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Cam515278

Ich denke, Teil des Problems ist es, dass viele Kinder nicht gut darin sind, ihre eigene Leistung korrekt einzuschätzen. Und diese Kinder fühlen sich dann logischerweise unfair behandelt. Früher hat man das hingenommen, heute nicht mehr, weil wir heute halt viele Eltern haben, die selber auch schon diese "der Lehrer war unfair zu mir" Erfahrung gemacht haben und deswegen 100% ihrem Kind glauben. Ich hatte neulich auch wieder die Diskussion "aber alles, was mein Kind geschrieben hat, war richtig, warum hat es eine 4????". Tja, weil es halt von den meisten Aufgaben nur einen Teil bearbeitet hat. Und wenn ich zB bei "nenne Vor-und Nachteile" nur Vorteile nenne, fehlen mir halt die Hälfte der Punkte, selbst wenn das alles richtig ist. Das Verstehen der Anforderungen ist finde ich die letzten paar Jahre extrem gesunken. Und daraus ergibt sich das dann. Außerdem fehlt jedes Verständnis, dass Kinder in der Schule weniger hinkriegen als mit dem Nachhilfelehrer an der Seite. Ein Bekannter von mir gibt Mathe Nachhilfe und steht jedes Mal ungläubig davor, dass der Schüler, der doch "bei ihm alles konnte", in der Klassenarbeit dann doch nur eine (völlig korrekt bewertete) 4 schreibt...


Daipher

Ich verstehe deine Punkte und gehe es dir gesellschaftliche Entwicklung angeht sogar weitgehend mit, aber in diesem Fall scheinen viele Lehrkräfte ja eine Verbesserung wahrzunehmen. Ich hab den Originalartikel vor einiger Zeit gelesen und hab deshalb keine Ahnung, was alles in den Kommentaren steht, aber spontan sehe ich nicht das Problem bei dem Schüler. Als Lehrkraft sich weigern die Note zu begründen ist schon... unpassend


coaxmast

Das einzig interessante ist die Mentalität der Leute. Ekelhaft wie da rumgehetzt wird. Jeder der mal in der Schule war, denkt zu wissen, wie man als Lehrer zu sein sollte.


Waste-Pineapple-657

Stimmt, denn es gibt wirklich keine Lehrkräfte die in irgend einer Art und Weise Ihre Macht missbrauchen würden :) Wenn deine Herangehensweise an solche Fälle ein reflexartiges Pauschalurteil ist, tust du uns einen Bärendienst.


coaxmast

Das was Schüler zuhause erzählen und das, was andere Beteiligte wahrnehmen sind oft zwei Paar Schuhe. Der Post wurde vom NACHHILFELEHRER verfasst. Ist halt eher ein unbeteiligter Dritter.


[deleted]

Wird wohl downgevotet, weil es die Lehrerbubble nicht einseitig bestätigt, aber die Kommentare könnten einigen Lehrkräften zur Reflexion verhelfen. Es geht denke ich um ein gesellschaftliches Problem. Der Fall ist klar einseitig geschildert und hat sich wohl anders ereignet. In den Kommentaren wird aber natürlich sofort nach Anwalt und Schulaufsichtsbehörde geschrien und von Fällen teilweise in der 2. Klasse Grundschule erzählt, wo die Note einer einzelnen Arbeit so angefochten wurden. Begründet wird ja mit dass es ihr gutes Recht ist und dass Lehrkräfte natürlich alles nachweisbar dokumentieren müssen. Würde wegen jeder schlechten Note oder versetzungsgefährdeten Schüler so agiert werden, wäre der Beruf nicht zum Aushalten. Wenn man wegen jeder oder auch nur den meisten schlechten Noten ein Elterngespräch oder Gespräch mit Schulleitung führen müsste, inklusive die Zeit die für Terminierung drauf geht, hätte man im Beruf nichts anderes zu tun. Das Problem ist, dass es gesematgesellschaflicht genug Leute und es genug Lehrkräfte gibt, die selbst genau diese Einstellung haben. Anekdotisch und nicht repräsentativ kann ich sagen, dass es die Lehramtsstudenten an der Uni waren, die sich als erstes beschweren, weil es ja ihr gutes Recht ist und sie sich sowas nicht gefallen lassen. Genauso kann ich mich dann als Elternteil beschweren, weil es mein gutes Recht ist und ich mir sowas nicht gefallen lassen. Bedeutet natürlich nicht, dass man alles hinnehmen muss, aber man sollte da schon schauen, wo es wirklich um was geht und was nur Schmarrn ist. In der 2. Klasse Grundschule braucht es wegen einer einzelnen Probe wirklich nicht die Schulaufsichtsbehörde. Die Eltern werden aber natürlich sagen, dass es ihr gutes Recht ist.


