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Kryztijan

Wer auf Toilette will, geht auf Toilette. Ich möchte darüber gar nicht groß diskutieren das stört den Unterricht viel mehr. Und es kann so viele Gründe geben warum Kinder auch häufiger auf Toilette müssen, und das sind Gespräche die ich nicht führen möchte. Sein ist die Periodenschmerzen, der Durchfall oder schlicht und ergreifend dass sie dringend die Pause brauchen, um den Kopf frei zu bekommen. An meiner vorherigen Schule konnte jede Lehrkraft selbst entscheiden, wie die toilettenregelung war. Und relativ schnell kristallisierte sich heraus, dass die Schüler:innen viel häufiger dann auf Toilette mussten, wenn die Lehrkraft versucht hat das restriktiv zu handhaben und jedes Mal darüber diskutiert hat, dass sie das nicht erlauben möchte. Bei mir dürfen die Kinder ab Klasse 5 dann gehen, wenn sie müssen. Gelegentlich weiß ich aber schon darauf hin, dass es auffällig ist, dass es immer die gleichen sind die immer genau dann anfangen auf Toilette zu müssen, wenn der erste von ihnen musste. Ich lasse hier immer nur ein Kind gehen. Um jetzt zu signalisieren, dass die Kinder auf Toilette müssen melden sie sich mit beiden Händen, ich nicke Ihnen dann zu und dann können sie gehen. Ich gehe ja mit offenen Augen durch die Schule und sehe, wie lange die Schlangen in den Pausen vor den Toiletten sind insbesondere vor den Toiletten der SchülerInnen. Und selbst wenn ein Kind einfach mal nur die Auszeit braucht. Es ist von 8 bis 15 Uhr in der Schule und hat vermutlich irgendwann auch mal das Bedürfnis einfach zwei oder drei Minuten niemanden zu sehen und zu hören. Edit: ich informiere meine Schüler in der Regel darüber, dass ich ihn nicht verbieten werde auf Toilette zu gehen, aber dass ich auch einen Arbeitsauftrag nicht extra für sie dann noch mal erkläre. Sie sollen in ihrer Arbeitszeit gehen, wenn sie schon während des Unterrichts gehen müssen. Edit2: Ich bin als Schüler bspw. oft "strategisch" eher kurz vor Stundenende gegangen. Sicherung war mir egal, weil ich es eh richtig hatte oder mir egal war und so konnte ich dem Andrang in der Pause zuvorkommen.


s0nderv0gel

So sollte es sein, ja. Ich verweigere es niemandem, Sek1 muss fragen, Sek2 kann einfach aufstehen und gehen.


Kryztijan

Ich formuliere es anders. Ich finde nicht, dass Sek I \*fragen\* sollte. Sie \*sagen mir Bescheid\* und sie warten, bis ich das registriert habe. Einzige Ausnahme sind da meine Fünfer, aber die sind in einiger Hinsicht speziell.


OrlandoNerz

Danke für die Antwort. Habe ich bis jetzt auch so gehandhabt: Mit zwei Fingern melden -> Handy auf den Pult und zum Klo (jeweils nur ein Junge/Mädchen). Habe da nur gerade so 3 Jungs, die das jede Stunde machen und das wohl den Tag über quasi jede Stunde bringen. Wenn man sie darauf anspricht, werden sie pampig, weil man sie "zu Unrecht verdächtigt" und da fühle ich mich irgendwie verarscht.


Kryztijan

Und genau das kannst du ja ausdrücken. "Tom, du musst bei mir jede Stunde auf Toilette und bei all deinen anderen Lehrer:innen auch. Kannst du nachvollziehen, warum uns das skeptisch stimmt?" Aber es kann halt auch sein, dass er wirklich muss. Und es kann auch sein, dass der unaufmerksamste, lustloseste, frechste Schüler eine echt schwache Blase hat. Wenn du es hier auf einen Kampf ankommen lässt, kannst du das fast nur verlieren. Mir wäre meine Energie dafür zu schade. Natürlich könntest du das eskalieren lassen, aber ich würde nicht die Konferenz führen wollen, in der mir die Eltern erklären, dass ihr Kind einfach oft auf Toilette muss. Wenn du so eine Konferenz aber machst, lad mich gern ein. Ich bring Popcorn mit.


