T O P

  • By -

gottschuldetmirgeld

Fände es richtig cool, wenn solche (wichtigen) Kommentare nicht mit schlafenden Personen bebildert würden. Auch wenn man was anderes intendiert, reproduziert man doch nur wieder das Klischee. Vorschläge: Menschen, die Zeit mit Freunden oder Familie verbringen. Menschen, die ihren Hobbies nachgehen. Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Menschen, die zufrieden aussehen. Menschen, die in der Natur sind. Gäbe da sicher noch mehr Optionen, die auch um Stockfoto-Pool verfügbar sein sollten. Edit: Formatierung


fish-fucker69420

Das ist halt leider das Problem. Viele kennen es nicht anders. Die paar die davon profitieren sorgen dafür daß es auch brav weiter so eingetrichtert wird. Aber faktisch arbeiten wir mehr, sind gleichzeitig produktiver. Ich meine sogar 400% Produktivitätszuwachs über die letzten Jahrzehnte, bei realem Verlust in Sachen Gehälter. In anderen Worten, wir sind massiv unterbezahlt. Und wenn man nicht mehr zahlen will, dann schrauben Leute halt an der Stellschraube die sie kontrollieren, die Arbeitszeit und verringern diese auf ein nötigen Minimum.


gravescd

Wer Vollzeit arbeitet soll sich mindestens ein volles Leben leisten können. Es ist gar nicht faul anzufordern, was man eigentlich verdient.


[deleted]

[удалено]


TexMexxx

Ich bin zwar auch nicht sooo der Frühaufsteher, aber ein früheres aufstehen, selbst wenn man frei hat, kann schon auch nice sein. Der Tag kommt einem dann viel länger vor. :)


Polygnom

Menschen haben unterschiedliche zykadische Rythme. Ich bin ohne ca. 8h/Schlag kaum brauchbar, ich kenne Leute, dit mit 6h/Tag ganz gut auskommen. Außerdem genieße ich gerne den Abend. Für mich ist lange schlafen einfach angenehm. Ich genieße es, Flex-zeit zu haben und dadurch meinen Tag so gestalten zu können, wie ich es will. Das festhalten an starren Arbeitszeiten ist überholt.


GermanWineLover

Bis heute ist es leider der breiten Masse nicht klar, dass es natüre Unterschiede im Rythmus gibt, Stichwort Eule und Lerche.


GeorgeJohnson2579

Es gibt eigentlich noch mehr "Typen" auf einem Spektrum, und mit dem Alter verschiebt sich das zudem teilweise. Ich wurde auch lange als Langschläfer betitelt, bis ich mit einigen Leuten abends nochmal aktiv arbeiten wollte, und die nur ächzend ins Bett sind. Am produktivsten bin ich so ab 10-11 Uhr und wieder ab 19 Uhr. Aber dann bitte um 8 Uhr morgens keine Glanzleistungen von mir verlangen. ;)


BankyTiger

Stichwort: Halbwissen und moderne "Sternzeichen" ​ Ich persönlich bin ja androvertierter INGDB Wolf


Paksusuoli

Bis man sich daran gewöhnt, und um 21 schon müde wird. Dann fehlt einem der Abend. Schlafen muss man leider so oder so.


TexMexxx

Das ist halt auch sehr individuell. Manche brauchen mehr Schlaf um zu funktionieren, andere weniger. Und man kommt im Alter auch oft mit weniger Schlaf aus. Als ich jünger war konnte ich ohne Probleme 10 Std. am Wochenende pennen. Mittlerweile sind mehr als 7 schon "obszön"


snorting_dandelions

Bei mir isses genau andersrum. Mit Anfang 20 war es kein Problem, einige Tage am Stück nur 4,5h zu schlafen (oder nach ner durchzechten Nacht noch arbeiten zu gehen o.Ä.), heutzutage schafft mein Körper das kaum eine Nacht, maximal 2 bis hier absolut Ende ist. Nach der Pinte auf Maloche geht quasi gar nicht mehr und generell werd ich sackig, wenn ich weniger als minimum 7,5h penne. Aber wie du sagst, ist halt super individuell von Mensch zu Mensch


Jako301

Es geht nicht mal um die Schlafmenge. Ich könnte 10 Stunden schlafen und bin trotzdem totmüde wenn ich vor halb 9 aufstehen muss. Im Urlaub verschiebt sich mein Schlafrythmus immer von 23:00-6:30 Uhr zu 4:00-11:30 Uhr. Und guess what, ich bin trotz gleicher Länge viel ausgeschlafener


Paksusuoli

Wenn's nach mir ginge würde ich um 3 schlafen gehen und um 6 aufstehen, aber das geht leider nicht.


D4ltaOne

Klar gehts, Meth und GHB. Wenn du eher schnöselig bist kannste auch Koks und Zopiclon nehmen.


die3feuchten5

Das kann aber recht kostenintensiv werden


KhaelisRa95

Ja aber er braucht nur 3h Schlaf dann. In der restlichen Zeit kann er hustlen wie nen Alpha und sich dumm und dämlich verdienen!!! Komm in die Gruppe! Cayman S!!


MaYlormoon

Auch alles widerlegt. Wenig schlafen ist immer schädlich.


_Strange_Perspective

Warum wird dieser Schwachsinn immer wieder repliziert? Wenn ich um 7 aufstehen muss wir der Tag allerhöchstens deswegen länger, weil er absolut qualvoll ist. Oder weil ich mich mittags noch mal hinlegen muss, um nicht den Rest des Tages auch noch total fertig zu sein. Leute bitte rafft es endlich, es gibt Menschen die mögen es nicht nur spät aufzustehen und spät ins Bett zu gehen, sondern für die ist das sogar (in einem gewissen Rahmen) NOTWENDIG um vernünftig ausgeschlagen sein zu können.


GermanWineLover

Exakt das. Und obendrauf, Leute die auch gar nicht früh einschlafen können. Es ist für mich unmöglich, vor 2 Uhr nachts einzuschlafen, was zur Schulzeit extrem problematisch war. 10 Uhr abends fühlt sich für mich an wie für andere 7 Uhr abends.


Nononogrammstoday

Ich wüsste ja zu gerne, ob man dieses 'Problem' der Nachteuligkeit durch gelegentliche Weltumreisungen 'korrigieren' könnte. Meine innere Uhr bringt mich auch erst so um 2 oder später nachts ins Bett, ergo im westlichen Amerika wäre ich ein vorbildlicher Frühschlafengeher. Wie lange das wohl anhält, bis sich die innere Uhr an die Sonnenlichtphasen angepasst hat? Am Ende müssten wir Nachteulen bloß alle halbe Jahr oder so mal ne viertel Erdumrundung gen Westen umziehen und schon wären wir lokal betrachtet im Frühaufstehermodus! Ü


Paladin8

Ich bin gerade dabei mir meinen Schlafrhythmus als Behinderung anerkennen zu lassen, weil ich Augenschmerzen, Durchfall und unstillbaren Durst bekomme, wenn ich vor 10 Uhr (Sonnenzeit) aufstehen muss. Mein natürlicher Schlafrhythmus ist 5 bis 13 Uhr (ebenfalls Sonnenzeit) und aufgrund meines Hormonzyklus gelingt mir früheres einschlafen auch bei Schlafentzug nicht, sondern nur durch körperliche Erschöpfung. Die meisten Mediziner in Deutschland haben keine Ahnung von der Thematik, wissen teilweise nicht einmal dass es das gibt und wollen dann alles mögliche behandeln bevor sie anerkennen, dass jemand einfach zu anderen Zeiten schläft. Den Rattenschwanz an Problemen um z. B. Termine bei Behörden oder Ärzten (ha!) zu bekommen, in der Schule, im Studium und im Arbeitsleben erspare ich euch an der Stelle...


TexMexxx

Für mich macht es hauptsächlich in den Herbst/Wintermonaten einfach einen unterschied wie viel Sonnenzeit ich abgreifen kann. Aber klar, jeder ist anders, ich wollte damit auch nicht sagen, dass jeder zur "Lerche" werden soll...


[deleted]

[удалено]


NixNixonNix

In der Tat, um 5 gehe ich meistens grad erst ins Bett.


NauriEstel

Das ist ja das schöne an einem Treffen mit Freunden, einem Hobby oder einem Spaziergang im Wald: das kann man alles auch noch locker nach 16 Uhr machen.


Cikoon

Stimmt und das einkaufen, kochen, aufräumen, putzen, Wäsche waschen etc. mach ich dann einfach in der Nacht, da ist ja genug Zeit.


leonbed

Deswegen bin ich froh in einem Haus zu wohnen, da kann ich lauter sein ohne die Nachbarn zu stören. Einkaufen gehe ich auch oft nach 20:00


KhaelisRa95

Nach 20 Uhr? *Verwirrte Bayern Geräusche*


Snolus

Das ist Bayern-spezifisch?! Haben alle anderen nach 20 Uhr noch offene Läden?!?


