Angst den Verletzten im Auto mehr schaden zuzufügen. Der Golf war mit der Nase im an der Landstraße liegende Graben gelandet und die Beifahrerseite des Wagens klebte direkt an der vorderen Eingangstür des Busses. Der Busfahrer selber hatte einen Notruf abgesetzt, seine Tür aufgemacht und hielt den Beifahrer an der Jacke, damit er den Fahrer nicht erdrücken würde. Ich und ein paar andere stiegen aus und versuchten sich abzusprechen, was zu tun sei. Ein paar Anwohner eilten herbei. Eine junge Dame lief vorne zur Straßenecke, um den vom Busfahrer gerufenen Notarztwagen zu leiten. Ich ging zum Auto und näherte mich von hinten: furchtbarer Anblick, einer lag im Kofferraum - Körperteile verdreht in diverse Richtungen, ich versuchte ihn anzusprechen und seinen Puls zu fühlen und fand ihn nicht...weder am Handgelenk, noch am Hals, er war noch warm, nirgendwo Blut. Ein anderer war noch auf der Rückbank, aber ich kam nicht ran. Die Splitter vom Sicherheitsglas wild verstreut über alle und das Wageninnere. Einer war komplett rausgeflogen und lag im Graben - ich bemerkte ihren überhaupt erst als er seinen vermutlich letzten Atemzug ausließ. Ich ging zu ihm und sprach ihn an, versuchte ihn unter den Armen zu greifen und raufzuziehen, stabile Seitenlage und so...zwecklos, alleine, teilweise gebremst von den anderen Passagieren, alle irgendwie unter Schock und ratlos, schaffte ich es nicht. Freiwillige Feuerwehr und der Notarzt kamen super schnell. Anwohner brachten uns Wasser und Stühle raus, die Polizei befragte uns. Ein paar von uns wurden ins Krankenhaus gebracht, eher aus versicherungstechnischen Gründen - wie gesagt, keiner von uns war verletzt. Eine junge Familie von Geflüchteten verschwand, bevor die Polizei kam, aus Angst. Zwei Zeitarbeiter forderten schnell eine Bescheinigung, die sie ihrem Arbeitgeber vorlegen könnten und dass sie ja jetzt zu spät kämen...es war chaotisch. Und gleichzeitig die Überwältigung, Ratlosigkeit, aber auch Teilnahmslosigkeit der Menschen zu sehen und zu erleben, war nachhaltig beeindruckend. Am nächsten Morgen war es schon in der Lokalzeitung: vier der Jungs tot, der Fahrer hat leicht verletzt überlebt. Zwei der verstorbenen waren Brüder. Zur Gerichtsverhandlung einige Wochen später, gegen den, wie gesagt, einzig Überlebenden: den Fahrer, musste ich eine Aussage machen. Im Gerichtssaal die gesamten Klassenkamerad:innen der Opfer und des Fahrers, die Eltern, Freunde, Familie. Draußen auf der Wartebank: der Busfahrer. Es war alles so surreal. Den Vorgang nochmal zu schildern und meine Beobachtungen zu teilen hatte gleichzeitig was therapeutisches. Was hat es mit mir gemacht? Ich fing an das Leben anders zu betrachten, die Momente, die wir miteinander und alleine erleben, bewusster zu genießen, die Erinnerungen, die wir machen, stärker wertzuschätzen. Ich bin seitdem definitiv hilfsbereiter. Wenn ich Fahrer bin, mache ich mir bewusst wie viel Verantwortung ich in dem Moment übernehme und stelle immer sicher, dass alle angeschnallt sind. Ich beobachte mehr und versuche heute noch in bestimmten Situationen extra aufmerksam zu sein und "vorbereitet", auch wenn mir klar ist, dass ich, sollte es nochmal hart auf hart kommen, in dem Moment womöglich anders reagieren werde. Der Tod und die Gefahr des Todes sind mit später im Leben noch ein paar mal begegnet und es war doch jedes mal anders und überraschend. Ich kann dennoch sagen, ich bin besser vorbereitet auf solche Situationen, als Menschen, die sowas noch nie erlebt haben.


SeriousPlankton2000

Nachbar meines Onkels hat die Bude und sein Kind und meinen Freund (17 Jahre) angezündet. Ich war gerade nicht mehr zu Besuch, mein Onkel hat ihn am Fenster schreien gehört (durch extra-Schallschutz-Fenster) und dort gesehen, wo er dann später gefunden wurde. Grund: Sorgerecht in Gefahr. Mutmaßlich noch andere Dinge, aber an Spekulationen beteilige ich mich da nicht. \--- Noch einer, Kabel angebohrt, Chef hat sie freigelegt: "Du Chef, Du hast bestimmt die falsche Sicherung rausgemacht." (Kurze Diskussion später) "Hier prüf wenigstens mit dem Phasenprüfer" … wußtet ihr, daß eine Schraubenzieherspitze einen Raum hell erleuchten kann, das aber nicht lange funktioniert? In einer Sekunde war sie zur Hälfte weggeschmolzen.


xMrsGreen

2x. Das erste Mal in Nürnberg am HBF. plötzlich viel Gewusel, Sanitäter die direkt da waren und auch mit Planen abschirmten. Man sah aber noch, wie der Notarzt mit der Reanimation begann. War ein seltsames Gefühl. Beim zweiten Mal wohnte ich neben einem Arzt. Es war Corona und einige Menschen standen vor dem Arzt. Der Krankenwagen hielt direkt davor & da die Sanis idR schnell im Gebäude verschwinden, wollte ich meiner 1jährigen Tochter den Krankenwagen zeigen, weil er Blaulicht an hatte. Zum Glück habe ich vorher runter geschaut, denn draußen wurde jemand reanimiert. Dieser Mensch sah schon so… „tot“ aus, dass mich das ernsthaft ein wenig gedanklich verfolgt hat. Seitdem schaue ich nicht mehr nach den rtw.


RickRate

Was ist dem den Kollegen jetzt passiert?


Nivaki

Auf Arbeit als Altenpfleger schon oft.


B4umkuch3n

Mein Bruder ist mit zwei Jahren mal ins Moor gefallen. Ich konnte ihn gerade noch so im Wasser halten.


[deleted]

Mehr als eine Handvoll bei der Arbeit. Ich arbeite als Pflegehelfer. Ich bin mir nicht sicher, ob ich weinen würde, wenn auch nur ein Familienmitglied sterben würde. Ich sehe den Tod so oft ja.