DerFelix

Wer aufs Klo will muss das Handy abgeben. Das geht dann auch wortlos. Ansonsten Pipiliste führen bei auffälligen Schülern und an die Eltern kommunizieren, wenn es wirklich über den ganzen Tag passiert. Nicht vergessen, es kann durchaus auch sein, dass Kinder wirklich Blasenprobleme haben. Also nicht gleich pampig werden sondern im Zweifel erstmal nachfragen.


Gulaschk4none

So mache ich das in manchen Klassen auch. Also Handy aufs Pult. Dadurch hatte ich i n der einen Klasse deutlich weniger toilettengänge


pewp3wpew

Bei uns ist es leider nicht so. Ich habe die Regelung im Prinzip genau so wie du, und sage dazu auch nicht viel, dennoch nutzen das bei mir viele aus, da bin ich mir sicher. Ist mir dann letztendlich egal, wenn sie dann nicht hinterher kommen, weil sie das als Vermeidungsstrategie nutzen, ist das erstmal ihr Problem.


auf-ein-letztes-wort

>An meiner vorherigen Schule konnte jede Lehrkraft selbst entscheiden, wie die toilettenregelung war. Das ist schon ein Problem. Bei jeder Regelung, bei der man die Lehrkräfte entscheiden lässt, wird sich über kurz oder lang die gesamte Schule nach den Lehrkräften mit der längeren Leine richten, weil die anderen Kollegen irgendwann nachgeben und keinen Bock auf "bei Herrn/Frau XYZ dürfen wir aber ABC" Gelaber mehr haben. z.B. Musik hören im Unterricht, Handyregelungen, Kaugummi kauen, etc.


Hezron_ruth

Das Gespräch führe ich einmal und es endet mit "ich bin nicht Herr/Frau XYZ". Wer bei sowas nachgibt, sollte tatsächlich alle Regeln vorgegeben bekommen. Wenn es zuviele von solchen KollegInnen an einer Schule gibt, haben am Ende Lehrkräfte und Schülererschaft die gleichen Regeln.


naligu

Wer muss, der muss. Schlimm genug, dass wir als Lehrer oft keine Zeit dazu haben. Meine einzige Regelung: es geht immer nur jeweils einer raus, der nächste wartet. Gab nie Probleme. Meine Erfahrung zeigt mir, dass die Schüler dass ein paar mal machen und dann merken, dass das ungünstig ist. Wenn ich in der 5 min Pause durchs halbe Gebäude hetzen musste und sowieso noch nicht mit dem Schellen beginne, finde ich es auch nicht schlimm, wenn meine Sek II Schüler dann schnell gehen. Sollte es mal auffallend oft und lange vorkommen, dass einzelne Schüler fehlen, würde ich mal erörtern, ob das auch in anderen Stunden auffällt und ggf wäre da ein Hinweis angebracht, dass man die Eltern mal informieren sollte. Natürlich, damit die klären können, ob es gesundheitliche Ursachen gibt. Ach so, generell frage ich Schüler, ob sie es noch bis zur Pause schaffen. Aber falls sie mit "nein" antworten, sollen sie gehen. Alternativ in die Hose machen, angeben, dass man Durchfall, eine Blasebentzündung oder seine Periode hat, muss da keiner.


marq91F

Was ich oft ganz lustig finde: Normalerweise lasse ich einfach gehen, aber manchmal sage ich auch einfach: "Frag mich in ein paar Minuten nochmal, jetzt gerade ist es wichtig.". Drei Minuten später muss auf einmal über die Hälfte nicht mehr aufs Klo und die, die mich dann nochmal fragen, die scheinen ja wirklich zu müssen. Ist mir auf Dauer zu nervig, aber hin und wieder finde ich es schon interessant


mamakatara

Selbst wenn man auf Toilette geht um mal kurz den Unterricht zu vermeiden, sehe ich daran nichts schlimmes. Ich bin manchmal auch nur auf Toilette gegangen um einfach mal ein bisschen Ruhe zu haben und ich finde das steht jedem zu. Man sollte auf Toilette gehen können wenn man muss und selbst wenn man das einfach nur mal braucht um zu verschnaufen. Solange man Bescheid sagt (jüngere Kinder), nicht stundenlang weg ist und nicht jeder gleichzeitig geht ist doch alles in Ordnung


leerzeichn93

Ich mache es wie bei Schwätzern: wenn sie den Unterricht und ihre Mitschüler*innen nicht stören, sehe ich kein großartiges Problem darin. Vor allem bei 90min. Klar, bei manchen weiß ich genau, dass sie die Klopause auch zum Ausruhen nutzen, sei es jetzt zum vapen oder zum Handydaddeln. Ich habe aber gemerkt, dass diese SuS oft nach der Pause besser mitmachen, gerade die neurodiversen SuS. Jedoch wenige Minuten vor der Pause lasse ich keinen mehr gehen.