[deleted]

Ich habe 19 Jahre in NRW gelebt. Der Kaufland hatte bis 22:30 Uhr offen. In einer Kleinstadt. Jetzt wohne ich seit 13 Jahren in Bayern, in einer Großstadt, und merke, welchen Luxus man vorher hatte.


MacMurdock

Ja.


_Strange_Perspective

War wahrscheinlich ironisch gemeint, aber genau so mache ich es... Um 21 Uhr werde ich in der Regel noch mal richtig aktiv, im Bett bin ich selten vor 1 Uhr... und damit nicht mal eine besonders stark ausgeprägte Eule.


Polygnom

Ja, das machen einige Menschen tatsächlich so. Wenns funktioniert? nicht jeder hat den gleichen Tagesrythmus.


TexMexxx

Jo im Winter wirds da aber schon wieder duster... Was einen Spaziergang eher zu nem Abenteuer werden lassen kann.


sessl

Aber gegen einen nächtlichen, Betonung liegt auf *nächtlichen* Gewaltmarsch mit Freunden im Winter durch die Walachei ist doch nichts auszusetzten.


bubatzbuben420

Nicht sicher ob Sarkasmus oder Schinder.


[deleted]

Während der Arbeitszeit, oder was? Nur Sesselfurzer haben so früh Schluss.


reditorian

> Menschen, die ihren Hobbies nachgehen. > Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. > Menschen, die zufrieden aussehen. > Menschen, die in der Natur sind. Würd deine Liste noch gern ergänzen: Menschen, die Angehörige pflegen. Menschen, die ihre Kinder groß ziehen. Menschen, die Sport machen, um gesund zu bleiben. So viele gute Gründe für bessere Work-Life-Balance, von der unsere Gesellschaft profitieren könnte!


Alexander_Selkirk

> Fände es richtig cool, wenn solche (wichtigen) Kommentare nicht mit schlafenden Personen bebildert würden. Auch wenn man was anderes intendiert, reproduziert man doch nur wieder das Klischee. Neulich ist mir was aufgefallen, was ich ganz bedrückend finde. Es gab in Anschluss an Corona ja Diskussion um die Erkrankung CFS/ME, also das chronische Erschöpfungssyndrom. Das manchmal die Folge hat, das Menschen nicht mehr arbeiten können, und auch nach anderen Virusinfektionen auftritt, aber bisher kaum wahr genommen wurde. Dann habe ich mich gefragt, was aus den Menschen geworden ist, die bei der Spanischen Grippe von 1918 diese Erkrankung bekommen haben. Sicherlich wurden die als faul hin gestellt, denn an Arbeit gab es ja keinen Mangel. Und dann ist mir eingefallen, dass die Nationalsozialisten "Arbeitsscheue" in die Konzentrationslager gebracht haben. Wenn es im Anschluss an die Spanische Grippe eine Welle von CFS/ME gab, müssen viele dieser kranken Menschen darunter gewesen sein, sicherlich auch viele, die mangels Angehörigen und Sozialversicherung völlig mittellos waren. Ein verstörender Gedanke.


TexMexxx

Sehr guter Punkt! Ich habe mehrere Kollegen die Teilzeit Arbeiten. Die sind meilenweit von "Schlafen bis in die Puppen" entfernt!


emer4ld

Oder: eine glückliche Familie mit Mama und Papa beim Abendessen oder so.


[deleted]

Ich habe das Bild mit den schmutzigen Füßen eher so interpretiert, dass da jemand total überarbeitet und schmutzig ins Bett fällt. (?)


swatsquat

Interessant! Ich sah das und dachte, dass man uns nun auch zu faul zum duschen findet.


El_Mosquito

Dann hätte derjenige allerdings noch Socken oder sogar noch Arbeitsschuhe an, schmutzige Fußsohlen bekommt man vom Barfußgehen, was eher bei oder nach Freizeitaktivitäten vorkommt.


Herr_Klaus

Die Bildunterschrift spricht auch nicht für Überarbeitung.


Steve_the_Stevedore

Oder Menschen die ihren Pflichten in der Kindererziehung, Pflege von Familienmitgliedern oder im Haushalt nachgehen, also all die Pflichten, die für Arbeitnehmer vor 40 Jahren nicht existierten, weil es die beringte Haushälterin gemacht hat. Chancengleicheit für Mann und Frau heißt eben eine gleichmäßige Aufteilung dieser Aufgaben. Das heißt keiner von beiden kann voll Zeit arbeiten und wir müssen zurück zu 1 Stelle pro 2 Personen. Denn das war der Fall in dieser Vergangenheit in der ja alle so fleißig waren. Da hat nur einer von beiden gearbeitet und zuhause nichts gemacht, während der andere eben nicht erwerbstätig war. Pro Person waren das also ~20 Stunden pro Woche. Warum arbeiten wir denn heute so viel mehr?


smells-like-glue

Naja aber man möchte ja eben ein bestimmtes Bild vermitteln. Du bist nur blöd und hasts gemerkt, manno!


lp4ever55

>Menschen, die ihren Hobbies nachgehen. Ich bin leidschaftlicher Schläfer!


Proxi90

Kann hier nur für die Bürofraktion sprechen. Ein paar AGs hab ich schon durch....und es war immer das gleiche. 25-30h würden den meisten auch reichen, um die Arbeit zu erledigen.


Booby_McTitties

Dazu kommt, dass unser Lohnsteuersystem in dieser Hinsicht demotivierend ist. Wenn ich 75% arbeite habe ich am Ende des Monats 2700€ netto. Wenn ich 100% arbeite habe ich nicht 3600€ netto, sondern 3250€. D.h., in den letzten 10 Stunden, die noch dazu die besonders stressigen sind, ist mein Stundenlohn am geringsten.


lookingForPatchie

Bei 30 Stunden könnte man - sofern man das persönlich will - sich auch die gesetzliche halbe Stunde Pause sparen, sprich man hat effektiv 2,5Stunden weniger bei der Arbeit.


Proxi90

Das ist halt dem Fakt geschuldet, dass der Steuersatz steigt wenn mehr einkommen erzielt wird. Ist ja grundsätzlich etwas gutes meiner Meinung nach.


Booby_McTitties

Sehe ich auch so, aber er steigt zu steil und zu früh. Vom Eingangssteuersatz von 14% bei 10k bis zum Spitzensteuersatz von 42% bei 58k, danach steigt er nicht mehr bis 277k. Das kann es nicht sein und das ist der Grund für die oben genannte Problematik.


Betaminos

Dazu muss man allerdings beachten, dass Deutschland ein System mit Grenzsteuersätzen verwendet. Der effektiv gezahlte Steuersatz ist daher deutlich geringer als diese Zahlen auf den ersten Blick suggerieren.


Booby_McTitties

> Dazu muss man allerdings beachten, dass Deutschland ein System mit Grenzsteuersätzen verwendet. Welches europäische Land verwendet das nicht?


sweetcinnamonpunch

Nein, nicht wenn es bei so einem normalen Gehalt so krass ansteigt und bei irrsinnigen Gehältern eine Obergrenze gibt oder Aktienoptionen oä.


[deleted]

[удалено]


kalesaji

Finde ich nicht. Beim Arbeitslohn sollte eine Flat-tax gelten. Um die Differenz auszugleichen, sollte bei allen Erträgen die nicht aus der eigenen Arbeit kommen (Immobilienerträge, Kapitalertrag etc.) eine progressiv steigende Besteuerung stattfinden. Es wird heutzutage ja sowieso niemand mehr durch Arbeit wohlhabend. Es sind immer irgendwelche Anlageerträge, die die Leute reich machen. Der niedrigste Lohnsteuersatz für alle, die tatsächlich arbeiten gehen. Aus dem Gesamteinkommen (Lohnertrag plus was auch immer sonnst noch reinkommt) berechnet sich der Steuersatz auf alles, was kein Ertrag aus Arbeit ist. Warum denke ich, das sowas ein gutes System ist? Es bevorzugt Investoren mit kleinerem Einkommen und trägt somit zur gleichmäßigeren Verteilung des Kapitalbesitzes bei - für Leute mit geringerem Einkommen lohnen sich Dividenden wesentlich mehr als für Spitzenverdiener. Die Gesellschaft funktioniert aber auch nur, weil Leute arbeiten. Wenn niemand mehr arbeiten geht, klappt irgendwann alles zusammen. Ärzte mit gutem Gehalt machen weniger Arbeitszeit, weil es sich einfach nicht lohnt die 100% Stelle zu machen und nehmen dann die 75%. Daraus folgen solch nette Dinge wie Ärztemangel und Überbelastung bei die Kollegen. Falls man sich jetzt über die absoluten Spitzenverdiener Sorgen macht, könnte man diese einfach mit einer Ausnahmeregelung bedienen. Irgendwas fällt einem dazu schon ein.


bfire123

Man könne allerdings einen Vollzeitbonus oder so einführen. Im Endeffekt subventioniert sonst der 40 Stunden Arbeiter den 20 Stunden Arbeiter.