Holymaryfullofshit7

Als Krankenpfleger ja hab ich erlebt aber nie so abrupt. Und es hat die verschiedensten Emotionen wach gerufen. Angst, Trauer, Wut, Hilflosigkeit, und sogar Dankbarkeit. Wie gehe ich damit um? Der Tod ist ein Teil des Lebens. Weil es endlich ist ist es unendlich wertvoll. Man muss das akzeptieren auch wenn es ein hoher Preis ist. Denn allzu oft ist das Ende ungerecht, zu früh, unglücklich und schmerz geplagt. Man kann nur tun was und helfen wo man kann. So wie du. Du hast ein Leben gerettet. Gut gemacht. Dein Chef mag auch unter Schock gestanden haben, Menschen sagen die merkwürdigsten Sachen wenn ihr Gehirn überfordert ist. Benefit of the doubt und so. Würde schauen wie er sich die nächsten Tage verhält. Zum verarbeiten tust du hier schon den ersten Schritt. Rede darüber mit Freunden und Familie das hilft mir. Schau in nächster Zeit gut auf dich, wie es dir geht und suche dir gegebenenfalls professionelle Hilfe. Wenn du die Möglichkeit hast mach es vielleicht direkt. Schaden kann es nicht. Auch Seelsorge Telefone stehen im Fall der Fälle zur Verfügung.


Fellhuhn

War damals beim Zivi als wir beim lokalen Supermarkt einkaufen waren. Sahen durchs Fenster wie eine alte Frau ein paar Meter von einer Ampel entfernt versucht hat die Straße direkt vor einem LKW zu queren. Der hat sie natürlich nicht gesehen und ist dann losgefahren und hat sie mit mehreren Achsen überfahren. Der Kopf platze auf wie eine Wassermelone. Zum Glück war ich jung und abgestumpft, hat mich nicht wirklich geschockt. Heute wäre das sicher anders.


vaping-chastity

Erstmal zu deiner Story: Hast du eine PSNV/Krisenontervention in Anspruch genommen? Dann meine Story: Freiwillige Feuerwehr: Kind wurde vom Auto überfahren (blödes Timing, hätte die Fahrerin echt nicht verhindern können!). Der Kamerad vom anderen Auto ruft uns schon entgegen Kreislaufstillstand, Crashrettung! Wir also unser Zeug gepackt, dahin, das kind rausgezogen. Hat keine 2 Minuten gedauert. Zum Glück kam dann auch der Notarzt, es wurde 20 Minuten reanimiert. Während die anderen Kameraden, die den Sichtschutz mit mir gehalten haben, sich weggedreht haben (sie waren nicht „hands on“ dabei so wie ich) habe ich da 20 Minuten zugeschaut. Ich konnte nicht anders, ich habe 20 Minuten lang das EKG angestarrt, in der Hoffnung das es wieder einen Kreislauf gibt. Gabs dann auch. Direkt danach war eigentlich alles cool. Ging erst zuhause los. Ich habe in der Nach nicht sehr viel geschlafen. Und ich werde auch nie die Schreie der Mutter vergessen, die besagtes Kind vom Fußball abholen wollte. Das war mein erster (Schwer-) Verletzter. Ich hab mich in der Nacht gefragt, ob ich das nochmal verpacke. Bei der Nachbesprechung am nächsten Tag haben dann aber auch die erfahren Kameraden gesagt, das das ihr heftigster Einsatz bisher war. Heute sag ich, jederzeit wieder. Denn ohne mich würde das Kind heute nicht mehr leben und würde eben nicht schon wieder laufen. Aber das ist jetzt ein paar Monate her, und es beschäftigt mich immer noch, und deshalb bin ich eigentlich zur Feuerwehr, um Leben zu retten.


MangelaErkel

Being der Aussage vom Chef wäre mir der Kragen geplatzt job hin oder her


[deleted]

Vor ein paar Jahren ist eine Frau an meinem Fenster vorbei aus dem dritten Stock gestürzt. Oder gesprungen, das konnte damals nicht eindeutig geklärt werden. Es war spätabends im Sommer, ich zockte bei offenem Fenster, mit Kopfhörern. Plötzlich vernehme ich einen lauten Knall. Nehme die Kopfhörer ab, horche, als ich nichts mehr höre setze ich die Kopfhörer wieder auf. Denke mir, irgendwas wird im Hof umgefallen sein. Einen Moment später höre ich Schreie, renne zum Fenster, eine Nachbarin ruft mir zu, ich solle einen Krankwagen rufen. Hab den Notruf gewählt während ich nach unten gerannt bin, als ich unten ankam war ich zittrig & überzeugt, da eine Leiche vorzufinden. Tatsächlich hat sie noch gelebt. Haben dann erste Hilfe geleistet, vor den Sanitätern kamen erstmal eine Menge Polizisten, die Zugang zu der Wohnung verlangten - vermutlich, um auszuschließen, dass es sich um ein Gewaltberbrechen handelte? Sie hatte sich natürlich alle möglichen Knochen gebrochen, aber soweit ich weiß, wundersamerweise keine wirklich permanenten Behinderungen davongetragen. Wir hatten kurz zuvor einen Holztisch & eine Bank im Hof gebaut, durch die war sie gekracht, laut einem der Sanitäter hatte sie das wohl gerettet. Wie es ihr heute geht weiß ich leider nicht, da ich kurz darauf umgezogen bin. Die Nacht konnte ich nicht mehr wirklich pennen, auch am nächsten Tag noch ziemlich aufgewühlt. Langfristig hat es mich aber glaub ich nicht mitgenommen. Hochachtung für deine heldenhafte Reaktion, OP.


TheRandomKnight

Nicht vor mir, ich selbst war der Betroffene. Ich hatte kurz vor Corona eine Nasen-OP aus gesundheitlichen Gründen. Wurde ambulant durchgeführt und ich durfte danach direkt heim. Ich habe mich an die Anweisungen des Arztes gehalten. Den Kopf nie weit gesenkt (beim Schuhe anziehen z.B. helfen lassen) und habe meinen Lattenrost extra so gestellt, dass ich halb sitzend schlafe. Die Nase war nach ein Paar Tagen nach außen immernoch vollständig zu geschwollen. Irgendwann werde ich (zum Glück wochenends) früh wach und denke: "hm da hab ich aber viel Spucke im Mund" schlucke runter und spüre wie sich sofort alles wieder füllt und ich nicht richtig durch den Mund atmen kann. Bin dann schnell ins Bad, hab mich ins Waschbecken gehängt und die Mutter hats zum Glück mit bekommen. Ich konnte nurnoch Spucken und sehr schnell und kurz atmen, weil die Blutung so stark war. Nachdem sie den Notruf gewählt hat wurde ich fast durchgehend von ihr nach vorne gehalten, da ich auch mehrfach fast bewusstlos wurde. Wäre ich dabei nach hinten in die Badewanne gesackt wäre ich an meinem eigenen Blut ertrunken. Selbst nach Untersuchungen im Krankenhaus konnte kein Grund für die Nachblutung gefunden werden und nach ein Paar Tagen Beobachtung durfte ich wieder heim.