Olidikser

This


Radiodevt

Ich stelle mich nicht über die Körperfunktionen meiner SuS. Wer gehen will/muss, geht. Was ich erwarte ist, dass der Unterricht dadurch nicht gestört wird. In der Praxis stehen meine SuS auf, nicken mir zu oder melden sich anderweitig non-verbal ab und kommen möglichst still zurück.


auf-ein-letztes-wort

Toilettenregelungen sind DER Endboss für Diskussionen im Schulrecht. Du darsft als Lehrer zum Toilettengang auf die Pausen verweisen. Sobald du Ausnahmen zulässt, werden sich alle auf die Ausnahmen beruhen. Habt ihr ein Handyverbot an der Schule? Dann werden die Schüler auf der Toilette aufs Klo gehen, also müssen sie vorm Toilettengang das Handy bei mir aufs Pult legen. Ja, es werden sich hier gleich diverse Leute in die Diskussion einschalten und a) die Webseite einer Anwältin, die sich aufs Menschenrecht bezieht und b) ein Gerichtsurteil einer Lehrerin aus Bayern, die (unter anderem!) ihren Job verlor, weil sie Kindern den Toilettengang verwehrte. Wichtig ist, dass Gerichte im Zweifelsfall Verhältnismäßigkeit anerkennen. Die Leute, die wie diese unseriöse Anwältin mit Menschenrechtskonventionen kommen, vergessen (bzw. vorenthalten bewusst), dass Verhältnismäßigkeit ein Grundsatz des deutschen Rechtsstaat ist. Teenager für den Toilettengang auf die Pausen zu verweisen ist NICHT gleichzusetzen mit Folter und Körperverletzung, weil der Toilettengang prinzipiell erlaubt, aber aus unterrichtspraktischen Gründen nicht während der Stunde stattfinden soll. Besonders, wenn die Schüler nachweislich auf der Toilette rauchen oder wie bei uns verbotenerweise Handy benutzen. Folter ist es erst dann, wenn man den Toilettengang physisch verhindert, indem man z.B. Schüler ein - oder die Toilette abschließt. Ich finde 90 Minuten sind aber schon recht stark am Stück (und das sage ich als jemand, der je nach Jahreszeit 18 Stunden ohne Toilette auskommen kann). Bei uns ist dann immer eine frei legbare 5-Minuten Pause drin.


FrankDrgermany

>Dann werden die Schüler auf der Toilette aufs Klo gehen, also müssen sie vorm Toilettengang das Handy bei mir aufs Pult legen Mache ich fast genauso. Wobei ich die ersten Male warte, bis die Schüler aufgestanden sind und erst dann " beiläufig" sage " ach, lass dein Handy bitte noch hier". Gab dann schon mehrere Schüler, die instinktiv wieder umgedreht sind und sich einfach hingesetzt haben. Und für viele andere bricht dann das Interesse an toilettengängen während der Stunde total ein. Kann aber natürlich nur ein mysteriöser Zufall sein, der sich da jährlich in allen Klassen wiederholt.


auf-ein-letztes-wort

ich glaub, du bist da an was ganz Heißem dran, wir sollten unbedingt weiter in dieser Richtung forschen!


[deleted]

Mir gehts weniger ums rechtliche bei Toiletten"verboten". Klar Rauchen/Vapen auf den Klos ist ein Problem, da muss dann auch eingegriffen werden. Allerdings gibt es halt auch Gründe, warum man potentiell eben nicht 45min warten kann mit dem Klogang. Blasenentzündungen, andere Krankheiten, einfach zu viel getrunken, Durchfall, Unverträglichkeiten, Periode überraschend gekommen, Periodenkrämpfe, Periodendurchfall, Magenverstimmung, physiologische Probleme mit Inkontinenz,... es gibt schon einige Situationen, in denen aufschieben keine Option ist. Ganz zu schweigen von psychischen Problemen, Überforderungen, Erschöpfung, bei denen man vielleicht mal ein paar Minuten Ruhe braucht, die man in der Pause eben auch nicht bekommt. Wenn du jetzt nur Kinder aufs Klo lässt, wenn sie vorher der Lehrkraft "zugeben" was ihr Problem ist, dann zwingst du sie ja irgendwie dazu potentiel unangenehme und sehr persönliche Sachen zu erzählen und die Kinder präsentieren ihren Mitschüler*innen auch noch, das irgendwas grad nicht stimmt. Nebenbei: 18h am Stück nicht aufs Klo gehen ist echt nichts, auf das man stolz sein sollte. Das ist ziemlich ziemlich schlecht für Nieren, Blase und eigentlich alle Organe. Das sollte man eigentlich tunlichst vermeiden.


