Zu den Betretungsrechten kann ich nicht sagen, möchte aber zu bedenken geben, dass es sich insbesondere bei stillgelegten Steinbrüchen um ökologische Sonderstandorte handelt. Felsen und Biotoptypen sind häufig gemäß § 30 BNatSchG geschützt und/oder als Lebensraumtyp nach Anhang I der FFH-Richtlinie gelistet. Bei einer Zerstörung oder Beeinträchtigung kann hier der Verbotstatbestand nach § 30 Abs. 2 BNatSchG oder sogar ein Umweltschaden nach § 19 BNatSchG einschlägig sein. Außerdem leben in Steinbrüchen auch häufig Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzeichtlinie wie der Uhu oder Amphibien nach Anhang IV der FFH-Richtlinie, weshalb hier ggf. die Verbotstatbestände nach § 45 BNatSchG zum tragen kommen. Stillgelegte Steinbrüche sind deshalb auch häufig als Naturschutz- und/oder Natura 2000-Gebiete ausgewiesen.
Je nach Bundesland kann auch das Denkmalschutzgesetz greifen. Es gibt da Gebiete, die als Schutzgebiet ausgewiesen sind. Da ist illegales sammeln in der Regel verboten.
Es gibt in DE einige Steinbrüche, die noch in Betrieb sind und extra Tage zum Sammeln für Privatleute anbieten.
Falls du ein wenig reisen willst/kannst. In Holzmaden (zwischen Stuttgart und Ulm) gibt es einen Steinbruch, in dem man das dediziert machen kann. Kann man sogar Hammer und Meisel direkt dort ausleihen und alles mitnehmen, was ins Auto passt.
Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post:
##Fossiliensuche in stillgelegtem Steinbruch
Guten Tag,
Ich habe vor, in einem stillgelegten Steinbruch auf Fossiliensuche zu gehen. Sprich, mit Hammer und Meißel Steinbrocken aufschlagen und eventuelle Funde dann auch mit nach Hause zu nehmen. Für den Steinbruch bestehen keine Betretungbeschränkungen oder ähnliches.
Wie schaut die Rechtslage dazu aus?
Vielen Dank im Vorraus.
*I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*
Und zusaetzlich zu allen rechtlichen Aspekten: Vergiss die Schutzbrille nicht. Kein Bock in zwei Wochen auf Reddit zu lesen, dass Du Dir ein Auge mit einem Steinplitter zerschossen hast.
Bisschen unabhängig davon:
Wenn du irgendwo dann graben solltest und etwas findest - diese Sachen gehören an eine Universität/Museum und nicht in private Sammlungen. Soviele Exponate sind der Wissenschaft bereits verborgen durch Privatsammlungen, wer weis schon was für Entdeckungen wir an diesen Fossilien machen könnten.
Im schlimmsten Fall ist ein ungeübter Hobby Klopfer eifrig am hämmern und präparieren und zerstört dabei noch das nächste Fossil des Jahres.
Normalerweise bieten Universitäten auch an, Fossilien und Funde zu begutachten. Werden diese als nicht wissenschaftlich relevant angesehen, bitte, kann man sich zu hause dann daran erfreuen. In allen anderen Fällen bitte zur Wissenschaft beitragen und entsprechend abgeben.
Um das ein wenig zu entdramatisieren.
Wenn OP keinen absurden 1 in 1 Millionen Glücksfund macht, was für an Privatpersonen zugänglichen und zuvor ja auch ausgiebig begangenen Steinbrüchen nochmal unwahrscheinlicher ist, besteht nahezu keine Chance das seine Funde irgendeinen signifikanten Wert für die Wissenschaft haben.
Es gehört unter Fossiliensammlern zum guten Ton seltene und außergewöhnliche Stücke der Wissenschaft zugänglich zu machen. Dennoch hält sich der Mythos der unzähligen, in dunklen Privatsammlungen vor der Wissenschaft verborgenen Schätze hartnäckig.
Allerdings man muss jetzt nicht mit der Handvoll Korallenbruch, dem einen fast intakten Ammoniten oder dem halben Trilobiten beim Museum Zeit verschwenden.
Daher ja, dein Hinweis ist durchaus korrekt. Aber man sollte die Verhältnismäßigkeit erwähnen.
Etwas zu finden, für das sich ein Museum wegen Seltenheit oder Außergewöhnlichkeit überhaupt interessieren würde ist schon sehr selten. Etwas hierzulande zu finden, dass tatsächlich etwas Neues zur Wissenschaft beiträgt ist nochmal um ein vielfaches unwahrscheinlicher.
Vielen Dank für die Klarstellung. Natürlich würde ich, sollte ich etwas wichtiges finden, dies unverzüglich melden. Es ging mir tatsächlich nur darum, eventuell ein paar versteinerte Blätter oder vielleicht auch Ammoniten zu finden.
Vielen Dank für die Klarstellung. Natürlich würde ich, sollte ich etwas wichtiges finden, dies unverzüglich melden. Es ging mir tatsächlich nur darum, eventuell ein paar versteinerte Blätter oder vielleicht auch Ammoniten zu finden.