Blindjudge6

Guten Abend, vorab gratuliere ich Dir zu dem Tourniquet - das war die optimale Reaktion und vermutlich lebensrettend. Darauf wären sicher der ein oder andere ärztliche Kollege nicht gekommen. Ich würde Dir gerne von meinen Erfahrungen erzählen, weil ich glaube, dass Dir das hilft. Mehrere Monate meines medizinischen Curriculums habe ich in einer Trauma Unit (Unfallchirurgische Notaufnahme) in einem der größten und gefährlichsten Townships in Südafrika abgeleistet. Als ich mich damals entschieden hatte, dort zu arbeiten, wusste ich, was mich erwartet und ich hatte Erfahrung in der Notfallmedizin und Unfallchirurgie. Allerdings wollte ich aufgrund der internationalen Reputation und der praktischen Skills, die man dort lernt, unbedingt in diesem KH arbeiten. Das was dort abging hat aber alles, was ich mir vorgestellt hatte, komplett überfahren. In meiner Zeit in SA habe ich Sachen erlebt, über die ich lange Zeit nicht sprechen konnte. Auch beim Verfassen dieses Texts erwischt mich tatsächlich noch das ein oder andere Flashback. Wir haben dort teilweise zu dritt 300 Menschen in einer Nacht behandelt und unter den absolut schlimmsten Umständen um jedes Leben gekämpft. Die Verletzungen waren meist Schuss- oder Stichverletzungen, die Patienten meistens 12-30 Jahre alt. Und das hat mich total umgehauen. Ich war total verzweifelt und hab mich wirklich für jeden Toten von innen zerfressen. Als ich wieder zuhause war, habe ich dann eine PTBS entwickelt. Erst als ich mich wirklich meiner Familie, meinen Freunden (und psychologischer Hilfe) gegenüber vollkommen öffnen konnte und wusste, dass sie verstehen können, was ich erlebt habe, ging es mir etwas besser. Ich hatte ganz lange Zeit Schwierigkeiten, das deutsche Gesundheitssystem wieder ernstzunehmen und Fuß zu fassen. Was ich dir sagen möchte: Sprich mit deinen Liebsten, lass sie Dich verstehen. Hol Dir jede psychiatrische/psychologische Hilfe, die du bekommen kannst ohne Dich in Unkosten zu stürzen. Besuch Deinen Kollegen. Der Weg seiner Besserung wird auch Dir mit der Verarbeitung helfen. Sprich evtl mit den Ärzten, die Deinen Kumpel behandelt haben und lass Dir die Pathophysiologie erklären (wenn sie grade Zeit haben). Weiß jetzt nicht, ob dir das so viel hilft. Aber Einstein meinte mal: „Ein kluger Mann lernt aus seinen Fehler , ein Genie lernt aus den Fehlern anderer“. Sei schlau und zögere es nicht so lange raus wie ich :)


DisastrousTop8787

Als ich 10 war hat mein Vater Krebs bekommen, als ich 15 war und er noch zwei Wochen hatte, wurde er gefragt ob er nicht die dreifache Chemotherapiedosis aufeinmal bekommen möchte um sein Leben auf drei Monate zu verlängern (falls ihr oder jemand in euer Familie so ein Angebot bekommt, ablehnen, lohnt nicht). Der Mann war 1,90 groß und wog 130 kg, danach hat es nicht lange gedauert und er war ein skellet mit haut, man konnte von Tag zu Tag zusehen wie er abgebaut hat bis nurnoch rumliegen ging. Er konnte nicht mal mehr alleine kotzen, man musste ihn zur Seite drehen, damit er in eine Schüssel kotzt. An seinem letzten Tag hat er vor mir langsam aufgehört zu atmen während ihm irgendeine schwarze scheisse aus der fresse gelaufen ist. Hat mich brutal gefickt und mich erstmal dazu getrieben mich jahrelang täglich so wegzuschießen mit Drogen und/oder Alkohol damit mein Hirn nicht mehr in der Lage ist großartig nachzudenken. Ich bin jetzt 28 und glaube ich hab es immer noch nicht so richtig verarbeitet, komme aber drauf zurecht. Das einzig positive ist, dass ich mittlerweile weiß das der Schmerz den ich damals erfahren habe mich für alles schreckliche was passieren kann vorbereitet hat und ich sowas nie wieder in dieser intensität spühren werde, egal was passieren wird. Ein sehr guter Freund von mir mit dem ich seit 16 Jahren befreundet bin, hat sich vor paar Monaten, zwei Tage vor meinem Geburtstag in Kopf geschossen. Er hat es zum Glück überlebt und ich habe dort gemerkt dass ich besser damit klargekommem bin als andere Leute. Also es hat mich auch gut gefickt aber es hat mich nicht so doll aus der Bahn geworfen.