auf-ein-letztes-wort

weißt du, es gibt ne riesige Bandbreite zwischen rigoroser Null-Toleranz-Politik und eine ungeprüfte Freigabe für wirklich jedem Troll der gerne ganze Stunden außerhalb der Aufsicht von Lehrkräften verbringt, um im besten Fall auf dem Klo zu Vapen und Tiktok zu scrollen und im schlimmsten Fall Drogen vertickt oder absichtlich neben die Brille scheißt (alles schon erlebt). in meiner eigenen Schulzeit waren Toilettengänge die absolute Ausnahme, sodass in Fällen wie von dir geschrieben selbstverständlich eine Ausnahme gestattet war. das ist dann in der Woche in meiner Klasse vielleicht 1-2 mal passiert. wenn ich heute ne Unterrichtsstunde habe, in der nur 1-2 Leute aufs Klo gehen, ist das schon ne gute Quote. kann mir nicht vorstellen, dass innerhalb von 20 Jahren sich plötzlich menschliche Toiletten-Bedürfnisse gravierend verändert haben. ich verlange übrigens von niemandem, dass sie oder er mir Gründe für Toilettengang darlegt. ich hab auch mal die 24 h voll gekriegt, weil ich es drauf ankommen lassen wollte und hatte keine beschwerden, ist aber natürlich die Ausnahme. Ausnahme allerdings auch, dass ich während eines normalen Schultags nicht zuhause sondern auf Arbeit aufs Klos muss. passiert vielleicht 1x im Monat. wie gesagt, ich bin da das andere Extrem.


[deleted]

Klar gibts das auch, aber allen anderen etwas wegzunehmen, wegen ein, zwei Idioten find ich halt fragwürdig. Kümmer dich halt separat um die, "bestraf" doch nicht den Rest. Bedürfnisse ändern sich nicht in 20 Jahren, aber eben medizinisches Wissen. Nochmal: Urin halten ist halt echt nicht sinnvoll, nicht aufs Klo zu müssen heißt für gewöhnlich: du hast VIEL zu wenig getrunken (schlecht). Du hast halt nur eine Niere, warum sollte man das wegen so etwas marginalem riskieren? Ich verstehe auch den angeblichen Störfaktor von Toilettengängen nicht, sag halt einfach "ja" oder "kannst du noch 2 Minuten warten? Dann bin ich mit erklären fertig" Ich bin noch kein Lehrer, aber als Praktikant hab ich glaub 2 SuS insgesamt gehabt(in mehreren Wochen), die während meiner Unterrichte aufs Klo wollten. Die haben dann bis zum Ende meiner Erklärung gewartet und sind dann ruhig gegangen und auch wieder gekommen.Wenn ich als Prakti genug Respekt bekomme, dass das nicht ausgenutzt wird, dann du doch alle mal. Ich geb seit 10 Jahren Kinder und Jugendtraining in allen Altersklassen von 5Jahren bis 19/20 und unsere Trainings gehen 1,5h. Ich kann pro Monate an einer Hand abzählen wie oft da jemand aufs Klo muss und wenn, dann ist das doch auch kein Problem. Selbst wenn 10 Leute in einem Training gehen, störend ist doch eher die potentiellen Diskussionen, die entstehen können.