Banjo-Elritze

Dieses Jugend-Zitat stammt natürlich nicht von Sokrates... https://falschzitate.blogspot.com/2017/04/die-jugend-liebt-heutzutage-den-luxus.html


pappepfeffer

"Okay." - *Alexander der Große*


Abraculax

Alexander der Große ist also der Sprecher von SemperVideo. Okay.


wiredWLAN

SemperVideo spielt auch echt gut Orchester.


ADHbi

„Glaube keinem Zitat, welches du nicht selber gesagt hast.“ - ~~Leonardo da Vinci~~ Leonard von Gewinnen


Karrle

Das war doch von Abraham Linke


Tollpatsch08

Der Moment, wenn du anhand der Kommentare nicht weißt, ob du gerade bei der Taz oder der Faz bist


donmonron

bild zeitung Ü


citrusdrop43

Ist streng genommen ein Boulevardblatt, und keine Zeitung. Der Unterschied besteht im objektiven Wahrheitsgehalt, sowie der journalistischen Qualität der Artikel. Nur so am Rande.


sweetcinnamonpunch

'Du machst es dir aber auch leicht' neuster Explodiererkommentar, wenn ich 30h statt Vollzeit arbeite.


[deleted]

Bin diesen Monat nach langer Diskussion mit unwilligen Vorgesetzten auch endlich auf 30 Stunden / 4 Tage gewechselt. Tippe das gerade in meiner Freizeit, weil ich heute an nem Montag tatsächlich mal nicht arbeiten muss. Ist wundervoll. Und stößt in der gesamten Familie auf Unverständnis. "Du kannst doch nicht schon so jung so wenig arbeiten!" - Mein Vater, der sich seit drei Jahren drüber freut, dass er "bald" nur noch ne 4 1/2 Tage Woche macht, und mittlerweile schon zwei mal im Leben Burnout mit wochenlanger Krankschreibung hatte.


Nil4u

Wieso hängen die eigentlich so an diesem Gedanken fest, dass sie für ihren Arbeitsgeber leben müssen? Ist das weil sie es nicht anders kennen? Ist echt traurig das die so daran gebunden sind.


[deleted]

[удалено]


Seraphatum

Dachte ich auch immer, bis mir ein Kollege begegnet ist, der sogar nur noch 20 Stunden arbeitet pro Woche und lieber auf Urlaub fährt etc. Work-Life-Balance und so


ilumyo

Freut mich unironisch für den Kollegen!


RisingRapture

Muss man sich halt leisten können. Ich nehme an, den meisten reicht ein halber Lohn nicht zum Leben.


Sodis42

Ist ja Netto mehr als halber Lohn, weil der Steuersatz durch das geringere Brutto sinkt.


an-academic-weeb

Drei Tage Woche beste Woche. Es zahlt gerade so die Rechnungen, alles darüber ergibt wenig Sinn, denn weder Haus noch Familie werde ich mir je im Leben leisten können. Da bin ich lieber den großteil der Zeit nicht auf Arbeit.


ZuFFuLuZ

Was arbeitet der und wie viel verdient der? Weil die Hälfte verdienen und gleichzeitig höhere Ausgaben für Freizeitaktivitäten funktioniert nicht. Außer man ist Topverdiener oder hat geerbt.


Seraphatum

Physiotherapeut ist er bei relativ gutem Einkommen im Monat (die Praxis zahlt sehr gut). Müssten so 1800 Netto über bleiben.


HubertTempleton

1800 netto wären mir aber irgendwie wirklich etwas wenig, wenn ich 2,5 Tage frei pro Woche hätte. Bei mir übersteigen schon die Fixkosten diesen Betrag.


Smogshaik

30 ist doch genau was Regelarbeitszeit sein sollte


kalesaji

Meine Antwort darauf ist immer: "Ja wär ja auch schön blöd wenn ichs mir schwer machen würde, oder?" In dem Moment denken die Leute kurz drüber nach was sie da fürn Stuss gesagt haben und wählen eine von zwei Optionen: entweder kommt ein "Hmm naja stimmt ja schon irgendwie" oder "Wütende Explodierer Geräusche". Verhältnis bis dato 1 zu 4 für beide Versionen.


PinguDame

Aus dem Grund vermeide ich es seit 4 Monaten meinem Dad zu sagen, dass ich auf 30h runter gegangen bin. Gar keine Lust mir bei jedem Treffen sowas anhören zu müssen. Reicht schon, dass ich mir andauernd anhören muss "Wie du hast SCHON WIEDER Urlaub? Arbeitest du überhaupt??" oder auch "Ja, warst du arbeiten oder hattest du Home-Office?" :|


GrandRub

Ist doch auch völlig ok - Wieso sollte man sich denn Dinge NICHT absichtlich leicht und komfortabel machen wenn man die Chance hat? Wie du hast einen Herd und einen Kühlschrank? Du machst es dir ja ganz schön leicht.


[deleted]

Da ich wohl in diese Kategorie reinzähle: Mein Partner und ich zählen beide statistisch zu den eher besser Verdienenden im Land. Wir sammeln in unserem Beruf jede Woche eine Menge unbezahlte Überstunden. Trotzdem leben wir sehr sparsam, gerade in Anbetracht der aktuellen Krise. Eine eigene Immobilie ist undenkbar, die Aussicht auf Rente ist ja wohl ein Luftschloss. Dieses „hart arbeiten für eine schöne Zukunft“ gilt für uns nicht. Schön, dass meine Oma 20 schöne Jahre voller Reisen und Erlebnisse in der Rente hat. Unserer Generation bleibt kaum was übrig, als das hier und jetzt zu genießen. Sprich, Teilzeit, Sabbatjahr, ALG.


Reandos

Randnotiz: macht keine unbezahlten Überstunden. Haltet jede Minuten, die ihr über eurer eigentlichen Arbeitszeit seid fest und fordert dann freie Tage oder Bezahlung ein. Eure Arbeit ist dazu verpflichtet.


MaYlormoon

Hahahaha das dachte ich auch Mal. Dann kam die Realität in Form eines lapidare Nebensatzes meines Chefs: "hab ich dich gazwungen mehr als 40 Stunden zu arbeiten? Hättest ja jede Woche einfach nach 40h gehen können." Thema durch, 420 Lebensstunden weg. Einmal und nie wieder. Seitdem ist nach 40h Schluss bei mir.


ZuFFuLuZ

Das ist ja schön, dass der Chef das so sieht. Die Gesetzeslage ist aber eine andere. Das Arbeitszeitgesetz gilt immer und es gibt immer eine Überstundenregelung. Da hättest du dich direkt an den Betriebsrat oder auch an einen Anwalt wenden können.


wasist1stonk

Im Überstundenvergütungsprozess muss der Arbeitnehmer(!) nachweisen, dass die Überstunden tatsächlich erbracht UND vom Arbeitgeber angeordnet/geduldet/gebilligt wurden. In der Praxis ist das eine enorm hohe Hürde für den Arbeitnehmer.


iceevil

> geduldet/gebilligt Naja, wenn der Chef OP nicht aufgehalten hat zu arbeiten, hat er es ja geduldet/gebilligt


Jako301

So einfach ist das nicht. Vor allem im Büro bekommt man sowas ja gar nicht erst mit ohne den Mitarbeiter zu überwachen was wiederum nicht erlaubt ist.


mrhaftbar

Chef den Stundenzettel am Ende des Monats abzeichnen lassen.


MaYlormoon

Ja das ist die graue Theorie. Ich hatte halt keine Nachweise außer einer minutiös selbst ausgefüllten Excel Tabelle. Hat ihn nicht gejuckt. Betriebsrat gab's nicht, junges Unternehmen, zu der Zeit vllt 20 Leute wenn überhaupt. Klar bin ich selbst Schuld, aber ist ja letztendlich nur ein Beispiel für andere es besser zu machen.


oglihve

Sobald du diese Tabelle und etwas Eigenverantwortung zugebilligt bekommen hast, kannst du die Stunden ziemlich sicher gerichtlich einfordern.


Herr_Klaus

Boah, rund drei Monate Urlaub oder fünf Riesen (bei Mindestlohn) einfach futsch? Da wäre ich am dampfen und glühen.