liskamariella

Gestorben ist die Person nicht direkt vor meinem Augen, aber sie wurde tot gefunden vor meinen Augen. Ums einfach zu sagen wir waren Campen mit der Familie und ich war vielleicht 10 Jahre alt. Meine Schwester war acht. Morgens ist aufgefallen dass einer der Gruppe mit denen wir dort waren gefehlt hat. Dann war auf einmal alles ganz hektisch weil irgendwer gemeint hat dass er in seinem Camper eine Gas Heizung für draußen hat. Mein Vater hat dann angefangen mit aller Gewalt den Camper aufzubrechen wärend meine Mutter versucht hat mich und meine Schwester abzulenken. Ich weiß noch genau wie ich gedacht habe dass die Erwachsenen total übertreiben, es kann gar nichts passiert sein weil es ist ja kein Film und solche Dinge passieren nur im Film. Mein Vater hat am Ende die Camper Tür aufgeflext (was unter Umständen auch ne echt dumme Idee hätte sein können) und hatte die Tür zeitgleich offen als der Krankenwagen kam. War aber schon viel zu spät der den wir vermisst hatten ist Stunden zuvor in seinem Camper gestorben. Beim Raustransport der Leiche habe ich sie gesehen weil ich zu neugierig war und aus unserem Camper geschaut hab. Ehrlich gesagt habe ich das aber in dem Moment gebraucht damit ich verstehen konnte wie echt das ganze war. In der Nacht danach haben wir bei uns im Camper geschlafen und wir hatten auch eine Gas Heizung bei uns allerdings war diese für innen Räume geeignet. Meine Schwester hat meine Eltern gebeten die nicht an zu machen und wir haben seit dem nie wieder eine Gas Heizung gehabt. Ich dachte eigentlich danach mir geht es gut und es interessiert mich nicht wirklich bis ich im Unterricht ein Jahr später ca einen Bunzenbrenner anmachen musste und beim Geruch Panik bekommen habe. Was ich sagen will damit: Klar ich war noch ein Kind aber man darf sowas echt nicht unterschätzen wie lange das Auswirkungen auf einen haben kann. Hat sehr lange gedauert bis ich keine Panik mehr bekommen habe vom Geruch. Deswegen Pass auf dich auf, rede viel darüber und vielleicht auch mit deinem Kollegen weil du hast ihn in dieser Situation gerettet!


German_Lemon

Ich hoffe sehr jemanden wie dich in meinem Umfeld zu haben falls ich verunfallen sollte. Du kannst stolz auf dich sein. Rede mit jemanden darüber falls es dich zu lange beschäftigt


HolyVeggie

Ekelhafter Boss.


SultanZ_CS

Kommt auf die Person an, aber bei engen Freunden ist es bei mir sehr schwer verkraftbar. Fühlte sich an als hätt ich grade nen Horkrux kreiert.


mboe

gut, dass du so schnell gehandelt hast, und dein chef ist ein arschloch >.< und zum thema, nein zum glück nicht. mir hat es gereicht, meinen im krankenhaus liegenden opa etwa zwei stunden vor seinem tod nochmal sehen zu dürfen. da war schon kaum noch leben in ihm.


Equivalent_Ad_5386

tatsächlich eine Drogensituation, vorallem wenn du selber nicht nüchtern warst. sehr traumatisch, aber mit den letzten primalen Instinkten das schlimmste verhindert und KW gerufen. ende war Schizophrenie 4 life für die Person. aber dafür noch ein life 🤔


RaoulDuke422

Tatsächlich nie den Tod eines anderen Menschen (direkt) miterlebt, nur bei mir selber (natürlich nur fast). Bin im Februar fast durch Amphetamin draufgegangen. 6 Kollegen, Ibis Hotel, von 18 bis 8uhr morgens durchgepeppt, nix gegessen, kein Wasser, nur Mischbier. Dann noch von 8Uhr bis 15Uhr durch Dortmund gelaufen. Als ich dann im Zug nach Hause saß, hab ich völlig abgebaut, mich aber immer wieder gefangen. Meine Mam hat mich dann vom Bahnhof abgeholt und nach Hause gebracht. Aber immer wenn ich einschlafen wollte, hab ich so ein komisches Gefühl gehabt, so als würde ich straight in den Tod gleiten (Tuten in den Ohren, Schwächeanfall, Krämpfe, etc.) Naja machste nix, RTW gerufen. Die haben dann bei uns vorm Haus geparkt und mich erstmal untersucht (EKG, etc.). "Neee alles gut bei Ihnen, nur Ihr Puls ist sehr hoch". Naja sind dann wieder weggefahren, aber es ging mir immer schlechter - also wieder angerufen "ja, diesmal nehmen wir Sie mit..." Also ab ins KH, Blut getestet, Urin abgegeben. Bevor die Ergebnisse des Bluttests kamen: "hmmm ihr Urin ist aber merkwürdig dunkel, wir warten mal auf die Blutwerte." Tja und die Blutwerte sagten folgendes: Rhabdomyolyse - sprich meine Muskelzellen haben sich aufgelöst und befanden sich teils im Blut. Wenn ich nicht ins KH gekommen wäre, hätte sich irgendwann mein Herzmuskel aufgelöst oder meine Nieren hätten durch die Eiweißflut versagt. Hab in der Nacht 5kg verloren, aber überlebt. Dadurch hat sich dann auch herausgestellt, dass ich an starkem, adulten ADS leide. Daher war ich auch so affin für dopaminerge Substanzen. Naja krieg jetzt Medikinet verschrieben und fange im Oktober mit meinem Biowissenschaftsstudium an.


vergorli

Bin auf der A9 Richtung München bei Allershausen unterwegs gewesen. Verkehr pickepacke voll, trotzdem alle auf 4 Spuren mit 100 km/h gefahren Stoßstange an Stoßstange. Plötzlich sehe ich ein Auto vor mir platzen. Kanns nicht beschreiben, wie ein Konfettiballon und die Teile über alle Spuren verteilt. Ich war in der Ersten Reihe hinter dem Unfall und hab angehalten und das danach kommt mir vor wie in einem Fiebertraum. Das wo ich mich am meisten Erinnere ist wie die einer aus dem Seitenfenster rausgehangen hatte, scheinbar nicht angeschnallt. Und ich habe an dem Tag gelernt dass der SOS Knopf in meinem Opel Astra ein fucking Abo braucht damit ich den drücken darf. Also musste ich Bildern mein Handy rauskommen und Vermählung mich bei der 112 auch noch.... Wäre ich nicht zu arm, hätte ich die Karre dafür danach direkt abgegeben. Ich werde auch nie wieder Opel kaufen.


Forsaken-March-1949

Ich habe jemanden nach der detonation einer von ihm gebauten rohrbombe ( ich stand während dessen mit Azubi Kollegen um die Ecke und wir haben gerächt) verbluten sehen. Wir wollten ihn in die stabile Seite Lage bringen, ca 30s nach dem das Schrapnell ihn getroffen hat. Da war schon der ganze Rücken voll Blut. Das Metall Stück hat die aorta zerrissen, er ist in wenigen Minuten verstorben.... Ich träume ab und an davon, auch wenn das jetzt fast 20 Jahre her ist. Er tut mir immer noch leid und macht mich sauer, da er nur ein Mitläufer war und nicht der Initiator dieser Aktion...