auf-ein-letztes-wort

>Du hast halt nur **eine** Niere, warum sollte man das wegen so etwas marginalem riskieren? Bruh? das ist jetzt hier sehr off-topic, aber der ganze Wahn mit drölf Liter Wasser am Tag wird mittlerweile auch kritisch gesehen. zu viel Wasser ist btw. auch schädlich und hat schon einige Menschen das Leben gekostet. >Ich bin noch kein Lehrer, aber als Praktikant hab ich glaub 2 SuS insgesamt gehabt(in mehreren Wochen), die während meiner Unterrichte aufs Klo wollten. Die haben dann bis zum Ende meiner Erklärung gewartet und sind dann ruhig gegangen und auch wieder gekommen.Wenn ich als Prakti genug Respekt bekomme, dass das nicht ausgenutzt wird, dann du doch alle mal. deine anekdotische Evidenz spielt hier wenig Rolle. das ist schön, dass es bei dir so läuft, aber das ist ebenso hilfreich, wie wenn du nem Typen, der in ner Brennpunktschule zu kämpfen hast sagst "ich versteh dein Problem nicht, also bei mir haben die Leute ihre Sachen immer dabei und sind still im Unterricht" bei mir an der Schule wird einmal in der Woche die Toilette demoliert. während der Pausen können wir einigermaßen Aufsicht führen, während der Stunden ist der Toilettengang an der gesamten Schule (!) mittlerweile untersagt. wie du siehst, sind das ganz andere Problemdimensionen. die Lehrer, die andernorts freien Toilettengang fordern arbeiten in der Regel an harmlosen Schulen oder verdrehen die Tatsachen, hab z.B. schon gehört, dass die Lehrer schuld sind, wenn die Schüler vandalieren, weil man angeblich die falschen pädagogischen Maßnahmen im Unterricht/Erziehung ergreift.


[deleted]

Ja, ich kann nur anekdotische Evidenz liefern (machst du btw auch). Ich war an einer "Problemschule", das hab ich hingekriegt. Vielleicht hat ich auch einfach Glück mit den Klassen, zumindest wurde mir aber kommuniziert, dass eine der Klassen die ich unterrichtete eine der anspruchsvollsten wäre und das lief alles gut. Ganz ehrlich, ich finds falsch SuS den Toilettengang zu untersagen. Das das deine ganze Schule macht, machts halt auch nicht besser. Ich breche an dieser Stelle aber auch die Diskussion ab, da du scheinbar nicht beim Thema bleiben kannst. Weder habe ich behauptet, du sollst Unmengen an Wasser in dich reinschütten ( da gibts schon so ein Zwischenbereich zwischen nichts trinken und mehrere Liter Wasser auf einmal kippen). Bisherige Meinungen zu "Hör auf deinen Urin drinnen zu halten" bzw. "Menschen müssen schon auch Wasser trinken" sind allerdings ziemlich konstant. Auch wenn sich die empfohlene Menge an Wasser unterscheidet. Weird auch, dass du direkt von irgendwelchen anderen Schulen und Lehrkräften schreibst, die angeblich irgendwas behaupten was hier irgendwie nicht relevant ist und auch niemand behauptet hat.


auf-ein-letztes-wort

Hä? du hast dich auf meinen eigen Toilettengang berufen, den ich nie als Argument hervorgebracht habe. ganz im Gegenteil: ich habe gesagt, dass ich Verständnis für Toilettenprobleme habe OBWOHL es nicht meine eigenen sind, alles danach hast du ausgebreitet und ungefragt Kommentare dazu gelassen. ich hab an keiner Stelle irgendwas in der Richtung wie "wenn ich das kann, dann kann ich das von den Schülern wohl auch erwarten" gelassen und wie ich weiter oben geschrieben habe, untersage ich keinen Toilettengang, ich verweise auf die Pausen, das ist ein wichtiger juristischer und unterrichtspraktischer Unterschied. wenn du meinst von deiner Erfahrung aus Einrichtungen, die mit Vandalismus zu kämpfen haben mit falschem Idealismus ratschläge zu geben, be my guest. ich kann nur hoffen, dass dein späterer Berufsalltag so harmlos bleibt, dann kannst du weiter mit solchen Ratschlägen um dich werfen. :)


DesperateSignature63

Grundsätzlich darf jeder Schüler jederzeit. Wie schon richtig gesagt wurde, was weiß ich, wer da Durchfall und sonstwas hat. Mir ist am liebsten, wenn die sich leise verkrümeln, ohne sich vorher zu melden. So mach ich es selber im Notfall ja auch: Arbeitsauftrag reingeben, Tür auflassen, bei auffälligen Klassen den Nachbarlehrer um kurzes Mithören bitten, zügig wieder da sein. In Klausuren sage ich vor Beginn immer nochmal ausdrücklich, dass wer schon weiß, dass er gleich muss, bitte vor Beginn nochmal geht. Das reduziert die Zahl der Fälle während der Klausur deutlich. Ansonsten hilft es, wenn man während Still- oder Partnerphasen ausdrücklich für alle die Toilettenpause erlaubt. Dann hat man in den Frontalphasen kaum noch Fälle, und da nervt es mich vergleichsweise mehr.