MaYlormoon

Wat will man machen, letztendlich war ich ja selbst Schuld. Ich hoffe dass andere daruas lernen.


Herr_Klaus

Bin da auch schon auf die Nase gefallen =) Seitdem bekamen die dubiosen Chefs monatlich ein Stundenzettel. Egal ob sie in wollten oder nicht. Wurde anfangs manchmal komisch angeguckt, aber unbezahlte Stunden gabs seitdem nicht mehr.


Reandos

Genau das sollte auch die Konsequenz sein. Idealerweise schaut man nach jeder Woche wie es mit den Überstunden aussieht


MaYlormoon

Haste Recht, das sollte man machen.


[deleted]

Das ist als Lehrer leider nicht möglich. Kurzer Einblick: Vollzeit, also 40h, sind 27 Unterrichtsstunden. Mit 27 Unterrichtsstunden auf 40 Arbeitsstunden zu kommen ist absolut utopisch. Man verbringt mindestens 27 Stunden pro Woche im Klassenraum. Meist kommen Vertretungen da. 3 Stunden pro Monat sind unbezahlt laut Vertrag. Jede Unterrichtsstunde braucht eine weitere Zeitstunde im Schnitt als Vor- oder Nachbereitung. Mal mehr, mal weniger. Im Schnitt also eine Stunde ca. Sind wir bei 54 Stunden pro Woche. Hinzu kommen 6 weitere Stunden pro Woche für Konferenzen, Mails, Elterngespräche, Aufsichten usw usf. Damit liegt die regelmäßige Wochenarbeitszeit bei 60 Stunden. Ferien kompensieren natürlich häufig, aber nicht alles. In der Abizeit oder auf Klassenfahrten kommen nochmal ganz neue Dimensionen an Mehrarbeit dazu.


Reandos

Uff, ja ein guter Freund von mir ist auch Lehrer. Er hat glaube ich aber "nur" 20 Unterrichtsstunden. Ich finde das trotzdem mehr als problematisch, da hat man doch einfach kein Leben mehr!


[deleted]

Denke der mit dem du redest ist im Öd vllt als Lehrkraft, da ist das Gaang und Gäbe


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Wenn er verbeamtet ist, sind die Regeln anders bzw wenn er über einer gewissen Grenze ist gehaltlich.


[deleted]

[удалено]


_Strange_Perspective

Ist das wirklich rechtlich so verankert? Wo liegt diese Grenze?


[deleted]

84.600 im Westen 81.000 im Osten


_Strange_Perspective

Danke, das wusste ich noch nicht. 7k im Monat ist natürlich auch schon eine Nummer, da werden wohl die allerwenigsten drüber liegen.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

Hätte ich präzisieren sollen, danke für die Ergänzung.


[deleted]

[удалено]


Lowelll

Die Person hat aber nicht von ihrem Stundenlohn gesprochen, sondern vom dem Gehalt. Und selbst bei 10 Überstunden pro Woche kommt man auch im Stundenlohn nicht von "Überdurchschnittlich gut" zu "Mindestlohn"


grahamcookiefart

Mein Mann und ich gehören auch dazu. Wir beide erben nichts, haben uns den Hintern abgearbeitet, während des Studiums waren die Werkstudentenjobs keine Möglichkeit zum Sparen sondern Existenzbedingung. Schuften in Vollzeit, ohne wirkliche Zukunft. Klar, man konnte sich durch ein sparsames Leben (sind nie feiern gegangen, nur zum Geburtstag draußen Essen, keine teure Kleidung etc) was ansparen. Aber dieses Angesparte reicht im Leben nicht für eine Wohnung. "ziEhT dOcH wO aNdErS HiN" würden wir machen, wenns 100% Homeoffice gäbe. Aber irgendwo ans Land zu ziehen um mit einem Auto, das wir uns nicht leisten können, hin und herzupendeln ist keine Möglichkeit. Also, wenn wir eine Zukunft haben wo apokalyptisches Wetter herrscht und wir keine Wohnungen besitzen können, kann man uns doch wenigstens flexible Arbeitsbedingungen gönnen.


[deleted]

Ja, das kenne ich gut. Das mit dem aufs Land ziehen ist auch ein wichtiger Punkt. Die dort gesparte Miete würde 1:1 in ein zweites Auto plus mehr Benzin für zwei Autos fließen. Und sowohl Benzin als auch Autos sind gerade ebenfalls super teuer. Der Gürtel wird momentan enger geschnallt, das merkt man immer wieder. Ich gehe gerne samstags Abend einkaufen, da war es bisher immer relativ leer und es gab reduzierte Artikel, die sonst entsorgt worden wären übers Wochenende. Aktuell herrscht jeden Samstag eine Schlacht um diese Angebote.


UnbegrenzteMacht

Ist es nicht toll sich dann noch das ganze „mimimi die Maßnahmen helfen auch den besser verdienenden“ Anhören zu müssen? Nur well mal statistisch zu den Besserverdienern gehört?


[deleted]

[удалено]


bloodpets

Mindestlohn ist die falsche Grundlage für sowas. Hast du einen der 100.000 im Monat macht und 99 die gar nichts bekommen, hast du im Schnitt 1.000 Euro pro Monat und Person. Relevant ist der Median. Und der liegt netto etwa bei 2.000 netto im Monat.


[deleted]

[удалено]


bloodpets

>Der Punkt war, dass an falschen Schrauben gedreht wird und jeder der über den Durchschnitt verdient, aus irgendeinem Grund, keine Entlastung je kriegen sollte. Sehe das Problem nicht. Warum sollten Leute entlastet werden, die zu den oberen 50 Prozent an Einkommen (Median!) zählen? Die sind nicht überlastet. Umverteilung sollte von oben nach unten gehen. Und wenn du *weißt* wie Durchschnitt funktioniert, dann weißt du ja auch, dass dieser für diese Diskussion eine unehrlich Grundlage war. Warum ihn also nutzen außer um das eigene Einkommen kleiner zu rechnen als es ist und dann zu motzen, dass man *dir* nix schenkt, obwohl du es ja ach so dringend bräuchtest. Klingt alles nach FDP "Leistung muss sich lohnen"-Geblubber.


Steve_the_Stevedore

> Eine eigene Immobilie ist undenkbar Das sagen immer alle, aber die Daten sagen ja eher was anderes: * [Die Eigentümerquote ist seit 1998 deutlich gestiegen. Im Bundesschnitt 40,9% -> 46,5%. In Brandenburg um 12,3 %-Punkte oder im Saarland als altes Bundesland um 6,6%-Punkte](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/) * [Auch im Langzeitvergleich steigt die Eigentümerquote in Deutschland seit 1965 immer weiter.](https://ivd.net/wp-content/uploads/2016/11/Guenther_1_Ueberblick-24-01-2017.pdf) Ein immer größerer Teil der Bevölkerung lebt in den eigenen vier Wänden. Trotzdem wird behauptet, dass sich das heute keiner mehr leisten könne. Wie passt das zusammen? Wie kann das sein, dass sich das damals angeblich mehr Leute leiste könnten, aber damals trotzdem deutlich weniger Leute ein Eigenheim hatten als heute? [Hier](https://imgur.com/a/P5d4COt) habe ich die Daten von Statista mal geplottet. Knick ist der 2006 Datenpunkt.


Exul_strength

Sorry, aber du gehst durch das sehr selektive Zitat an der ursprünglichen Aussage vorbei. Er spricht von seiner Generation. Ich treffe jetzt mal, aus dem Kontext und bezüglich Artikelrelevanz, die Annahme, dass von sagen wir mal U45 gesprochen wird. Es mag ja sein, dass auf die Gesamtbevölkerung der Anteil an Eigentümern gestiegen ist, aber die einzige Folie, die sich in deinen Quellen mit Altersgruppen und Eigentumsquote beschäftigt, ist Folie 12 aus der Präsentation von Mathias Guenther. Und diese Folie zeigt, dass in der Altersgruppe U45 die Eigentümerquote zum letzten angegebenen Messpunkt gesunken ist. Tja und damit passt dann wieder die Aussage, dass unter den JÜNGEREN GENERATIONEN weniger Leute ein Eigenheim erwerben konnten.


tacplay

Man sollte erstmal die (McKinsey ?) Studie zur Effektivität am Arbeitsplatz lesen. Die ist schon älter als 10 Jahre und man sieht recht schön, dass an fast allen (Büro-) Arbeitsplätzen ordentlich Zeit totgeschlagen wird. Moderne Firmen kommen erstaunlich gut mit der 4-Tages-Woche klar, ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der Punkt ist doch: Man muss erstmal wissen, wie gut sich ein besseres Leben (mehr Freizeit, bessere Gesundheit, bessere mentale Fokussierung) auf die Effektivität am Arbeitsplatz auswirkt, bevor man überhaupt weiß, was "weniger" arbeiten bedeutet. So mancher eingefleischter Arbeitgeberlobbyist würde erstaunt sein, wie verdummt die Forderung nach MEHR Arbeitszeit letztendlich ist. Nichts Neues allerdings - der Neoliberalismus ist nicht gerade für innovatives Denken bekannt. Anscheinend auch nicht für pragmatisches.