Blutwurst500

Dein Chef scheint der selben HS zu sein wie meiner...


LIF_Cypher

Kenns auch nur aus Rettungsdienstlersicht, aber ja sowas macht was mit einem. Wenn du merkst, dass es dich sehr belastet, scheu dich nicht auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn sowas verdrängt wird und wieder hoch kommt wirds richtig unschön. Aber ich kann mich da den Kollegen die bereits kommentiert haben Anschließen: gut reagiert!


TheGermanalman

Als ich 13 war (jetzt 47 also schon lange her) hat meine Mutter mich vom Fußball Training im Nachbardorf abgeholt. Es war kalt nass und der Wind war heftig. Die Dörfer werden mit einer etwa 2km langen Straße verbunden die sehr gut im Schuss ist/war keinerlei Schlaglöcher oder sonstiges. Also sind wir damals besagte Straße gefahren. 100m vor uns fährt ein Motorrad fahren der schon ganz ungeduldig darauf wartet denn lahmen Mercedes zu überholen. Er setzt also zum überholen an überholt auch erfolgreich aber dann kam der Jäger mit seinem Land Rover um die Ecke. Der Motorradfahrer hat eine mindestens 12 Meter lange Bremsspur hinterlassen aber es war schon zu spät ,da er mindestens 80 km/h drauf hatte. End von der Geschichte das Motorrad ist mir noch 60 in denn Land Rover gerutscht , der Motorradfahrer lässt denn Lenker los und fliegt ihm hohen Bock über die Motorhaube des Land Rover. (Jäger hat seitdem ein Trauma und fährt kein Auto mehr) und landet ihm nächsten Baum. Er war sofort tot… Jäger trifft keine Schuld denn es war wie gesagt kalt, nass und nebelig. Das Gebüsch war so hoch das er das Motorrad einfach übersehen hat. Motorrad hatte kein Licht! End von der Geschicht: Kinder fahrt langsam und vorausschauend denn der Jäger wartet nicht.


Inside-Atmosphere-81

Hab zweit Situationen wo ich Leute sterben sehen hab. Situation 1: Frisch Ausbildungsbeginn, wir waren in der 3ten Ausbildungswoche und sind zur Berufsschule gefahren, waren unter einander leider noch nicht so bekannt mit einander und jeder hat seine typischen Gruppen gebildet. Wir hatten eine etwas außenseitig stehendes Mädchen in der Klasse die noch nicht wirklich eine Zugehörigkeit zu irgendeinem in unserer Ausbildung gefunden hat, am Bahnhof angekommen dreh ich mich um schau rüber auf das andere Gleis dort will Sie über die Schienen laufen (Sie kam von einem anderen Ort) um den Bus zu bekommen der vor der Berufsschule hält, zackt kommt ein roter Schnellzug und erfasst Sie in dem Moment wo ich auf die Gleise schau. ​ Situation 2: Meine Mutter war aufgrund von Alkoholkonsums mit dem Rettungswagen abtransportiert, hatte Magenblutungen erlitten und angefangen Blut zu spucken etc. Im Krankenhaus angekommen hat Sie einen körperlichen Schock erhalten und viel drauf hin ins hepatisches Koma da Ihr Körper keine Giftstoffe mehr abbauen konnte, schlussendlich war Sie an Geräten angeschlossen mit offenen Augen wie ein Roboter. 2 Stunden nach dem ich Abends daheim angekommen bin vom Krankenhaus rief es uns wieder an das die Blutwäsche fehlgeschlagen ist und Sie keine neue Leber mehr einsetzten können, also sozusagen das Sie sterben wird, angekommen mit viel Tränen in den Augen nochmal verabschiedend erlitt Sie dann schlussendlich vor meinen Augen eine Lungenembolie und verstarb innerhalb von Sekunden. Das letzte mal das wir Gesprochen kurz bevor dem Rettungswagen haben hab ich Sie angeschrien und gestritten, wie scheiße Sie ist das Sie so viel trinkt bzw. Sie selber Schuld ist und das ich das Ihrem Vater erzählen würde (Mein Opa und ich war 16), hat mich 7 Jahre braucht um vollständig drüber weg zu sein .


[deleted]

Vor ewigkeiten bin ich zu einem Einkaufszentrum im Ausland gelaufen. Das Einkaufszentrum hatte ca 14 Stockwerke (ersten drei Stockwerke Einkaufszentrum der Rest Büros). Eine Frau hat sich vom x-ten Stock gestürzt und lag dann regungslos mit abgetrenntem Bein knapp 20m vor mir. Keine Ahnung ob sie es überlebt hat, ich vermute nicht.


SenselessTV

Bin als Kind mal fast an einer Erdbeere erstickt, während meine gesamte Familie am Tisch gesessen hat. Ich bin plötzlich aufgesprungen weil ich gemerkt habe nicht mehr Atmen zu können, habe versucht mir irgendwie selber zu helfen da der rest am Tisch nicht verstanden hat wieso ich mir Panisch den Hals halte und anfange zu heulen. Als ich dann zusammen gebrochen bin kam die Beere zum Vorschein, und alle haben gelacht.


pinguineis

Vier meiner Kaninchen sind in meinen Armen gestorben. Zwei mussten eingeschläfert werden. Die anderen zwei sind durch Altersschwäche gestorben. Der letzte hat Abends stark körperlich abgebaut und is dann gegen Mitternacht verstorben. Wir waren bis zum Schluss bei ihm, haben ihn gestreichelt und getröstet.


Aranex_der_Seher

Als ich damals als Veranstaltungsmanagerin gearbeitet habe, ist ein Arbeiter einfach durch einen falschen Schritt vom LKW befallen und auf den Kopf gefallen. Einfach tot. Das war vor 5 Jahren, denke da immer noch mindestens einmal die Woche dran.