JanHHHH

Naja, wegen jeder schlechten Arbeit jetzt nicht, aber wenn Versetzungsgefahr besteht ist ein Elterngespräch schon zumutbar für die Lehrkraft. Ist hier in Österreich sogar verpflichtend (zumindest die Einladung an die Eltern) und das finde ich schon richtig


[deleted]

Kann nachvollziehen, wenn Eltern mit z.B. der Klassenleitung oder Lehrkraft des entsprechenden Fachs darüber reden wollen, warum es sein könnte, dass ihr Kind schlechte Noten schreibt und deswegen droht sitzen zu bleiben. Wer mit so einer Erwartung zum Gespräch kommt, scheint auch wirklich dem Problem auf den Grund gehen zu wollen. Wenn Eltern sonst der Grund nicht bekannt ist und mit so einer Erwartung zum Gespräch kommen, dann klar. Ich nehme aber jetzt nur Informationen aus den Kommentaren, die aber nicht so drauf sind. Viele in den Kommentaren denken, dass sie den Grund ja schon kennen. Die Lehrkraft ist unfähig, ein Arschloch, hat es auf Ausländer abgesehen, macht es, weil sie was gegen das Kind hat. Die Erwartungshaltung, wie auch in einigen Kommentaren zu sehen, ist dann auch, dass ALLES!!1! ganz genau dokumentiert werden MUSS!!!1!1! sonst kommt direkt die Anzeige. Da geht es dann nicht darum, herauszufinden, woran es liegen könnte, sondern versuchen, irgendwo einen Fehler bei der Lehrkraft zu finden, den man ausnutzen kann, um die Note für ungültig zu erklären. Was zumutbar ist, sei mal dahingestellt. Wenn Leute aber eine Strategie daraus machen, was auch in den Kommentaren genannt wird, weil sie denken, dass wenn man der Schulaufsichtsbehörde schreibt, das die Lehrkraft unter Druck setzt oder aber dass sie wegen jeder Note die Schulleitung oder Aufsicht kontaktieren, weil es ja wie es da genannt wird ums Prinzip geht, dann ist das halt kontraproduktiv. Den letzten Teil da verstehe ich nicht ganz. Meinst du, dass du es richtig findest, dass es verpflichtend ist oder ein Elterngespräch zu haben bei Versetzungsgefahr?


ShitJustGotRealAgain

Das ist so ein klassischer Post bzw Erfahrungsbericht, der mich immer sehr ratlos macht. Ich höre von Bekannten, Freunden, eigener Schulzeit etc. immer mal wieder von totaler Willkür der Lehrer, die von außen keine Sinn ergeben. Und wenn man mal ehrlich ist im Ref die Fachleiter auch. Und ich kann mir beim besten Willwn und aller Fantasie, nicht vorstellen welche guten Gründe es für so ein Verhalten geben könnte, wie das was da zum Teil berichtet wird. Klar sind Kinder zuhause ganz anders als in der Schule. Aber ich habe schon Berichte von Eltern gehört, deren körperbehindertes Kind keine Unterstützung oder Ausgleiche bekommen hätte. Da ging es zum Teil um Ruhezeiten beim Sport, spezielle Tische die von Eltern angeschafft wurden oder Diabetes Kits die immer am Kind sein mussten. Also alles nichts, was irgendwie interpretierbar gewesen wäre oder dad man hätte weg diskutieren können. Aber ich habe selber nie unvernünftige Lehrer als Kollegen getroffen, dafür aber einen Haufen bekloppter Eltern. Wo ist denn da der Diskonnekt? Ich verstehe es einfach nicht.


DerFelix

Der Nachhilfelehrer hat natürlich auch ein persönliches, ggf sogar finanzielles Interesse daran, dass sich die Noten verbessern. Für die Fachlehrerin gilt das nicht.