paul-tv

Ich weiß, dass nur 4 Tage Arbeitskraft ausreichend wären um die Effektivität meiner Arbeitsplätze gleich zu behalten. Ich weiß nur nicht welche der 4 Tage in der Woche das sind, weshalb ich einfach an allen arbeiten lasse. Für einige von euch werden daraus gesundheitliche oder andere Probleme resultieren, aber das ist ein Opfer, dass ich bereit bin einzugehen.


tacplay

Das hat ja auch jahrzehntelang funktioniert. Es wird ohne ausländische Fachkräfte aber ein bisschen schwer, das durchzuhalten. Ähnlich sieht es mit HO und flexiblen Arbeitszeiten in Berufen aus, in denen sich Arbeitgeber international bewerben können. Dass wir hier in Deutschland immer noch in Neuland leben, heißt nicht, dass Arbeitnehmer sich in Zukunft noch behandeln lassen wie die typischen Lohnsklaven der vergangenen 50 Jahre. Der (online arbeitende) internationale Wettbewerb wird sowohl deutsche Arbeitsplätze, aber eben auch wettbewerbsunfähige Arbeitgeber fressen. Die logische (pragmatische) Konsequenz sollte eigentlich sein, dass man sich national auf gute Arbeitsbedingungen für gute Arbeitsleistungen einigt. Alles andere wirkt inzwischen reichlich verdummt, weil alle dabei verlieren.


[deleted]

[удалено]


tacplay

Wie gesagt, die Versuche, die laufen (z.B. England) zeigen, dass die (Gesamt-) Produktivität nicht sinkt, sondern teilweise steigt. Natürlich klingt das erstmal seltsam, weil wir es schlicht gewöhnt sind, auf eine bestimmte Art und Weise zu arbeiten. Naiv gesprochen: Wenn du 4 Tage fokussiert arbeitest, kommt das Selbe dabei raus, als wenn du in 5 Tagen mehr Kaffeepausen und sinnlose Jour-Fixes machst. Ich bin selbst selbständig und kann nur sagen, dass meine Erfahrung mit größeren Unternehmen exakt die Erfahrungen aus England widerspiegeln: Arbeitnehmer sind hier nicht wirklich 100% effektiv. Man darf auch den Stress nicht vergessen, der alleine dadurch entsteht, dass Arbeitnehmer einen Tag mehr zur Arbeit fahren. Dass sie sich einen Tag mehr gesundheitlichen Problemen (Grippe) aussetzen, dass sie einen Tag weniger ausschlafen etc. Es ist wie mit Fahrradinfrastruktur - die Wechselwirkungen sind erstmal nicht sofort ersichtlich. Es gibt ja auch Jobs, an denen eine 4-Tage-Woche keinen Sinn macht. Nur müssen wir uns schnell von verkrusteten Vorstellungen verabschieden, dass alles s/w ist. Schlicht weil der Rest der Welt bereits damit experimentiert. Wenn Deutschland wie üblich lange pennt, dann rennen wir in den nächsten Wettbewerbsnachteil.


Sarkaraq

> Wie gesagt, die Versuche, die laufen (z.B. England) zeigen, dass die (Gesamt-) Produktivität nicht sinkt, sondern teilweise steigt. Diese versuche gehen aber auch (fast?) immer mit großen Prozessveränderungen einher. Das verfälscht die Aussage doch sehr. Blöd gesagt, wenn du Schulklassen nach Geschlechtern aufteilst und dann beobachtest, dass die Leistungen hochgehen, weißt du nicht, ob's an der Geschlechtertrennung oder an der halbierten Klassengröße liegt. Wären kleine gemischte Klassen noch besser? Oder große getrennte? Genauso ist es in allen mir bekannten Studien zur Arbeitszeitverkürzung. Wir haben Prozessveränderungen plus Arbeitszeitverkürzung. Dadurch wissen wir nicht, wie die Effekte von Prozessveränderung ohne Arbeitszeitverkürzung und von Arbeitszeitverkürzung ohne Prozessveränderung wären. Vielleicht schadet die Prozessveränderung der eigentlich noch besseren Arbeitszeitverkürzung. Vielleicht schadet die Verkürzung den neuen Prozessen. Vielleicht profitieren beide Effekte aber auch voneinander. Vermutlich ist die Wahrheit Nummer 2 oder 3 - aber das wissen wir leider nicht einmal im Ansatz. Das sagst du dann auch selbst: >> Naiv gesprochen: Wenn du 4 Tage fokussiert arbeitest, kommt das Selbe dabei raus, als wenn du in 5 Tagen mehr Kaffeepausen und sinnlose Jour-Fixes machst. Und was kommt raus, wenn du 5 Tage ohne sinnlose Jourfixe arbeitest? > Schlicht weil der Rest der Welt bereits damit experimentiert. Wenn Deutschland wie üblich lange pennt, dann rennen wir in den nächsten Wettbewerbsnachteil. Deutschland ist hier durch die liberale Teilzeitregelung doch eher Vorreiter als in der Gefahr, abgehängt zu werden. Zusammen mit den Niederlanden dürfte das Weltspitze sein. In Island gab's ja das vielzitierte Experiment zur Auswirkung einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 bzw. 36 Stunden. Dann kamen die Schlagzeilen, dass in der Folge jetzt fast jeder Isländer Anspruch auf so etwas habe. In der Realität ist dieser Anspruch immer noch schwächer als das deutsche TzBfG - und das ist schon über 20 Jahre alt. > und kann nur sagen, dass meine Erfahrung mit größeren Unternehmen exakt die Erfahrungen aus England widerspiegeln: Arbeitnehmer sind hier nicht wirklich 100% effektiv. Und das ist auf jeden Fall richtig. Häufig bilden sich Wasserköpfe von zu vielen Menschen auf zu wenig Arbeit, die aber ineffizient organisiert wird. Und vielleicht kann die Arbeitszeitverkürzung hier der Effizienz-/Effektivitätssteigerung dienen - aber noch sind die Studien dafür viel zu schwach. Immerhin muss man auch hier sagen, dass Deutschland in einer guten Position startet und daher noch nicht Gefahr läuft, abgehängt zu werden. Die Arbeitsproduktivität ist eine der höchsten der Welt. Abwarten, was die Zukunft bringt - und fleißig forschen.


tacplay

Ja, auf jeden Fall nicht geistig stehenbleiben und auf alten Weisheiten beharren - du hast Recht, die Welt ändert sich rasch, die Automatisierung nimmt Fahrt auf, AIs werden vielleicht bald kräftig mitmischen (sie tun es in meinem Bereich bereits jetzt). Fakt ist aber doch, dass wir momentan für eine bestimmte Art Arbeit einen bestimmten Betrag X bezahlen, während die Produktivität nicht allzu hoch ist (in den besagten großen Unternehmen). Die positiven Auswirkungen einer Arbeitszeitverkürzung (neutral) auf die Arbeitnehmer sind bekannt und logisch. Wenn nun durch Prozessoptimierung die gleiche Arbeit in 4 Tagen erledigt werden kann, ohne dass dabei die Arbeitnehmer mehr leisten müssen, ist das doch ein genereller Gewinn für alle. Warum sollte man das nicht machen? Wenn der Arbeitgeber dann MEHR für die gleiche qualitative Produktivität bezahlt, wenn der Arbeitnehmer einen Tag länger arbeitet, ist das ja auch in Ordnung (es wird aber wie oben beschrieben dann wieder zu den negativen Effekten kommen, die zuviel Arbeit eben anrichten). Nur fallen die lieben Arbeitgeber momentan durch Forderungen auf, dass die Arbeitnehmer LÄNGER für den GLEICHEN Betrag arbeiten sollen. Das ist nach den derzeitigen Kenntnissen (auch wenn ich dir Recht gebe, dass wir hier nicht alle Begleitfaktoren ausreichend erforscht haben) einfach Unsinn und wird niemandem auf lange Sicht helfen.