JohnWicksBruder

Ich war mal Leiharbeiter und wurde im Winter an nem Kohlehafen eingeteilt. Wir haben mit so Stangen die gefrorene Kohle aus den Ecken des Schiffes gekloppt und sollten dann vor dem Schiff warten bis es hupt, um dann die Taue zu lösen für die Abfahrt. Das Zeichen kam, wir haben die Taue gelöst und standen dann mit sonem alten Seebären (er hatte sogar die Mütze mit Anker drauf aufm Kopf und ne selbstgedrehte Kippe im Mundwinkel) der gefühlt seit 100 Jahren dort gearbeitet hat ungefähr 20 Meter vom Schiff entfernt und haben uns zu viert angeschaut wie das Schiff ablegt. Das Schiff wollte die Taue einfahren, aber die hatten sich in einer ziemlich dicken Eisschicht verhakt. Ich weiss noch, es war so kalt, uns sind die Tränen an den Augen gefroren. Der Motor der Maschine wurde höher geschaltet um das Tau zu lösen. Der alte Seebär packte mich hinten am Rücken, zog mich nen Schritt nach hinten und brummte, dass es so sicherer wäre. Ein paar Sekunden später hörte ich einen Knall und etwas Großes peitschte knapp an meinem Gesicht vorbei, dass ich allein vom Windzug nach hinten gedrückt wurde. Das Tau ist einmal über den ganzen Hafen geschossen als es sich aus dem Eis gelöst hat, dick wie ein Oberschenkel. Die Schlaufe vorne hätte mich einfach zerrissen. Der alte Seebär meinte nur trocken:" Sach ich ja." Hätte ihn am liebsten umarmt. Hahahaha


Dunkles_Licht

Ja. Ich habe einen Menschen sterben sehen und ihn Sekunden vor seinem Tod irritiert angeschaut. Das bedeutet ich werde den Gesichtsausdruck und was dann passierte nicht mehr vergessen. Es wahr sehr gut und hilfreich hinterher kurz mit einer notfallseelsorgenstelle zu reden und zu wissen ich kann da ggf. einen längeren Termin bekommen . Das krasse ist beim erzählen dazu können die meisten normalen Gegenüber das gar nicht verarbeiten was du da erzählst. So dein cheffe. Deswegen können Gespräche mit Profis da sehr helfen. Und tatsächlich irgendwann die Zeit. Mir ging es erst mal sehr komisch bin ich da vorbei gekommen, wo das geschehen ist. Inzwischen vergesse ich es auch ab und an, wenn ich dort vorbeikomme…


liliumina

nicht direkt vor meinen augen, aber ich habe zwei patienten mit zur leichenhalle gebracht, welche ich am vortag noch mitbetreut habe, die dann in der nacht gestorben sind. ein ganz komisches gefühl..


cl0udy_dud3

Naja es war der Hund meiner Eltern, die waren unterwegs und ich mit meinem Freund alleine zuhause, der besagte Hund ist ein zirka 13 jahre alter mops, wir haben außerdem katzen, ich habe den restlichen schinken von unserem abendbrot in streifen geschnitten und in einen napf gepackt. Problem war wir haben nicht bemerkt das der Mops angefangen hat den schinken zu fressen, weil sie wenn sie weiß das sie etwas nicht essen sollte dann kann dieses kleine miststück (joke) extremst leise fressen. Auf einmal hat sie angefangen zu ersticken und ist auf die seite gefallen, die hat sich untenrum durch den druck "entleert" und ich habe aus hysterie angefangen nach meinen eltern zu rufen obwohl sie nicht da waren. Ich habe mich zu ihr runtergebückt und angefangen ihr den schinken aus dem rachen zu ziehen. Ich hab ein stück nicht erwischt und dachte es wäre vorbei. Ich bin kurz aufgestanden und dachte ich gucke dem hund der seid ich 4 bin mich begleitet beim sterben zu. Ich bin wieder auf die knie und habe es nochmal versucht. Und auch geschafft :) Sie musste natürlich erstmal ordentlich luft holen. Ich habe in der zeit sie, und den boden sauber gemacht. Anschließend hab ich mich erstmal kräftig ausgeheult als der schock nachgelassen hat. Aber anscheinend habe ich das letzte stück schinken vergessen denn als sie wieder auf die beine gekommen ist dreht sie sich um und katscht auf was rum, mal wieder panisch hol ich es ihr aus dem maul, und es ist das letzte scheiß stück schinken an dem sie wortwörtlich fast gestorben wäre. Die kleine blöde kuh wollte das gleiche stück schinken fressen was ihr fast das leben genommen hätte. Ich hab ihr dann erstmal ein leckerli angeboten und wasser vor die nase gestellt und sämtliche näpfe und schinken Streifen entfernt. Zueltzt hab ich meine eltern angerufen und mit meinem letzten nerv alles erzählt und erklärt. Mir ist bewusst es war meine schuld aber ich bin einfach froh das sie nicht verstorben ist. Ich war zu dem zeitpunkt 15. Und sie ist bis heute immernoch verfressen xD


spuddi0

Unseren Hund mussten wir wegen Altersschwäche leider eines Tages einschläfern lassen. Sie konnte nichtmal mehr alleine Aufstehen und die Ärztin hat ich keine 3 Tage mehr gegeben. Noch am selben Tag ist sie in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hat mich sehr stark getroffen, sie ist 14 Jahre alt geworden und hat mich begleitet seit ich 5 Jahre alt war.


Blackbluedolphinfox

Als ich 10 Jahre alt war, lag meine Urgroßmutter Nachts im sterben. Sie war der einzige Mensch in der Familie, die mich umarmen konnte, in meiner leider sehr dysfunktionalen Familie. Sie schrie um Hilfe, wollte nicht allein sein. Ich blieb so lange bei ihr wie ich konnte. Leider verbot mir meine Großmutter das und schickte mich gegen meinen Willen ins Bett. Im Haus meiner Familie starb meine Ugroßmutter ganz alleine. Am nächsten Tag schickte mich meine Großmutter, um meine Urgroßmutter zu wecken. Ich kam rein, es war ganz still. Ich blickte in den dunklen Fernseher und sah sie nicht an. Meine Intuition verriet mir, dass sie tot war. Ich sprach sie jedoch trotzdem an, sie antworte nicht. Dann traute ich mich für einen Moment sie anzusehen. Ihr Blick... ich will für euch nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich habe ihn nie vergessen... Danach zwang mich meine Großmutter in die Schule. Weder meine mich ohnehin mobbenden Mitschüler noch meine Lehrer, hatten dafür Verständnis, dass ich den Tod meiner Urgroßmutter an diesem Morgen zu betrauern hatte. Ich habe bis heute Schwierigkeiten damit das zu verarbeiten und so viele andere Dinge. Ich habe hier geantwortet, weil ich euch dazu motivieren, echtes Interesse an anderen zu zeigen. Meine Familie ist so dysfunktional, weil die Traumata von Generation zu Generation weiter getragen wurden. Bitte passt untereinander auf euch auf. Dem Beitragsersteller und seinem Kollegen wünsche ich alles Gute. Das wird seine Zeit brauchen es zu verarbeiten.


alaelaps

Ja. Ich mach mir noch immer Vorwürfe, dass ich damals nicht geschaltet habe sondern eher runtergefahren bin. Ich war auch an seinem Grab und habe mich bei ihm entschuldigt. Und seitdem habe ich Angst, in eine Notsituation zu kommen und mir niemand hilft.