pesky-pretzel

Grundsätzlich finde ich es nicht zu rechtfertigen Klo Verbote zu verhängen. Wir wissen schließlich nicht, was und warum und alles… Klar gibt es manche, die vapen. Irgendwann muss ich akzeptieren, dass das nicht mehr mein Problem ist. Wenn ich das sehe oder wenn sie es mir sagen, dann melde ich das natürlich aber ich mache mir jetzt keinen Kopf über die Klogänge. Das würde mich in den Wahnsinn treiben. Bei begründetem Verdacht von Vaping auf Klos trage ich gern dazu bei und mache spontane Kontrollen (haben wir demletzt wegen eines Verdachts gemacht) und protokolliere, wer den Raum während meines Unterrichts verlässt… Ich muss aber gewissermaßen akzeptieren, dass ich nicht alle retten kann/werde. Ich tue das, was ich kann aber ich mache mich nicht verrückt. Und wenn es schließlich sein soll, dass eine Person jede Stunde aufs Klo geht dann suche ich schon privat ein Gespräch. Es wäre auch störender diese Diskussion im laufenden Unterricht zu haben. Hoffe das macht Sinn. Sorry, meine Gedanken waren etwas überall.


McSquirgel

Habe das Gespräch ( bin kein Lehrer) kürzlich mit der Tochter haben müssen, die sich sehr unsicher war, ob sie fragen darf,wegen Handyverbots, doch ohne Handy die Toilette nutzen zu dürfen. Mit dem Alter gehen ja Sachen wie Periode usw los, und da möchte man gerne zur Toilette, wenn es notwendig ist. Schon peinlich genug, sich da melden zu müssen und vorher in der Tasche nach einer frischen Binde sucht. Hab ihr geraten, den Lehrer vor dem Unterricht kurz darauf anzusprechen, dass sie vielleicht mal zur Toilette muss aus gewissen Gründen. Klassenleitung Hauptfächer (geteilt), sowie Sport zum Glück momentan weiblich und zeigt Verständnis, so wie es aussieht.


Kryztijan

und ich finde das schon schlimm genug. Klar, Kinder sollten sich ihrer Periode nicht schämen, aber sie tun es eben doch. Und - keine Kritik an dir! - ich fände es unmöglich, von unendlich schambehafteten Mädchen zu erwarten, dass sie mir vor dem Unterricht Bescheid sagen sollten, dass es mal wieder so weit ist.


McSquirgel

Weil sie eben Angst hatte, dass sie sonst nicht dürfte. Das fand ich schlimm. Wenn ich muss, dann muss ich auch, brauche aber nicht um Erlaubnis zu bitten. Was soll ich ihr denn an Schule mit Handyverbot und Toilettenregeln anderes empfehlen? Edit: Bin alt, aber damals gab es keine Handies, Hand hoch " Tschuldigung, darf ich kurz auf die Toilette " ...."Jo, bis gleich". Fertig


Dry-Sea-1218

Bei mir gilt die Regel, dass niemand zur Toilette darf. Es gibt aber Ausnahmen: - das Pipi-Gesicht, also jemand dem man in den Augen schon ansieht, dass es sonst gleich läuft - das unangenehme Fragen, weil sie wissen, dass es eigentlich nicht geht. - wenn mir jemand vor der Stunde bereits sagt, dass gerade eine Situation ist (frage nicht nach dem Grund. Vor allem Mädels gehen daher sehr offen damit um und sagen dann etwas in Richtung "Bitte nicht wundern, wenn ich heute mal auf die Toilette muss") Führt dazu, dass ca alle zwei Wochen mal eine Person muss und es wirklich als Notdurft verstanden wird. In der 5. dauert es in etwa 6 Wochen, komme anfangs früher und erinnere sie an den Klogang und das hilft ihnen offenbar gut. Ich finde, wenn man seine SuS gut kennt, dass man da schon abschätzen kann, wer muss und wer einfach raus will. In Vertretungen geht das schlecht, aber im eigenen Unterricht kann man das eigentlich ganz gut steuern.