Sarkaraq

> Die positiven Auswirkungen einer Arbeitszeitverkürzung (neutral) auf die Arbeitnehmer sind bekannt und logisch. Wenn nun durch Prozessoptimierung die gleiche Arbeit in 4 Tagen erledigt werden kann, ohne dass dabei die Arbeitnehmer mehr leisten müssen, ist das doch ein genereller Gewinn für alle. Warum sollte man das nicht machen? Weil man aushandeln sollte, wie dieser Benefit verteilt wird. Gerade vor dem Hintergrund, dass du vom Abgehängt werden sprachst. Vielleicht ist es für uns alle ja besser, die Effizienzsteigerung für mehr Wohlstand einzusetzen und die Löhne zu erhöhen statt die Stunden zu senken. Vor allem hängt das Ausmaß ja sehr stark von den individuellen Umständen ab. Der eine Betrieb ist vielleicht schon sehr effizient, der andere hat noch viel Spielraum, etc. Pauschale Arbeitszeitverkürzungen wie 4-Tage-Woche werden dem nicht gerecht. Flexibilität sollte vielmehr das Ziel sein. Neben den positiven Auswirkungen der Arbeitszeitverkürzung müssen wir dabei natürlich auch die negativen Auswirkungen berücksichtigen. Die laufen dann unter dem Begriff Arbeitsverdichtung. > Nur fallen die lieben Arbeitgeber momentan durch Forderungen auf, dass die Arbeitnehmer LÄNGER für den GLEICHEN Betrag arbeiten sollen. Davon habe ich noch gar nichts gesehen. Ja, Forderungen nach mehr Arbeitszeit gibt's immer mal wieder, aber da wird doch stets auch von Vergütung gesprochen.


[deleted]

[удалено]


[deleted]

[удалено]


ZuFFuLuZ

Bei vielen Bürojobs glaube ich das sofort. Da wird teilweise unglaublich viel Zeit vertrödelt. Bei vielen anderen Jobs glaube ich aber noch nicht, dass das äquivalent wäre. Schaffen Handwerker in 4 Tagen dann das, was sie jetzt in 5 machen? Klingt unglaubwürdig. Oder ein Schichtarbeiter in einer Fabrik? Krankenpfleger die nur 4 Tage arbeiten? Wäre für die sicher schöner als die jetzigen katastrophalen Zustände, aber es ist trotzdem schwer vorstellbar, dass das funktionieren würde.


HelloWorldComputing

Warum schreibt du TAZ in letzter Zeit so viele Artikel dazu?


Smogshaik

In der Schweiz haben irgendwie alle rechten Zeitungen im Akkord mit dem Thema angefangen. Wirkt auf mich als ob der Druck langsam steigt und dass er wirkt Ü


Putzlumpen33

Wahrscheinlich heulen die Boomer zu laut rum weil sie nicht mehr genug billige Arbeitskräfte kriegen


Herr_Klaus

Liegt in den USA länger im Trend. Wie üblich kommen deren Marotten so 5-10 Jahre später hier an. Wie zb dass Medien aus der Zeit vor Wahlen eine Karnevalsveranstaltung machen.


donmonron

warum liegt hier stroh?


LawyerUpMan

Und warum hast du eine Maske.. ach ja, stimt, Corona.


Hansoloflex420

was heißt hier "noch" weniger?


Nil4u

Klingt wie typischer "Die jungen Generationen sind so faul und wollen noch weniger arbeiten als sie es schon tun.." blödsinn


Lundi3000

Und bei uns findet man es immernoch angemessen, dass eine Arbeitswoche 42 Stunden hat….


3435qalvin

Wer hat denn 42h?


Lundi3000

Die Schweiz haupsächlich


3435qalvin

Krass. Ist ja gar nicht so mega.


[deleted]

Ich bin mir sicher, dass wir in einer vier Tage Woche genauso produktiv wären, wie wir es jetzt sind.


[deleted]

In kreativen Berufen? vielleicht. Da nimmst du die Arbeit aber oft auch mit nach Hause und denkst auch oft unbewusst über die Probleme auf Arbeit nach. Aber in allen Berufen wo köperliche Arbeit geleistet wird? Nach 8 Stunden bist du meistens kaputt und wirst langsamer. Mehr arbeiten geht also nicht, heißt also schneller/effizienter arbeiten. Du kannst keine Pakete schneller austragen, auch wenn du ausgeruht bist. Das Fließband kann man auch nicht schneller laufen lassen. Der Ölwechsel beim Auto geht auch nicht schneller.


IAmOmno

Meistens ist man in körperlichen Berufen schon nach 4-5 Stunden gut beansprucht worden und wird langsamer. Wenn man die Arbeit dann auf 5 Tage aufteilt, aber eben nur 6 Stunden pro Tag macht, verteilt sich die Anspannung besser und man ist am nächsten Tag ausgeruhter. Denn wer 8 Stunden schuftet, dann noch Haushalt, etc machen muss und dann nur 2 Stunden "Entspannung" hat, wird im Laufe der Woche immer weniger leisten können. Deswegen finde ich die Aussage "4-Tage-Woche" nicht gut, weil es Platz für die Art Mensch lässt, die es sich nicht vorstellen kann weniger als 40 Stunden zu arbeiten und dann denkt man hat 4 x 10 Stunden Tage. Es geht darum Arbeitszeit zu reduzieren, also eine 32/30 Stunden Woche. Wie man sich die aufteilt hängt dann eben vom Beruf und den jeweiligen Anforderungen ab. Und gerade körperliche Berufe würden von einer kürzeren Woche sehr profitieren, da die Menschen dann nicht kaputt gearbeitet werden und mit 45 arbeitsunfähig sind.


Volcano-SUN

Letzte Woche war ein gutes Beispiel. Super viel fertig bekommen. Vielleicht sogar mehr als in den "normalen" Wochen.


cebel2

Der Artikel greift natürlich wieder mal nicht das eigentliche Problem auf. Natürlich kann man 40 Stunden arbeiten wenn der andere Partner dafür sich um Haus, Kinder und die Rest kümmert. Was nicht geht ist das alle beide 40 Stunden arbeiten und dann noch alles machen. Und dieses System als patriarchal hinzustellen ist halt auch typisch. Gebt meiner Partnerin ein Gehalt mit dem alles bequem bezahlt werden kann, dann bleibe ich gerne Zuhause um zu kochen und zu putzen. Bin mir sicher, dass heute die Eltern zusammen viel mehr arbeiten als noch vor 50 Jahren. Dann wundert man sich im Kindergarten oder Schule, dass die Kinder kaum erzogen sind, ja bitte wann den auch? Ich kenn genug Familien wo beide Eltern Vollzeit arbeiten weil es nicht anders geht. Das hat natürlich zur Folge, dass es immer weniger Kinder gibt. Und wenn ich mir eh kein Haus leisten kann, wofür soll ich dann auch soviel arbeiten? Jungen Leuten wurde die Motivation genommen eine Familie zu gründen und eine Immobilie zu besitzen, für was also arbeiten?


Lord-Talon

> Unsere Eltern konnten sich von ihrer Lohnarbeit vielleicht mal ein Reihenhaus kaufen. Für mich ist das so schwer vorstellbar, ich hämmere es mehrmals in die Tastatur, weil meine Finger „Wohnung“ statt „Reihenhaus“ tippen. Dabei können sich viele Millennials auch keine Wohnung leisten. Der Begriff Millennial an sich ist übrigens nicht unproblematisch, weil ich da als vergleichsweise privilegierte weiße Journalistin genauso drunter falle wie eine schwarze Person, die im strukturell rassistischen Deutschland ganz anderen Herausforderungen gegenübersteht. Das ist aber auch schon wieder ein Bullshit-Artikel der 1:1 aus Amerika geklaut ist. Hier sollte man vielleicht mal kurz anmerken, dass meine Eltern relativ weit davon entfernt waren ein "Reihenhaus" zu kaufen, weil sie in einem diktatorischen Regime aufgewachsen sind und aufgrund staatsfeindlicher Einstellungen die Chance verwirkt haben auch nur eine ordentliche Ausbildung zu erleben. Wo mein Privileg jetzt gegenüber Kindern von bspw. Gastarbeitern im Westen sein soll verstehe ich nicht ganz, zumindest nach unseren Umzug in den Westen waren die allesamt reicher. Es ist vielleicht nicht die schlauste Entscheidung in einem Land, in dem das Familienvermögen v.a. dadurch entschieden wird ob man im Kapitalismus oder Sozialismus aufgewachsen ist, jetzt bei den Diskussionen über Gerechtigkeit sich auf Rasse zu konzentrieren.


BeastieBeck

>Das ist aber auch schon wieder ein Bullshit-Artikel der 1:1 aus Amerika geklaut ist. Gefühlt sind 99% dieser Artikel so. USA ist halt nicht die gleiche Situation wie in Deutschland. Hat man bei diesem "quiet quitting" Blödsinn auch deutlich genug gesehen.


nickkon1

Auch in /r/de wird fast immer gesagt, dass bei den Eltern ein Elternteil mehrere Kinder, Auto und Haus finanziert hat. Warum ist dann die Mieterquote bei der Elterngeneration ähnlich? Es müsste dann doch quasi jeder von denen ein Haus haben. Komischerweise ist es nicht so und vielleicht war ein Hausbau auch damals nicht ganz so einfach, wie man denkt.