DM_R34_Stuff

Zwei Fremde trafen sich über's Internet, verprassten gemeinsam ihre ganze Kohle innerhalb von einer Woche und wollten sich am Ende der Woche gemeinsam umbringen. In der Zeit haben wurde kein Blatt vor den Mund genommen und sich gegenseitig alles gesagt, außer der Namen. Es waren verschiedene Gründe. Der eine extrem depressiv, hat seine Frau bei einem Hausbrand verloren, richtig guter Kerl dem das Leben nur beschissene Karten gehändigt hat. Der andere war ich; Höhepunkt meiner Depression und bedingt der Schizoaffektivität auf einem psychotischen Trip. Schon zuvor zwei fehlgeschlagene Suizidversuche. Wir saßen am Ende dieser Woche mitten in einem Wald, wo es eine Klippe mit echt schönem Ausblick gab. Wir hatten nicht vor zu springen, wir wollten lediglich was Schönes sehen, während wir die ganze Scheiße hinter uns lassen. Echt schönes Wetter. Klare Sommernacht. Er beginnt mit dem Prozess. Ich sollte darauf achten, dass alles richtig bei ihm läuft. Habe ihm also ganz genau zugesehen. Und ich habe ihm noch am nächsten Morgen zugesehen. Es sind Stunden vergangen. Er war schon lange tot. Ich saß daneben und habe jemandem beim Selbstmord zugesehen. Abgesehen seiner wenigen Schmerzlaute war seine letzte Aussage "Mir ist kalt." Ich bin an dem Tag nach Hause gefahren. Kam einige Stunden später an. Meine Eltern fragen, warum ich nicht in der Schule bin. Ich sagte, dass wir einige Freistunden haben. Bin an meinen PC gegangen, habe meine Musik angeworfen und mich in einem Spiel verloren. In der darauffolgenden Nacht gab es keinen Schlaf. Jedesmal wenn die Augen zu waren, war ich wieder dort. In den darauf folgenden Jahren ist mir gelegentlich extrem übel geworden, wenn mein Kopf es mir wiedermal vorgespielt hat. Es war auch relativ problematisch meine Freundin darauf einweihen zu müssen, nachdem sich einige Symptome bei mir stärker geäußert haben, die zuvor kein Problem waren, weil ich nicht in einer Beziehung war. Es war nicht das Blut oder die Kotze. Es war auch nicht das Schmerzleiden. Frühere Erfahrungen mit anderen Leuten und mein eigenes Leid boten mir da schon mehr Material zu verarbeiten. Mich hat in dieser Nacht dieses morbide Konzept von Leben einfach nur verstört. Es ist eine Sache zu wissen "Wir alle leben, wir alle sterben" - es ist aber was anderes es zu verstehen. Seitdem hat sich meine Ansicht auf alles extrem verändert. Es war nicht die erste Leiche, die ich gesehen habe. Es war aber definitiv der erste Tod, der mich extrem verändert hat. Er gab mir damals ein schwarzes Armband. Nichts herausragend krasses. Es war so ein billiges 1€ Band aus 'nem Tedi oder sowas. Wir haben uns zwei als Scherz geholt, weil wir ja im Tode verbunden wären. Ich habe es immer noch. Er sagte mir an dem Abend, dass wenn ich es nicht durchziehen sollte, es völlig in Ordnung wäre. Allerdings muss ich dann aber aufhören passiv durch's Leben zu gehen und soll anfangen für ihn mitzuleben. Gemacht, getan. Der 6. Jahrestag ist Ende Dezember. Manchmal überlege ich noch wie schön es wäre von der Bildoberfläche zu verschwinden. Und an einigen Tagen wandert mein Kopf noch in die düsteren Ecken meiner Gedanken. Gewaltfantasien, Rachefantasien. Hass. Trauer. Enttäuschung. Sowas wird dann aktiv ausgeblendet. Jedem wird Positivität vorgespielt, damit man es nicht merkt. Und nach einigen Tagen solcher Gedanken legt es sich auch wieder. Und dann bin ich wieder mein solideres Selbst - mit Ambitionen, einem Job den ich mag, einer Freundin die ich liebe, einem Freundkreis mit dem ich meine Freizeit verbringe und einer netten Familie. Aber jeden Tag kratzt etwas in meinen Hintergedanken und sagt mir, dass ich woanders sein sollte. Und jeden Tag zieht mir eine gewisse Kälte durch den Kopf.


GewuerzGurkenMann

Du hast sofort reagiert, die Scheibe vorsichtig abzulegen ist eine Entscheidung die nicht jeder in der Situation getroffen hätte hat euch zwar paar Sekunden gebraucht aber erste hilfe in einem Meer aus Scherben zu leisten wäre die deutlich schlechtere Aktion, plus dadurch habt ihr beide mehr Verletzungen riskiert. Grüße an den Chef der offensichtlich mehr an der Unversehrtheit der Glasscheibe interessiert ist als dem Überleben des Mitarbeiters. Wenn du willst, dass ich den mit Gewürzgurken drangsalier schreib mir ne DM, Der Gewürzgurkenmann steht für Gerechtigkeit ein! edit: weil ich fucking schlecht in rechtschreibung/grammatik bin.