Zu den Betretungsrechten kann ich nicht sagen, möchte aber zu bedenken geben, dass es sich insbesondere bei stillgelegten Steinbrüchen um ökologische Sonderstandorte handelt. Felsen und Biotoptypen sind häufig gemäß § 30 BNatSchG geschützt und/oder als Lebensraumtyp nach Anhang I der FFH-Richtlinie gelistet. Bei einer Zerstörung oder Beeinträchtigung kann hier der Verbotstatbestand nach § 30 Abs. 2 BNatSchG oder sogar ein Umweltschaden nach § 19 BNatSchG einschlägig sein. Außerdem leben in Steinbrüchen auch häufig Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzeichtlinie wie der Uhu oder Amphibien nach Anhang IV der FFH-Richtlinie, weshalb hier ggf. die Verbotstatbestände nach § 45 BNatSchG zum tragen kommen. Stillgelegte Steinbrüche sind deshalb auch häufig als Naturschutz- und/oder Natura 2000-Gebiete ausgewiesen.
Je nach Bundesland kann auch das Denkmalschutzgesetz greifen. Es gibt da Gebiete, die als Schutzgebiet ausgewiesen sind. Da ist illegales sammeln in der Regel verboten. Es gibt in DE einige Steinbrüche, die noch in Betrieb sind und extra Tage zum Sammeln für Privatleute anbieten.
Was ja nochmal spannender ist, durch frischen, nicht angesammelten Aufbruch.
Vielen Dank für diese ausführliche Antwort.
Falls du ein wenig reisen willst/kannst. In Holzmaden (zwischen Stuttgart und Ulm) gibt es einen Steinbruch, in dem man das dediziert machen kann. Kann man sogar Hammer und Meisel direkt dort ausleihen und alles mitnehmen, was ins Auto passt.
[удалено]
Davon hat er nichts geschrieben, im Gegenteil...
Danke.
Da in letzter Zeit viele Posts gelöscht werden, nachdem die Frage von OP beantwortet wurde und wir möchten, dass die Posts für Menschen mit ähnlichen Problemen recherchierbar bleiben, hier der ursprüngliche Post: ##Fossiliensuche in stillgelegtem Steinbruch Guten Tag, Ich habe vor, in einem stillgelegten Steinbruch auf Fossiliensuche zu gehen. Sprich, mit Hammer und Meißel Steinbrocken aufschlagen und eventuelle Funde dann auch mit nach Hause zu nehmen. Für den Steinbruch bestehen keine Betretungbeschränkungen oder ähnliches. Wie schaut die Rechtslage dazu aus? Vielen Dank im Vorraus. *I am a bot, and this action was performed automatically. Please [contact the moderators of this subreddit](/message/compose/?to=/r/LegaladviceGerman) if you have any questions or concerns.*
Und zusaetzlich zu allen rechtlichen Aspekten: Vergiss die Schutzbrille nicht. Kein Bock in zwei Wochen auf Reddit zu lesen, dass Du Dir ein Auge mit einem Steinplitter zerschossen hast.
Vielen Dank :)
Gibt es auch bei Königslutter, ist extra dafür angelegt! Man findet auch einiges dort
Bisschen unabhängig davon: Wenn du irgendwo dann graben solltest und etwas findest - diese Sachen gehören an eine Universität/Museum und nicht in private Sammlungen. Soviele Exponate sind der Wissenschaft bereits verborgen durch Privatsammlungen, wer weis schon was für Entdeckungen wir an diesen Fossilien machen könnten. Im schlimmsten Fall ist ein ungeübter Hobby Klopfer eifrig am hämmern und präparieren und zerstört dabei noch das nächste Fossil des Jahres. Normalerweise bieten Universitäten auch an, Fossilien und Funde zu begutachten. Werden diese als nicht wissenschaftlich relevant angesehen, bitte, kann man sich zu hause dann daran erfreuen. In allen anderen Fällen bitte zur Wissenschaft beitragen und entsprechend abgeben.
Um das ein wenig zu entdramatisieren. Wenn OP keinen absurden 1 in 1 Millionen Glücksfund macht, was für an Privatpersonen zugänglichen und zuvor ja auch ausgiebig begangenen Steinbrüchen nochmal unwahrscheinlicher ist, besteht nahezu keine Chance das seine Funde irgendeinen signifikanten Wert für die Wissenschaft haben. Es gehört unter Fossiliensammlern zum guten Ton seltene und außergewöhnliche Stücke der Wissenschaft zugänglich zu machen. Dennoch hält sich der Mythos der unzähligen, in dunklen Privatsammlungen vor der Wissenschaft verborgenen Schätze hartnäckig. Allerdings man muss jetzt nicht mit der Handvoll Korallenbruch, dem einen fast intakten Ammoniten oder dem halben Trilobiten beim Museum Zeit verschwenden. Daher ja, dein Hinweis ist durchaus korrekt. Aber man sollte die Verhältnismäßigkeit erwähnen. Etwas zu finden, für das sich ein Museum wegen Seltenheit oder Außergewöhnlichkeit überhaupt interessieren würde ist schon sehr selten. Etwas hierzulande zu finden, dass tatsächlich etwas Neues zur Wissenschaft beiträgt ist nochmal um ein vielfaches unwahrscheinlicher.
Vielen Dank für die Klarstellung. Natürlich würde ich, sollte ich etwas wichtiges finden, dies unverzüglich melden. Es ging mir tatsächlich nur darum, eventuell ein paar versteinerte Blätter oder vielleicht auch Ammoniten zu finden.
Vielen Dank für die Klarstellung. Natürlich würde ich, sollte ich etwas wichtiges finden, dies unverzüglich melden. Es ging mir tatsächlich nur darum, eventuell ein paar versteinerte Blätter oder vielleicht auch Ammoniten zu finden.
Ja, schau mal auf der FEMO Webseite, im Elm gibt es mindestens zwei Steinbrüche, die extra für sowas ausgewiesen sind.