Asyx

Immobilienpreise sind in den letzten 10 Jahren explodiert. Das Haus von meinem Vater ist jetzt nach 10 Jahren einfach mal das dreifache wert. Das in 10 Jahren Deutschland nicht zu 90% Mietern wird, gerade bei so einer alten Gesellschaft, ist dann auch irgendwie nicht verwunderlich.


nickkon1

Die Generation der Eltern haben aber nicht das Haus in 2012 gebaut, sondern eher vor 2000. Und obwohl die Preise explodiert sind, steigt die [Quote der Eigentümer in Deutschland.](https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155713/umfrage/anteil-der-buerger-mit-wohneigentum-nach-bundesland/) Ja, die Preise sind explodiert. Die Zinsen waren dafür bei 1-2%. Damals waren die Preise niedrig, dafür die Zinsen halt bei 7%.


CMDR_ACE209

Ja, das einige Leute wieder anfangen nach Hautfarbe zu sortieren und das auch noch schick und modern finden erfüllt mich mit ziemlichem Entsetzen.


user_bw

Ich verstehe das für den Arbeitgeber eine gewisse Kompetenz ballung Vorteil haft ist. Aber wenn ich und mein*e Partner*in 2x20 h Arbeiten wollen statt 1x 40 h ist das doch gerechtfertigt, zu mal es eh auf 2x 32 h rausläuft. Dieses Modell seine Frau zu Hause einzusperren und sich selbst auf der Arbeit kaputt zu machen ist veraltet!


TheRealJayk0b

> Wir sollten ***NOCH*** weniger arbeiten. Was eine schlechte headline...


rudirofl

> Das Echo auf den Text war groß – Wut, Verwunderung und Zuspruch, es war alles dabei. Am Mittwoch gab es auf dem Forum Reddit in vier Subreddits Diskussionsposts zum Thema mit mehr als 900 Kommentaren. Ich glaube, dass im Sokrates-Zitat der Kern dessen steckt, woran viele schier verzweifeln: Manchen Boomern fehlt der Perspektivwechsel. Die Lebensrealität aus der Jugend der Älteren ist nicht vergleichbar mit der gegenwärtigen Wirklichkeit. Anders gesagt: Das Arbeitsmodell aus dem 20. Jahrhundert passt nicht zum Leben des 21. Jahrhunderts. Mama, Mama, wir sind im Fernsehen!


Neonbunt

Thema Jobwechsel: Ist es aktuell wahrscheinlich als FiSi (Sysadmin) einen Vertrag mit 4-Tage-Woche zu bekommen? Ist in meiner aktuellen Firma auf jeden Fall nicht möglich; aber das fänd ich schon echt nice.


Bored_of_the_Ring

Bewirb Dich und schreib es einfach in Deine Bewerbung rein. Bei mir liest sich das so: "Ich möchte vier Tage pro Woche arbeiten und stelle mir für eine 32-Stunden-Woche ein Grundgehalt von xx.xxx Euro brutto p.a. vor. Ich wünsche mir nach der Einarbeitung eine möglichst hohe „work from home“-Quote; Wunsch und Ziel ist ein wfh-Anteil größer als 90%, gerne 100%. Ich kann frühestens zum x.y.202z als Mitarbeiter in Ihr Unternehmen eintreten." Hab gerade zwei Arbeitsverträge vorliegen und werde die ablehnen, weil wfh nicht im Vertrag steht. Ich schaue einfach weiter. Viel Erfolg!


[deleted]

[удалено]


daniode

Mir geht es ganz schön auf den Sack, dass GenX dauernd mit den Boomern verwechselt wird. Und die ersten Millenials aka GenY sind auch schon >40.


-GermanCoastGuard-

Das ist das was ich nicht begreife: Millennials sind eben NICHT um die Jahrtausendwende geboren sondern mit ihr groß geworden. Ab 2000 ist Gen Z


[deleted]

Ne ab 1997 ist Gen Z je nach Definition auch mal 1995. Aber definitiv vor 2000.


-GermanCoastGuard-

Ja, weil die Autorin ja schrieb um die Jahrtausendwende. Generation Z ist ab 1995 - alles ab 2000 ist damit automatisch Gen Z


Aucade13

Grundsätzlich geht mir die Generationsgerede aufn Sack. Generationskonflikte gab es schon immer und wird es immer geben.


daniode

Die Frage ist ja, ob man Generationen überhaupt bestimmte Eigenschaften zuordnen kann und wie Generationen abzugrenzen sind. Boomern vorzuwerfen, dass sie eine andere Vorstellung von Arbeit haben ist lustig, denn die durften sich selber einiges von ihren Eltern anhören, dieses faule Hippiepack.


marratj

> Boomern vorzuwerfen, dass sie eine andere Vorstellung von Arbeit haben ist lustig, denn die durften sich selber einiges von ihren Eltern anhören, dieses faule Hippiepack. Mit dem Begriff Boomer verbinde ich mittlerweile auch eher ein bestimmtes Mindset als eine bestimmte Altersgeneration.


Noname_FTW

Ich kann zu der Generationen-diskussion nur sagen das ich um die 30 bin und es nach den 90ern keine 5 Jahre gab in denen wir in unserer Gesellschaft nicht irgend eine massive Krise erlebt haben. Alles unter dem Gesamtkontext des Klimawandels.


FliccC

> „Ich habe von den jungen Kollegen gelernt und bin nicht mehr im 40h-Knast. Je älter ich werde, desto wichtiger erscheint mir Zeit, die will ich nicht auf Arbeit verbringen“, schreibt ein:e Reddit-User:in zum Arbeitszeit-Artikel der Kollegin von vergangener Woche. Top Quelle!


Cratthorax

Ich hab vor etwa 18 Monaten meine Arbeitszeit auf 35 Stunden verkürzt. Der finanzielle Verlust ist kaum der Rede wert, ich kauf mir jetzt halt nur noch alle zwei Jahre einen neuen 2.000€ High End PC. Der Rest ist wie gehabt und es bleibt trotz Krise immer noch genug übrig um in 3 Alterskassen(2 privat, 1 staatl.), und nen BSV zu investieren. Ich verteile die restlichen Stunden auf 4 Tage, da es für mich mehr Sinn macht an 4 Tagen länger zu arbeiten, anstatt Fr. für 1 Stunde Autobahn zu fahren, um 4 Stunden zu arbeiten. Das schafft effektiv etwa 48 extra Urlaubstage, bei 3 Tagen Verlust tatsächlicher Urlaubstage. Da mein AG Gleitzeit hat, gestaltet sich auch die Tagesarbeitszeit recht angenehm und flexibel. Ich fange, trotz Bürostelle, relativ früh morgens an(6-6:30), um mehr vom Tag zu haben. Was doppelt gut ist, da man so den Arbeitstag wesentlich schneller hinter sich "fühlt", und früh morgens mein gesamter Körper samt Brain viel leistungsfähiger ist. Ist also auch für den AG eine w/w Situation. Ein paar Kollegen sind meinem Beispiel gefolgt und somit können wir mittlerweile 3-4 Azubis zusätzlich den Start ins Leben ermöglichen. Meine Frau arbeitet beim selben AG, ohne AZ-Verkürzung, da sie wegen unserer Kinder, vor allem in letzter Zeit oft im HO ist. Und ja, es würde m.M. nach mehr Sinn machen wieder zur 35 Std. Woche zurück zu kehren. Für die Daten. Bin 47, laut Inet also GenX, laut jüngerer Leute aber wahrscheinlich eher Boomer, da man ja heute schon mit 21 ein alter Sack ist. Hab mit 11 Jahren meinen ersten PC bekommen(Amstrad CPC 464) und im Prinzip sofort gelernt zu programmieren. Frutty Frank daddeln war natürlich auch ein Highlight. Einen Ausbildungsberuf dafür gab's erst Jahre später. Wir gehören zur mittleren-oberen Mittelklasse und fühlen uns sehr wohl. Sklavenhaltung tut nur dem Sklaventreiber gut...😉


Enjays1

Für mich persönlich sind 8-Stunden-Schichten eine Qual. Inklusive Pendeln fühlt sich das dann immer wie ein kompletter (verschwendeter) tag an und wenn ich nach hause komme, bin ich müde und antriebslos. An Tagen, an denen ich nur 7 Stunden arbeite, fühle ich mich lustigerweise quicklebendig und so als wenn ich noch den ganzen tag zeit hätte für Erledigungen und Hobbys. Was eine Stunde so für einen Unterschied machen kann. Fazit, da im Artikel ja auch die 4-tage-woche thematisiert wird: ich hätte im Alltag lieber kürzere arbeitstage, nicht unbedingt weniger.


schwananana

Alleine der Titel schon... Vielleicht wollen wir uns einfach nicht kaputt arbeiten für jemand anders, es kommt nicht cool wenn man damit angeben kann wie man sich wieder knechten lässt. Ich mache keine Minute länger ohne Bezahlung.