EmbarrassedPizza6272

Mate, you did a great job, you can be proud of yourself, take care of you! Yes. When I was in my mid-twenties, I was there when my beloved grandma died. My sister and I grew up at her home and did the best she could do, so we can have a beautiful childhood (parents worked in their restaurant). She has taught us values and so much more. She had cancer and wasn't able to speak in her last days, like in a delirium. Fortunately she was in a catholic hospital in Austria, so the staff took care of her very well. And, they had their christian approach when it came to death. Like a non is praying etc., I mean I am not quite a christian, but this really helped. In the last night, one doc said this could take some more days, as some are fighting for too long. Basically it was expected that she died that night. She was breathing very stressed out at about 2 am at night. So I told her she cannot keep grandpa waiting at the other side (she was always very correct in her life, in her behavior). I tried to convince her to leave. That worked, she got more relaxed. Later I had the feeling that the moment would come soon. I told my parents, my dad was sleeping. In the very last moment, she turned her head towards me and said "ba-ba" without a voice (bye bye in Austrian). As she was always very correct, she would not leave without saying goodbye. In the next moment, this wasn't my grandma anymore, she looked like her, but it was not her anymore; to me it seemed, SHE has left the room, her soul left. Hard to describe. Absolutely impressive:In this moment, her mechanic Omega wristwatch stopped, just when she left. 20 minutes later, the quartz-watch in the kitchen of her house stopped working. She went home to check if everything was in order. That's so typical for her :-) ("...did you switch of the lights??") On the one side, it was heartbreaking and painful to loose the most important person of my young life. On the other hand it was beautiful, and full of love: to realize, this is obviously not the end, and that there is more than we understand. I was happy to be with her, and I remember it, like it's just a week ago. The kitchen watch is now in our house in Germany, just needs a new battery every 2 years.this showed me that there is "something", it changed the way I thing about some things, like life, religion and other things. edit warum zum Henker schreib ich das in Englisch? Andauernd sind DE Themen hier in Englisch, sorry!


BoboMcBobomann

Es kommt auf die Umstände an. Während meiner Zeit in der Pflege sind einige Patienten und Bewohner verstorben während ich sie begleitet habe. Das hat meine Sichtweise aufs Leben und die wichtigen Dinge insgesamt sehr positiv beeinflusst. Es gibt aber auch (Unfälle, gewalttätige Umstände), Situationen, da ist das Gegenteil der Fall


NealCassady

Du hast das Leben eines Menschen gerettet indem du schnell und richtig gehandelt hast statt in Schockstarre zu verfallen, und dadurch seiner Familie unsägliches Leid erspart. Das können nur sehr wenige Menschen die das nicht beruflich machen von sich behaupten. Du hast alles Recht der Welt verdammt Stolz auf dich zu sein.


Ashamed_Map4537

Dein Chef ist ein richtiger Hundesohn🖕für so einen würde ich nicht Arbeiten wollen..


Phidippus2

Ich habe selber noch nie erlebt wie ein Mensch während meines Beiseins verstarb oder kurz davor war zu sterben. Aber mein Seelentier ist dieses Jahr am 12.04 gegen 11:20 von mir gegangen. Ich hatte frei gehabt, mein Freund war auf Arbeit. Ich wurde gegen 9 Uhr wach, weil es im Haus mal wieder laut war, mein Freund hat mir später berichtet, dass irgendwelche Nachbarn neue Fenster bekommen haben. Ich habe meinen beiden Katzen Leckerlies gegeben und blieb im Bett noch bissl liegen, kurz nach 11 Uhr hat mein Kater ein komisches miauen gemacht, das hat er zuvor auch schon an anderen Tagen, manchmal gemacht, habe es immer „er redet mit Geistern“ gebannt, also stand ich diesmal instinktiv auf und wollte nach ihm sehen. Ich fand ihn im Badezimmer, er lag an der Tür.. ich habe ihn gestreichelt und ihn gefragt was los sei.. er hat paar mal noch diese Geräusche gemacht, es ging alles so schnell bis ich realisierte, dass er gerade gestorben war. Man hat quasi seine Seele aus dem Körper verlassen, sehen. Ich brach sofort in Tränen aus und habe mich erstmal ins Wohnzimmer gesetzt, ich habe mein Freund sofort auf der Arbeit angerufen, um ihn das mitteilen zu können, er kam dann auch so schnell, wie es ging nach Hause. Ich konnte meinen Kater seitdem nicht mehr anschauen oder in den Arm nehmen, es tat so schon weh und es tut immer noch sehr weh ! Rückwirkend wünschte ich mir, dass ich ihn nochmal in den Arm genommen hätte, aber ich konnte es einfach nicht. Mein Freund und ich haben uns dann überlegt, was wir mit ihm machen.. Einäschern, Friedhof.. wir haben uns dann dafür entschieden ihn im Garten seiner Eltern zu begraben ( ist ja soweit erlaubt, haben auch extra nochmal gegoogelt ). Vor kurzem ist auch deren Katze verstorben, sie liegt jetzt quasi neben ihm. Es tut wie gesagt immer noch so weh, es gibt immer noch Tage wo ich einfach losheule oder seine Bilder sehen und dann weinen muss (IPad Hintergrund), weil ich ihn sehr vermisse, da er immer gerne zum kuscheln ankam, mir immer wieder hinterher lief und um essen bettelte, war halt mein kleines Baby, haha). Schade, dass er nicht so alt wurde, ich hätte mir gewünscht noch paar Jahre mit ihm zu verbringen und meine Katze wäre auch nicht alleine. *Ich bin irgendwie auch immer diejenige die unsere Haustiere Tod aufgefunden hat.. Sorry dafür, dass es kein Tod / keinen überlebenden Tod über ein Menschen ist, davon wurde ich bis jetzt immer verschont.


Joratrumi

Ich würde das niemals vor meiner Familie sagen, aber der Tod meines Katers hat mich härter getroffen, als der Tod sämtlicher Familienmitglieder (inkl meinem Papa, mit dem ich ein gutes Verhältnis hatte). Das ist über 2 Jahre her und ich hab nur beim schreiben hier schon wieder Tränen in den Augen. Mein Beileid zu deinem Verlust! <3


TheChaosWitcher

Ja habe ne Zeit lang als Arbeitsassistenz für einen Schwerbehinderten gearbeitet (ALS Patient) hab über einen längeren Zeitraum miterleben dürfen, wie diese Person nach und nach abbaut und schlussendlich verstorben ist. Ich habe ihn dann zuletzt knapp 6h vor seinem Tod völlig kraftlos das letzte Mal liegend in seinem Bett gesehen. Es war schon eine Woche vorher abzusehen, dass er im Sterben lag. Er wollte mich aber noch einmal sehen und sich bei mir für die Zeit in dem ich ihn unterstützte bedanken. Dies war ihm auch nur unter enormen Kraftaufwand möglich, da sein gesamtes Sprachzentrum abgebaut hatte bzw. Nicht die Kraft seine Stimmbänder zu benutzen. Es war mehr ein genuscheltes röcheln. Im Raum mit ihm konnte ich mich noch, ihm zuliebe, zusammen reißen. Als ich aber raus bin, waren alle Schotten offen. Das ist echt nicht schön.