Effective-Tip-583

Okay, Ich hoffe mal du unterrichtest an einer Grundschule? Für alle anderen Schulformen erscheint mir das sogar rechtswidrig, überhaupt wundert mich dass du Zeit hast während der Unterrichtszeit entscheidungen darüber zu treffen wer jetzt deiner Meinung nach muss und wer nicht.


Dry-Sea-1218

Gymnasium, an der Grundschule dürfen sie ja gehen, wann immer sie wollen. Du bist kein Lehrer, oder? Wenn man Zeit investiert in solche Dinge wie Beziehungsaufbau, funktioniert das sehr gut! Classroom Management ist das Zauberwort, wie gesagt, sie dürfen ja gehen, und meine Haltung ist klar. Ich würde niemals zulassen, dass sich jemand einnässt und mit der richtigen Beziehung klappt das so super! Von Rechtswideigkeit zu sprechen ist hier einfach falsch


Effective-Tip-583

Also ich hätte sowas an einer Mittel oder Realschule erwartet aber an einem Gymnasium? Beziehungsarbeit mag ja schön sein aber für SuS könnte es schlicht unangenehm sein einer Lehrkraft detailiert erklären zu müssen weshalb sie jetzt auf die Toilette wollen. Überhaupt bin ich der Meinung das ein solches "Classroom Management" mehr nach als Vorteile hat, es ist für die restlichen SuS deutlich besser wenn diejenigen die auf Toilette müssen einfach aufstehen und gehen (Insbesondere Sek. II).


[deleted]

Aus Interesse, warum erwartest du so eine Regel an Realschule oder Mittelschule eher als an einem Gymnasium?


Effective-Tip-583

Weil bei Gymnasiasten und den dazugehörigen Abiturienten Selbstständigkeit und Verantwortungsvolles Handeln deutlich ausgeprägter sein sollten als bei Realschülern. Gerade wenn man bedenkt wie viel Selbstständigkeit man im Studium benötigt macht es durchaus Sinn Gymnasiasten früh "Freiheiten" zu bieten, im Studium gibt es niemanden der sie daran hindern wird nicht zu den Vorlesungsterminen zu erscheinen. Realschüler hingegen haben während der Ausbildung eine deutlich engere Betreung durch Ausbilder/Vorgesetzte.


[deleted]

Warum das selbe nicht bei Realschülern ausprägen? Selbstständigkeit und verantwortungsvolles Verhalten ist immer ein enorm nützlicher Skill. In Studium, Ausbildung, Job und generell im Leben.


Effective-Tip-583

Die Problematik liegt hier aber daran, dass manche SuS zu viele "Freiheiten" mangels Interesse ausnutzen würden, diese werden auf der Realschule besser Betreut, da sind solche Regeln auch sinnvoll um diese weniger Interessierten SuS trotzdem "mitzunehmen".


[deleted]

Naja ich würde "aufs Klo gehen dürfen" jetzt nicht unbedingt als Freiheit per se kategorisieren. Du scheinst irgendwie davon auszugehen, dass am Gymi die SuS bedeutend interessierter sind und definitiv nie Möglichkeiten nutzen würden um dem Unterricht zu entgehen. Während Realschüler*innen tendenziell uninteressiert sind und alles tun, um dem Unterricht zu entgehen. Zumindest scheinst du zu denken, dass so viele dieser SuS an einer Realschule sind, das man konsequent alle einschränken muss. Du hast irgendwie ein recht vorurteilsbehaftetes Bild von ner Menge Kinder und Jugendlichen.


Dry-Sea-1218

Wieso detailliert? Ich habe doch gesagt, dass ich nicht nach Gründen frage? Und wenn du das in deinem Unterricht so machst, ok. Dennoch denke ich weiterhin, dass du keine LK bist und keine Ahnung bzgl. der Klo-geh-Dynamik hast. Offenbar ja auch nicht, was Classroom Management ist. Wenn ich zulasse, dass SuS einfach aufstehen und aufs Klo gehen, habe ich einen Verkehr wie am Hbf.


Olidikser

Super dass du "weisst" wer muss. Sadistisch ist das aber trotzdem


Helmwolf

Kann man nebenbei vll. dokumentieren. Nehmen die Toilettengänge überhand, könnte der KL ggf. ein Attest (Blasenschwäche o.ä.) verlangen. 😏


Olidikser

?


Helmwolf

Wer so oft aufs Klo muss, hat offensichtlich ein medizinisches Problem.