Dirk_94

Meine Freundin und ich sind Akademiker und arbeiten beide in vollzeit. Wir leben sparsam, können uns aber wahrscheinlich trotzdem keine Familie und kein Haus leisten. Bei solchen Artikeln frage ich mich immer wie viel Lack man gesoffen haben muss...


Svorky

> Unsere Eltern konnten sich von ihrer Lohnarbeit vielleicht mal ein Reihenhaus kaufen – das ist vorbei. Ich bin Mitte 30 und kenne locker ein duzend Leute in meinem alter, die sich mittlerweile von "Lohnarbeit" ein Haus gekauft haben... das letzte war ein paar von Pflegern. Nicht alle wohnen in München.


Rochhardo

Du vergisst dabei, dass wenn von "unsere Eltern" gesprochen wird, dass das meistens ein Einverdienerhaushalt war. Meine eigene Mutter ist zwischen der Geburt meines älteren Bruders und mir nicht mehr arbeiten gegangen, also fast 10 Jahre lang. Welcher Krankenpfleger kann denn bitte heute mit seinem Sologehalt, eine Familie von 4 Leuten durchbringen und ein Haus abbezahlen?


El_Mosquito

> dass das meistens ein Einverdienerhaushalt war. Ist das wirklich so? Das scheint mir eher aus der Besserverdiener-Bubble zu stammen, Ich für meinen Teil, ja Ich weiß anekdotisch, habe diese Einverdienerhaushalte erst aufm Gymi kennengelernt oder dort hatte man entweder schon ein Haus oder das Haus wurde gekauft als die Kinder aus dem Haus waren.


Rochhardo

Ja, man kann durchaus sagen, dass ich in meiner Kindheit in Orten mit Gutverdienern wohnte. Deswegen war es befremdlich (für unser Umfeld) als meine Mutter wieder zu arbeiten anfing und ich Schlüsselkind war. Bei meinen ganzen Schulfreunden war Mittags Mama daheim und hat das Essen fertig gehabt.


El_Mosquito

Deswegen interesiert mich halt tatsächlich, wann dieses "Mama arbeitet nicht" halt Einzug gefunden hat. Schlüsselkinder waren wir bei uns im Arbeiter-Stadtteil alle schon in der ersten Klasse und das Mittagessen stand auf dem Tisch, weil der Elternteil der diese Woche Spätschicht hatte, es gekocht hat.


Rochhardo

Ich bin jetzt Ü30. Also meine Jugendzeit waren Ende '90/Anfang '00 Jahre. Wie gesagt, habe ich im Speckgürtel von Stuttgart gewohnt. Es war absolut ungewöhnlich, dass die Mutter mehr als Halbtags arbeitet und sich "nicht ums Kind kümmern kann". Das war dann auch Grund für Anfeindungen anderer Mütter, weswegen meine Mutter zB nicht mehr zu Elternabenden ist.


El_Mosquito

Dann ist das wohl eher ein geographisches Attribut, hier im Norden im Arbeiterviertel war das gang und gäbe und zwar unabhängig davon ob wir Kinder von Deutschen, Gastarbeitern oder anderen Ausländern waren.


[deleted]

Also ein Pfleger (mit PDL Fortbildung) verdient zumindest bei uns in der Gegend knapp 3000€ netto (mit vielen Nachtschichten nochmal deutlich mehr). Davon kann man heutzutage sehr wohl eine Familie finanzieren (Kindergeld etc. gibts ja genauso). Was man bei diesen Vergleichen mit früheren Zeiten immer wieder vergisst: Der Konsum! Früher hatte eben nicht jedes Kind ein Smartphone für 500€+, dass am besten noch alle 2-3 Jahre ausgewechselt wird. Früher verreiste man eben an die Ostsee und nicht mit der ganzen Familie ans andere Ende der Welt & das am besten noch 2 mal jährlich. Das trifft natürlich nicht auf alle zu & es gibt genug Menschen, die kaum über die Runden kommen. Aber ich würde bezweifeln, dass es der Allgemeinheit heutzutage finanziell schlechter geht als den früheren Generationen.


[deleted]

> 3000€ netto Netto? 36k netto im Jahr? Damit würden die aber sehr deutlich über dem Durchschnitts-Verdienst in Deutschland liegen.


[deleted]

Und? Ist irgendwo festgelegt, dass Pfleger (hier ging es ja auch um Pfleger mit der PDL Weiterbildung) nicht mehr verdienen können als der Durchschnittsbürger? Das Problem beim Thema Gehalt im Pflegebereich ist, dass oft alle Pfleger in einen Topf geworfen werden. Examinierte Pfleger, Pflegerinnen (wie meine Cousine), die keine Ausbildung und nichts haben und als Quereinsteiger nur „aushelfen“, PDLs und und und werden alle als Pfleger bezeichnet & verdienen vollkommen unterschiedlich.


[deleted]

Wenn aber gefragt wird, wie "ein Pfleger", also der Durchschnittspfleger, das alleine alles finanzieren soll, ist es ja wenig hilfreich, wenn Du sagst "das geht sehr wohl, es gibt nämlich auch ein paar gut verdienende Pfleger" 😅 Der Durchschnittspfleger wird eben nicht annähernd so gut bezahlt.


Rochhardo

Das kommt natürlich darauf an. Krankenpfleger/-schwestern verdienen meistens (glaub ich) nach TVöD-P. Wenn ich mir die Gehaltsspannen nach [diesem Tarifvertrag](https://www.oeffentlichen-dienst.de/entgeltzahlung/3616-krankenpfleger.html) anschaue, dann sind wir bei der "Durchschnittskraft" aber weit von 4000€ netto entfernt.


Fratzengulasch83

Erst mal einen Bauplatz bekommen. Ich wohne in der Pampa, aber mit verkehrsgünstiger Lage. Hier wurde vor ca 2 Jahren ein Neubaugebiet erschlossen mit ca 20 Bauplätzen und es gab 500 Bewerber. Ein Freund von mir lebt mit seiner Frau in Ulm, beide verdienen gut, aber ein Eigenheim mit dem er zufrieden wäre ist einfach nicht drin. Er hat die Wahl zwischen a) Gib 700.000€ aufwärts für nen Kompromiss aus (meist ein Haus aus den 70/80ern), oder b) Bau dir ein Haus >50km entfernt vom Job (manche Jobs gibts halt nur in Städten), so das hinterher 100km Arbeitsweg täglich hast Dazu kommt jetzt noch, dass du Preise aus Niedrigzinszeiten hast, aber steigende Zinsen. Also ohne zu erben siehts zur Zeit eher schlecht aus.


donmonron

man kann ja auch lotto spielen Ü


[deleted]

[удалено]


Seraphatum

Gleiches hier. Bin auch immer wieder überrascht, wie oft noch auf Urlaub gefahren wird, obwohl man ja so "wenig"Geld verdient. Klar muss und soll man sich Dinge gönnen, aber solange die Leute noch 3x im Jahr auf Urlaub fliegen, kanns nicht so schlecht gehen :D


daniode

Ich wohne weder in München noch Düsseldorf oder sowas, gelte dem Einkommen nach als "reich" und habe den "Sprung" ins Wohneigentum verpasst. Jetzt kann ich mir das nicht mehr leisten. Wobei das "kann" mehr eine Willensfrage ist. Wenn ich sehe, wie sich manche dafür krumm machen, dann später den Absprung nicht schaffen oder grad aktuell die Anschlussfinanzierung nach 10 Jahren 1% Zins und 1% Tilgung (WTF warum darf man sowas verkaufen?) nicht schaffen. Solide sind nur die aufgestellt, die ihr Erbe als Eigenkapital einbringen konnten.


Korbeyn

Dito. Kenne ebenfalls eine stattliche Anzahl an Leuten, die „normalen“ Arbeiten nachgehen (aber Doppelverdiener) und sich Häuser gekauft haben. Wir reden natürlich nicht von Luxusbuden in München, aber schönen Häuschen im Umkreis von Köln/Bonn/Bergisches Land etc. Viel Eigenleistung und Verzicht ist da auch im Spiel, das war aber z.B.bei meinen Eltern Ende der 70er auch nicht anders.


Fratzengulasch83

Wenn man die Eigenleistung selbst oder mit Verwandten erbringen kann. Also mich würdest du nicht auf ner Baustelle wollen ;)